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Harry Potter 

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Ein Kult, und sein Zauber(er)
Besen

Erwachsene Menschen fiebern ungeduldig dem Erscheinungsdatum eines Kinderbuchs entgegen,  diskutieren mit Kindern und Jugendlichen über Gestalten und Phänomene einer Fantasywelt, kramen im hintersten Winkel nach ihren Englischkenntnissen und das nur, um ein Buch schon im englischen Original zu lesen, um nur nicht die kleinste Kleinigkeit zu verpassen von: Harry Potter und der Orden des Phönix. Diese Menschen scheinen verzaubert zu sein, so dass Unbeteiligte sich fragen: Welche Hexe hat die Zauberwelt geschaffen, die so viele Menschen fasziniert. Hat die Autorin, Joanne K. Rowling etwa selbst in den Büchern für Zaubertränke und Zauberbräue von Arsenius Bunsen gestöbert, um im Zauberkessel eine Wundertinte zu brauen, damit ihre Werke die Muggel (nicht magische Menschen) verzaubern? 

Der reichliche Zuspruch zum Suchtmittel war nötig um einigen Ingredienzien der Rezeptur auf die Schliche zu kommen: 

Die bisherigen Erzeugnisse: 

Teil 1 Harry Potter und der Stein der Weisen
Teil 2 Harry Potter und die Kammer des Schreckens
Teil 3 Harry Potter und der Gefangene von Askaban
Teil 4 Harry Potter und der Feuerkelch
Teil 5 Harry Potter und der Orden des Phönix
Teil 6 Harry Potter und der Halbblutprinz

Ingredienzien / Rezeptur;

gut 2 - 6  Dutzend skurrile Figuren und Orte Rezeptblock
ca. 1058 Prisen Details und Fantasie
3-5 Tüten Perfektion  
1 Magier der Stimmen

Zu Risiken und  Nebenwirkungen befragen Sie dieses Kapitel oder den Buchhändler Ihres Vertrauens.

Wer nicht von vorne nach hinten die komplette Zutatenliste ergründen möchte, kann durch einen Klick auf die Zeile, ganz ohne Flohpulver oder Portschlüssel, zur gewünschten Ingredienz gelangen.

 

Figuren und Orte der Handlung

Harry Potter

Ein Waisenjunge, der an seinem 11. Geburtstag erfährt, dass er eigentlich ein Zauberer ist. Harry hat schwarzes wuseliges Haar von seinem Vater James und die grünen Augen von seiner Mutter Lilly. Seine Eltern wurden von Lord Voldemort (s.u.) umgebracht, es gelang dem Dunklen Lord jedoch nicht, auch Harry zu töten. Seit jenem Tag hat Harry eine blitzförmige Narbe auf der Stirn und ist zudem in der Zaubererwelt berühmt dafür, dass er den Angriff des Dunklen Lords überlebt hat.

die Dursleys

Harrys Ziehfamilie bestehend aus dem fetten Cousin Dudley, dem stiernackigen Onkel Vernon und der Stangenbohne Petunia. Sie wohnen im Ligusterweg 4 in einer Reihenhaussiedlung und geben sich alle Mühe ganz normal zu sein.

Hogwarts

Die vermutlich beste Schule für Magie. Wo genau sie steht ist ein Geheimnis. Zur Schule gelangt man mit dem Hogwarts-Express, der auf dem Bahnhof King's-Cross von Gleis 9 3/4 abfährt. Die Schule ist durch Zauberbanne und Magie geschützt, so dass man auf dem Schulgelände keine moderne Elektronik oder Elektrizität benutzen kann. Auch die normalen Arten sich als Zauberer fortzubewegen, z.B. apparieren, ist dort unmöglich.  

Die Schule teilt sich in die Häuser Hufflepuff (dort wohnen die Eifrigen), Ravenclaw (hier leben die Cleveren), Gryffindor (das Haus der Mutigen) und Slytherin (das Haus, das die meisten schwarzen Magier hervorgebracht hat) auf. Benannt sind die Häuser nach den 4 GründerInnen der Schule vor ca. 1000 Jahren. Jedes Haus hat seinen charakterlich passenden Hausgeist und Hauslehrer. Ein sprechender Hut verteilt die Schüler auf die Häuser.

