![]() |
![]() |
![]() |
||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||
Inhalt: Ein
Großvater geht mit seiner Enkelin spazieren. An einer Stelle des Weges
erinnert sich der alte Mann, an die Menschen, die früher einmal dort
gelebt haben. Angeregt durch die Fragen des kleinen Mädchens, erzählt
er, Kid Nuggles, die Geschichte der kleinen Nelly Trent. Die
Waise Nelly, 14 Jahre jung, lebt zusammen mit ihrem Großvater, der in
London einen Trödelladen besitzt. Beide haben ihr Auskommen, doch Mr.
Trent sorgt sich um die Zukunft seiner Enkelin. Um ihr nach seinem Tod ein
Leben in finanzieller Sicherheit zu ermöglichen, täuscht er einträgliche
Geschäfte vor, die jedoch nur als Vorschub für seine Spielsucht dienen. Als
der Wucherer Quilp, dem er eine beträchtliche Summe schuldet, dahinter
kommt, dass er sein Geld vermutlich nicht wieder sehen wird, verkauft er
den Laden und Nelly und ihr Großvater fliehen vor dem unerbittlichen
Geldverleiher. Leider gerät Kid Nuggles in den Verdacht, dass er Trent
hintergangen hätte. Auf
ihrer Flucht erleben beide, dass es hilfreiche und böse Menschen gibt.
Gute und schlechte Zeiten wechseln sich ab, da der Großvater den Traum
vom großen Geld einfach nicht vergessen kann. Nelly muss schon früh
erwachsen werden und erkennt, dass es jetzt sie ist, die auf den Großvater
achten muss, die behütete Zeit von einst ist vorbei. Das Ende der Geschichte wird wohl niemand vergessen, der es schon kennt, allen anderen sei es nicht vorweg genommen. Meine Meinung: Dickens
Romanvorlage aus dem Jahr 1841 ist mit einer Rahmenhandlung versehen, die
dem Fortgang der Geschichte sehr zuträglich ist. Die Fragen des kleinen Mädchens
entsprechen denen eines Hörers – Wie ging es dann weiter? Was passierte
mit Nelly? Was hat sie sich dabei gedacht? Usw. –
Der erzählende Großvater, ein Beteiligter an der Geschichte, ist
ein Ex-Angestellter von Mr. Trent, der voller Bewunderung für Nelly ist.
So jemanden habe ich auch gebraucht, um das Ende akzeptieren zu können. Wie
auch in anderen Dickens-Büchern treten hier skurrile Figuren auf, böse
und gut ist genauso dabei, wie hilfreich und gemein. Die Stimmung
erscheint mir hier jedoch dunkler als in den anderen mir bekannten
Geschichten von ihm. ( David Copperfield, Weihnachtslied und Nicholas
Nickleby) Er selbst hat diesen Roman angeblich besonders geliebt, als ewig
auf der Suche nach dem Positiven bekannt, kann ich mich nur besorgt
fragen, warum so viele Wesen Geschichten mit realistischen, dunklen
Gedanken lieben. Die
Hörspielbearbeitung hat mir gut gefallen. Dezente Geräusche und
Sprechweise erzeugen Stimmungen, die gruslig, düster oder auch manches
Mal recht komisch sind. Die Ängste von Nelly und ihr frühes
Erwachsenwerden sind geradezu greifbar. Auch Quilp, der Bösewicht, der an
Scrooge oder Ralph Nickleby
erinnert, ist genial böse gezeichnet. Die dubiosen Bekanntschaften vom
Spieltisch erscheinen wie Füchse, niemals kommt Langeweile auf, immer
wartet man gespannt auf den nächsten Schicksalsschlag, den Nelly
unzweifelhaft erdulden muss. Lebendig
ist die Inszenierung, rund erscheint die Geschichte, auch wenn mit 3 CDs
700 Seiten deutscher Text nicht gerade unwesentlich gekürzt worden sind.
Da ich das Buch dazu noch gar nicht kenne, kann ich nicht sagen, was zum
Originalwerk fehlt. Die auftretenden Figuren sind gut charakterisiert,
typische Dickens-Charaktere und die Liebe zum Detail ist auch in diesem
Hörspiel unverkennbar. Mit dem Raritätenladen liegt eine Produktion vor, die bisher unverdient ein Dasein im Hintergrund führte. (Binchen, Februar 2005) |
||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
![]() |
[Home] [Rezensionen] [Neuigkeiten]
[Infos zum Hörbuch] [Sprecher-Info]
[Specials]
[Tipp des Monats] [Dykes Ohrenleser-Tipps] [Diskussionsforum] [Chat] [Gästebuch] [Links]
[Über mich] [Pressespiegel]
[AGB] [Impressum/Kontakt]
[Disclaimer]
© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt
am 20.02.2005, letzte Änderung am 05.04.2005, Layout by abrakan