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Rezension

Cover Shakespeares Geschichten: Tragödien Teil 1
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Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt / Meine Meinung:

Shakespeares Geschichten von Urs Widmer und Walter E. Richartz sind die Basis für die komplette Box – Komödien, Tragödien und Königsdramen. Diese Nacherzählungen an sich sind kleine Kunstwerke. Wer Shakespeare kennt, weiß das ggf. noch besser zu würdigen als ich. Für mich waren sie der Eintritt in seine Welt.

Die vorliegenden Tragödien zeichnen sich durch geniale Umsetzungen des Shakespeare-Stoffes aus. Da wird nicht trocken zusammengefasst, sondern mit Erzählperspektiven und Stil gespielt, so dass auch ein Shakespeare-Kenner etwas Neues vor Ohren hat. Im Beichtstuhl hören wir z.B. von der Geschichte Romeos und Julias – Der Mann, der Romeo das Gift verkaufte, an dem zuletzt auch Julia starb, will sein Herz erleichtern.  

Aber auch Othello, der Moor von Venedig, Hamlet – Der Prinz von Dänemark, König Lear, Macbeth, Timon von Athen sind die Stücke des Hörbuchs: Shakespeares Geschichten: Tragödien Teil 1.  

Die Zusammenfassungen der Dramen von Shakespeare haben sich angeblich schon früh einige Autoren vorgenommen. Die Suche nach Kurzversionen von Shakespeares Stücken führt einen Interessierten allerdings nur noch zu Mary und Charles Lambs Shakespeare für Eilige, die wesentlich näher an Shakespeares Originalversionen orientiert sind und weniger Witz zu bieten haben. Widmer und Richartz ist es durch ihren Stil gelungen, eigene kleine Kunstwerke zu schaffen.

Gelesen wird dieser Teil der Shakespeare-Stücke von Elke Heidenreich. Urs Widmer, Otto Sander und Bernd Rauschenbach sind die Sprecher der anderen Teile. Sie gilt auch als Macbeth-Expertin, nicht zuletzt seit sie ‚Macbeth-Schlafes Mörder’ zusammen mit Tom Krausz herausgebracht hat.  

Ihre Art der Interpretation zusammen mit der Leichtigkeit des Textes entstaubt den Stoff für jeden, der Shakespeare bisher für trocken und veraltet gehalten hat. Das Zusammenspiel – Verkürzung des Textes und vorgetragen wie ‚fast nebensächlich’ - ist genial gelungen. Was ich jedoch warnend hinzu setzen möchte ist, dass es sich trotz Vereinfachung nicht um einen einfachen Text handelt. Bis ich eine Ahnung davon ergatterte, wovon die einzelnen Stücke handelten, musste ich den Stücken schon zwei- bis dreimal lauschen. Eine bessere Interpretin, gerade für die traurigen Stücke, kann ich mir jedoch kaum vorstellen, da sie nicht drückend wirken. Es gelingt ihr sehr gut den Hörer bei der Stange zu halten. Ihre charakteristische Lakonie vermittelt den Eindruck, dass es doch gar nicht so schwierig sein kann – und so hörte ich auch zum zweiten Mal andächtig zu und verstand beim dritten Mal endlich fast alles - und wurde noch neugieriger auf den Originalstoff als ich es schon nach Helene Hanffs '84, Charing Cross' war. Nur die Ahnung, dass dieser Stoff wirklich schwierig werden könnte, hält mich davon ab direkt darauf zuzugehen, es könnte in Arbeit ausarten. Arbeit an Literatur hab ich mir jedoch für die Zeit in ca. 20 Jahren vorbehalten. Dann bin ich im Rentenalter. 

Jetzt wüsste ich nur noch zu gern, was ein(e)-Shakespeare-Kenner(in) im Detail davon hält, wenn Shakespeares Stoff so verändert und gerafft wird. Gute Kost für Shakespeare-Anfänger und -Profis finde zumindest ich. (Binchen, Dezember 2004).

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 06.12.2004, letzte Änderung am 03.02.2005, Layout by abrakan