Wichtige Lehrer in Hogwarts,  

Albous Dumbledore

der Schulleiter, ca. 150 Jahre alt, Bart und Haarpracht reichen bis zum Gürtel, trägt eine halbmondförmige Brille und hat eine Narbe am Knie, die ihm den Plan der Londoner U-Bahn ersetzt. Er ist ein gutmütiger, humorvoller, nachsichtiger weiser Mann, der nichts von Geschwafel hält. Er ist der größte Zauberer der Gegenwart, Gegenspieler von Lord Voldemort (s.u.), liebt Zitronenbonbons und besitzt einen Phönix. 

Minerva McGonagall

Hauslehrerin von Harrys Haus Gryffindor und stellvertretende Leiterin. Eine Hexe, die sich auf Verwandlungen spezialisiert hat, streng, aber mit dem Herz am rechten Fleck.

Rubbeus Hagrid

Wildhüter in Hogwarts, gut 60 Jahre alt und Halbriese. Er überbringt Harry die Nachricht, dass er ein Zauberer ist und ist ihm ein väterlicher Freund. Seine Vorliebe für gefährliche Magische Geschöpfe bringt ihn schon mal in Schwierigkeiten.

Severius Snape

Lehrer für Zaubertränke, er hasst Harry und macht ihm das Leben in Hogwarts schwer. Seine Herkunft und Intentionen sind undurchsichtig.

Harrys Freunde:

Hermine Granger

Harrys beste Freundin, eine Hexe aus einer Muggelfamilie (Zahnärzte), sie ist sehr clever und belesen und hat auch so manch nützlichen Zauber parat.

Familie Weasley

Arthur, Molly und 7 rothaarige Kinder gehören zur Familie Weasley. Alle Familienmitglieder sind im Hause Gryffindor zur Schule gegangen. Bill und Charlie haben die Schule schon verlassen, als Harry nach Hogwarts kommt. Ron, sein bester Freund, wird gleichzeitig mit ihm eingeschult, Percy ist zu der Zeit schon Vertrauensschüler, er wird später Schulsprecher. Die Zwillinge Fred und George haben lauter Unfug im Kopf. Ein Jahr nach Harry und Ron wird auch Ginny, die jüngste Weasley, eingeschult, eine glühende Verehrerin von Harry.

Arthur arbeitet im Zaubereiministerium und ist Leiter für die Abteilung gegen den Missbrauch von Muggelartefakten. Er interessiert sich brennend für alle Tricks, die sich die Muggel einfallen lassen um keine Zauberei zu benötigen. Molly, seine Frau, ist eine kleine rundliche Hexe, die die Familienorganisation fest im Griff hat.

Die Familie ist bettelarm, stand jedoch immer auf der Gegenseite der schwarzen Magier.

Harrys Feinde:

Draco Malfoy

wird zusammen mit Harry eingeschult. Vom Beginn der Schulzeit an, sind Harry und Malfoy verfeindet. Die Familie Malfoy war eine der ersten, die auf die Seite der bösen Zauberer gewechselt hat.

Lord Voldemort

oder 'Der Dunkle Lord', oder 'Der dessen Name nicht genannt werden darf' ist Harrys stärkster Gegner. Seit der Nacht, als er Lilly und James Potter ermordete, ist er geschwächt verschwunden und Harry, der kleine Junge, ist ein Held. Lord Voldermort versucht seit dieser Zeit zurück an die Macht zu gelangen und Harry zu töten. Die geschickten Versuche erleben wir - wer letztendlich siegen wird? - Das weiß nur die Autorin.

Diverse  Überraschungen sollte man erwarten, so z.B. Dobby den Hauselfen und die Regel, die für sie gelten, Zauberhafte Wesen, die halb Tier halb Mensch sind und selbstverständlich reden können, Gegenstände, die Eigenleben haben usw.

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Details und Fantasie

Die Personen und Orte der Handlung lassen auf eine einfach Internatsgeschichte schließen. Was ist daran noch besonders, davon gibt es doch schon viele? 

