Graf Edmont Dantes hat alles, was er sich wünschen könnte: soeben ist er zum Kapitän ernannt worden und die Hochzeit mit seiner Angebeteten Mercedes steht kurz bevor. Doch er hat einige Neider, die ihm das Glück nicht gönnen und es zu verhindern wissen. Durch untergeschobene falsche Beweise, wird ein Verdacht untermauert, den seine Neider intrigant gestreut haben. Graf Edmont Dantes wird auf eine Insel vor Marseille gebracht, wo er eine jahrelange Strafe im Kerker des Chateau d'If absitzt. Einsam sitzt er dort im dunkeln Verlies und schwört unerbittliche Rache an seinen Feinden, die Schuld daran trugen, dass sein Leben, seine Träume zerstört wurden. Lange Jahre vergehen, bis ihm schließlich die Flucht gelingt. Er kehrt an den Ort zurück, an dem ihm sein Leben einst genommen wurde...

Wer kennt sie nicht, die Geschichte von Alexandre Dumas, die von Verrat und Rache erzählt? Sie zu hören ist jedoch ein Erlebnis für sich. Zunächst war ich ein wenig skeptisch. Denn Dietmar Mues, Sprecher dieser Lesung und bekannt aus zahlreichen Hörbuch,- bzw. Hörspielproduktionen, entsprach nicht auf Anhieb meinen Vorstellungen für die Lesung dieses Stoffes. Mein Empfinden für diese Geschichte ist mit Tragik und großen Gefühlen verbunden und dafür stellte ich mir eher eine Lesung im klassischem Ton vor. Dietmar Mues Stimme variiert jedoch für eine getragene Art zu sehr. Er spricht jede Figur in einer anderen Stimme, nie übertrieben aber immer mit einem kleinen Augenzwinkern versehen, als würde er diese Tragik nicht allzu ernst nehmen. Aber er hat eine Art der Vortragsweise, die, wie ich nach einer kurzen Eingewöhnungszeit feststellte, gar nicht so schlecht ist wie ich zunächst dachte. Zumal er seine Vortragsweise an das Geschehen anpasst. Anfangs ist die Welt ja noch in Ordnung und aus dem Grund die augenzwinkernde Vortragsweise durchaus angebracht. Erst durch den Verrat und die lange Gefangenschaft verändert sich der Charakter des Grafen und er bekommt eine Schwermut und eine Entschlossenheit sich zu rächen. Und die setzt Dietmar Mues dann auch exzellent um. Abschließend hat er mir als Sprecher für diese Geschichte sogar besser gefallen, als wäre sie ganz klassisch gesprochen. Schön, wenn man so angenehm überrascht und überzeugt wird! Dietmar Mues hat als Sprecher schon einiges auf dem Kasten. Davon konnte man sich auch während einer Livelesung aus „Der Graf von Monte Christo“ im ARD Hörbuch Forum auf der Leipziger Buchmesse 2003 überzeugen. (siehe Link unten)

Ganz besonders hat mir an dieser Produktion die Musikuntermalung gefallen, die zwischen den Kapiteln eingespielt wurde. Die Musik war der Atmosphäre dieser Geschichte sehr zuträglich und steigerte die Tragik noch um einiges und verhalf dem Hörer somit zu einem regelrechten Mitfiebern mit dem Grafen von Monte Christo. Der Verlag Jumbo Neue Medien hat mit diesem Hörbuch eine tolle Produktion auf den Markt gebracht, der ich viel Beachtung wünsche. Wer als Kind „Der Graf von Monte Christo“ geliebt hat, beschert dieses Hörbuch ein schönes Wiedersehen, bzw. Wiederhören. Wer ihn noch nicht kennt, hat sowieso etwas verpasst! (Petra)