Aufgepasst auf die Einzelheiten, die Entwicklung der Geschichte und Personen, kann man da nur sagen: 

Die Faszination bei diesen Geschichten liegt in den fantasievoll ausgewählten Details. Es beginnt mit dem Ausmacher für Laternen, einer Art Feuerzeug, das die Lichtbälle einzeln aus den Lampen einfängt. Viele Ableitungen des Alltagslebens, insbesondere von Engländern, erscheinen persifliert, so z.B. das Währungssystem. Dezimalsystem oder für uns normale Größen sind Fremdworte - aber wo ist das Problem. Schließlich ist der Gegenwert 1 Galleone, 11 silberne Sickel, oder auch 493 bronzene Knuts. Das meiste Gold liegt in London bei Gringotts, einer Zaubererbank, die von Kobolden geführt wird und mehrere Hundert Meter unter der Erde die Safes, bzw. Verliese beherbergt.

Treppen sind in der Zaubererwelt natürlich nicht fix, sondern ändern die Richtung nach Lust, Laune Wochentag oder Mondstellung, ebenso sind Bilder nicht immer so, wie man sich das so vorstellt, schließlich kann der Portraitierte nicht immer in ein und demselben Bild herumhängen, sondern muss ja in jedem seiner Bilder mal kurz auftauchen. Spiegel können einem schon mal erzählen, dass man ganz schön schlampig aussieht.

Ein besonders typisches Zaubererhaus ist das der Familie Weasley. Dort z.B. gibt es eine Standuhr mit 9 goldenen Zeigern, die natürlich nicht die Uhrzeit anzeigen sondern den Aufenthaltsort der Familienmitglieder, in der Schule, zu Hause, verirrt, im Gefängnis, oder auch - in tödlicher Gefahr. Von außen verbaut und verhutzelt entpuppt es sich jedoch als ein Traum für Kinder und Querdenker im Innern. Der Garten beherbergt  natürlich auch ungebetene Wesen, wie er entgnomt wird entnehme man bitte entweder Gilderoy Lockharts Ratgeber für Schädlinge in Haus und Hof, oder aber man führt sich Teil 2 von Harry Potter zu Gemüte. 

Es gibt beißende Bücher, schreiende Bücher, unsichtbare Bücher, Bücher, die einen so verzaubern, dass man nur noch in Limericks sprechen kann, Tagebücher die antworten. Süßigkeiten wie Bertie-Botts-Bohnen jeglicher Geschmacksrichtungen, nicht nur Erdbeer, Schokolade oder Pfefferminz, sondern auch Ohrenschmalz, Popel oder Kutteln. Schokofrösche werden vor allem wegen der beiliegenden Sammelbilder geschätzt und der Zahnweisskaugummi aus dem Honigtopf in Hogsmeade wird sicherlich auch von Hermines Eltern dem Zahnärztepaar nicht abgelehnt. Der Kult um Rennbesen gleicht dem mit Autos und wie sich eine Zauberstab seinen Meister sucht erfährt man am umfassendsten bei Ollivander in der Winkelgasse. Der Lieblingssport der Zauberer ist Quidditch ein Art Basketball auf Besen mit 4 Bällen und 6 Korbringen.

Eine treffende Art unter Zauberern zu strafen, ist die, einen Heuler zu schicken, eine Art Brief, der vor Publikum ausgepackt werden muss und die Untaten laut, wie aus einer Tonkonserve herausschreit, so dass der Delinquent vor der versammelten Mannschaft beschämt wird.

Die Entwicklung von Harry und der Schulzeit ist in Steigerungsformen dargestellt. Am Anfang lernen wir zusammen mit Harry, was Muggel sind, wir lernen seine Geschichte und die Geschichte der Zauberei und der Schule kennen. Zusammen mit Harry entdecken wir die Zaubererwelt.

Schon im zweiten Band erkennen wir stärker, dass es auch eine Geschichte der Schule gibt und Zauberer, die sich für etwas Besseres halten, weil sie 'Reinblüter' sind. Im dritten Teil bemerken wir auch, dass die Schule nicht losgelöst vom Dorf ist, dass es echte Zaubererministerien gibt und Verbrechen und Gefängnisse, dass Harrys Eltern real existierten und Freunde und Verbündete hatten. Teil IV macht uns klar, dass es auch in der gesamten Welt Organisationen und Schulen geben muss, man schaut also über den Tellerrand hinaus ins Ausland. In Band V erleben wir Harry, der mit den politischen Gegebenheiten der Zaubererwelt konfrontiert wird. Die Welt war schon vorher nicht eindeutig schwarz oder weiß, doch in diesem Schuljahr wird die bisher bekannte Ordnung arg auf den Kopf gestellt. In Band 6 wird Harry vorbereitet auf den 'Großen Kampf' gegen Lord Voldemort.

Um nicht zu ermüden oder alle Überraschungen zu verraten, ist hier Schluss mit der Aufzählung. Es gibt nicht ohne Grund das Lexikon, dass Phänomene erklärt und die Herkunft und Übersetzung diversester Erscheinungen in Harrys Welt erläutert, so dass Beispiele genügen. Die Wortschöpfungen sind oftmals aus dem Lateinischen abgeleitet und benutzen witzige Alliterationen, so dass man sich die Begriffe gut merken kann. Nicht nur hier haben auch die Übersetzer gute Arbeit geleistet. Das geniale an vielen Erscheinungen, ist das aufgreifen vorhandener Dinge der Muggelwelt, und das 'in Frage stellen': Muss das denn so sein? - Nein, bei Zauberern nicht! ... und bei den Menschen? 

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Perfektion

Sieben Schuljahre in Hogwarts werden wir erleben, die sieben Jahre, die ein Zauberer braucht um sein Examen zu bestehen um auch in der Öffentlichkeit zaubern zu dürfen. Nur diese Folgen hat Joanne K. Rowling der Fangemeinde versprochen.

Alles beginnt mit dem Tag, da Harry Potters Eltern umgebracht werden, wie es endet, hat die Autorin bisher nur dem Safe anvertraut, der die Skizze des Handlungsverlaufs bis zum Ende der Schulzeit in Hogwarts enthält.

Die Kritik, dass vieles von Frau Rowling gestohlen sei, so z.B. die Zaubererbank, die schon in irgendeinem Kinderbuch beschrieben worden sei - wen stört es? Wer stiehlt schon so genial und so logisch, wenn es denn wirklich so sein soll? Und wer bringt das alles so clever zusammen? Wichtig sei ihr vor allem die Logik, das hat sie in einem Interview einmal gesagt. Sie habe sich immer so über die Fehler in den Kinderbüchern geärgert, dass sie Harry von Anfang an durchgestyled hätte. Für jede Figur gibt es ein Heft, in dem die wichtigsten Eigenschaften festgelegt wurden um nicht irgendwann einem blonden Jüngling schwarze Haar zu verpassen, einen Dummerjan zu einer Intelligenzbestie werden zu lassen oder noch schlimmer, Charakterveränderungen ohne Erklärungen vorzunehmen. 

Wichtig sind die Entwicklungen, man glaubt schon nach Band I zu wissen, wie es weitergeht, schließlich ist man ja nun informiert, dass es von Gleis 9 3/4 mit dem Zug losgeht - dass die Schüler den 'Sprechenden Hut' aufsetzen müssen um auf die Häuser Slytherin, Ravenclaw, Hufflepuff oder Gryffindor verteilt zu werden oder wie der Unterricht verläuft. Dass der Hauspokal vergeben wird, die Quidditch-Meisterschaft unter den Häusern ausgetragen wird, dass Harry mit Hedwig, seiner Schneeeule die Briefe verschicken kann usw. Für Teil 2 setzt man sich in den Lehnstuhl und erwartet gemütlich bekanntes wiederzufinden, doch die Gemütlichkeit wird rasant vertrieben, Tatsachen bleiben, doch sie werden nicht bis zur Ermüdung wiederholt, sondern geschickt variiert. Schon beim zweiten Mal, da Harry zur Schule muss, verpasst er den Zug und er bekommt so nicht mit, wie die Schüler verteilt werden. Bekanntes passiert, aber es gesellt sich etwas Neues hinzu und lässt den Spannungsbogen straff bleiben. Und dies geschieht konsequent durch alle Bücher hindurch.

Ferien bei den Dursleys sind ätzend, aber wie kommt Harry jeweils drum herum dauernd bei ihnen bleiben zu müssen, er entwickelt sich und hat irgendwann die Finesse ihnen ein Schnippchen zu schlagen, und das ohne Zaubern, denn das ist für minderjährige Zauberer außerhalb der Schule verboten. Alles Kleinigkeiten, die mir die Freude am mehrmals Lesen und Hören erhalten haben.

Auch im sechsten Band passt noch alles ins Bild von Band 1. Selbst die Randfiguren, die anfangs eingestreut wurden, sind mittlerweile von Bedeutung und entpuppen sich. Wesen, die bisher als eindeutige Feinde oder Freunde kategorisiert werden konnten wechseln, wie im Leben, die Seiten. Dies bleibt jedoch immer nachvollziehbar. Man sollte darauf vertrauen, dass vertraute Denkmuster plötzlich neue Aspekte erhalten, die der Geschichte eine neue Wendung geben. Frau Rowling schafft es häufig einem ein 'AHA' zu entlocken, da sich Phänomene, die in irgendeinem vorherigen Band schon interessant waren, in einem Folgeband eine schlüssige neue Dimension bekommen.

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Der Magier der Stimmen: Rufus Beck

Die Skeptiker unter den Menschen brauchen ein Zauberer um in die magische Welt einzutauchen. Die geniale Lösung um auch Erwachsene (Kinder sowieso), von Harry Potter zu überzeugen ist die, Rufus Beck, den Magier, sprechen zu lassen. 

Ein Sprecher, der so in die skurrilen Figuren hineinschlüpft, eine Stimmenvielfalt erzeugt und jedem, wirklich jedem Wesen eine eigene Seele einhaucht, der ist für diese Art Buch ein echter Superheld. So sehr ich Rufus Beck bei anderen Büchern manchmal verteufle, so sehr liebe ich ihn, sobald er Harry Potter spricht. Hier ist sein Terrain, hier kann er sich austoben, hier kann er Dobby der Hauself sein, der nervt, jault und sich zur Selbstbestrafung die Ohren in der Herdklappe klemmt, genauso wie gruslig, gemein und ätherisch Lord Voldemort.

Der raue Hagrid mit dem weichen Herzen brummt in Dialekt und der freundliche alte Schulleiter Albous Dumbledore spricht heiser, bedächtig und freundlich. Mrs. McGonnagall hart und herzlich bringt sich genauso ein, wie Hermine zuerst besserwisserisch und später zwar schlau, doch nicht mehr so unerträglich. Der widerliche Draco Malfoy und sein Vater schnarren schleimig und Severius Snape mit osteuropäischem Akzent lässt einen an die Zeiten des kalten Krieges denken, als das Böse stereotyp immer eher russisch war. Diverse Lehrer sind mit regionalen Akzenten ausgestattet und werden so unverwechselbar.

Besonders genial sind die Dursleys überzeichnet. Die Stangenbohne Tante Petunia schön schrill und beißend, Tante Marga und Vernon überheblich, arrogant und schon gesprochen hören sie sich fett an - und der hysterische Dudley, der ganz schön hinterhältig fies sein kann ist auch nicht ohne.

Recht neutral bleibt Harry, aber auch er ist erkennbar und passend wiedergegeben. Diese Neutralität ist der ruhende Pol im Vortrag.

Einige Effekte, wie z.B. bei Dobby dem Hauselfen, sind zwar so schrill, dass man fast versucht ist weiter zu spulen, jedoch sind das nur sehr kurze Stücke - und ehrlich: Dobby ist schrill. Bei den ersten Büchern werden die Zwillinge (Fred und George Weasley) immer mit einem Hall-Effekt dargestellt, immer wenn sie zusammen reden, hallt es, aber das hat man mit dem letzen Buch endlich abgestellt. Ebenso wird Sirius Black erst im Vierten Band wirklich verständlich, was dieser Techno-Effekt soll, habe ich mich immer dann gefragt, wenn er beteiligt war. Am Anfang könnte er etwas schwächlich wirken, aber alle Effekte, die später in einer Holzhütte wiedergegeben werden haben einen Effekt wie in einer Höhle. 
In Band V läuft Rufus Beck zu einer Hochform auf. Die Vielzahl an hinzugekommenen Figuren fordert jedoch auch höchste Konzentration. Der ganze Vortrag scheint zur Ruhe gekommen zu sein. Die Schrillheiten sind ausgemerzt, man lauscht gebannt der Stimmenvielfalt, auch wenn das Böse jetzt arg angelehnt an das Dritte Reicht wienerisch daher kommt. Der Singsang passt allerdings ausnehmend gut zur Figur, die Joanne K. Rowling gezeichnet hat.

Diese Rufus Becksche Art zu lesen lässt sich auch nicht wirklich beschreiben, da muss man einfach hineinhören. Die ersten Sätze der Hörprobe zu Harry Potter und der Stein der Weisen waren verklungen, und ich wusste, diese Version von Harry Potter muss ich haben. Da störte es mich auch nicht, dass ich das Buch dazu schon kannte. Mit Rufus Beck habe ich Harry Potter neu erlebt und vieles erst erkannt, was ich beim ersten oder zweiten Lesen übersehen hatte. 

Harry Potter und der Feuerkelch in 4 Folgen herauszubringen war eine Tortur. Wie kann man den Hörer so lange im Ungewissen lassen, bis es weitergeht. Selbst dass der Text bekannt war trug nicht zur Milderung der Stimmung bei. So konnte sich Rufus Beck jedoch die Zeit nehmen, die sicherlich gebraucht wurde um gut zu werden. Schließlich sind allein in Band IV 1372 Minuten zu sprechen.   

Mit Band V gelang das jedoch am Stück. Nach nur 103 Tagen wurde die Hörversion mit 1945 Minuten (27 CDs oder 22 MCs) herausgebracht, die Rufus Beck innerhalb von elf Tagen gesprochen hat, so bekannte er in einer NDR-Talkshow.

Band VI mit seinen 22 CDs wurde etwas länger als geplant, da Dumbledore mehr Raum bekommt, und der spricht langsamer als die meisten anderen Personen. Innerhalb von 10 Lesetagen war das Buch 'im Kasten'. Neue Charaktere mussten eingepasst werden, und wieder ist das sehr gut gelungen.

Eine Lesung steht auf dem Cover, die Grenze zum Hörspiel ist hier jedoch beinahe überschritten. Und ich bin dankbar, dass mit dieser Art der Lesung auf Kürzungen, die ich bei Harry Potter als Frevel ansähe, verzichtet werden konnte.  

Die liebevoll ausgearbeiteten Details sind das Wichtigste, das wurde schon öfter gesagt, wer sollte da entscheiden dürfen, welche fehlen können? Schon im ersten Kapitel von Teil I ist es J.K. Rowling gelungen mich zu fesseln. Die Krönung ist jedoch jeweils die Umsetzung durch Rufus Beck, der auch niemals den Charakter, der einzelnen Figuren vergisst, selbst wenn er dafür eine Stimmen-CD zur Erinnerung braucht.

Die Hörbücher von Harry Potter, gelesen von Rufus Beck, sind ein absolutes Highlight der Hörbuchwelt!

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Risiken und Nebenwirkungen
Irgendwann im Jahr 1999 war es - da begegnete mir ein Buch über einen Waisenjungen, der ein Zauberer sein sollte. Eine Internatsgeschichte mit außergewöhnlichen Wesen und ungewöhnlichen Begriffen. Dass dies eine Serie war, die schon allseits beliebt und bekannt war, wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Nur war ich auch sofort im Lesebann - so viele Ideen und ungewöhnliche Dinge - der Alltag war abgemeldet.

Über solche Kindereien wollte niemand in meiner Umgebung mit mir reden. Der Funke sprang trotz meiner Schilderungen nicht über.

Die Frage, die ich mir stellte war: Wie erwärmt man erwachsene Menschen und andere skeptische Wesen für Harry Potter?

Die einfache aber geniale Lösung kam kurze Zeit später auf den Markt:

Man lässt Rufus Beck sprechen.

Das war für meinen Bekanntenkreis der zündende Funke. Gehört hatte ja bis dahin schon fast jeder von Harry, schließlich liest man (vor allem Mann) Zeitung, aber eine Figur, die so hochgelobt wird, die soll man auch, einfach so, gut finden? - Die Leser von Fachzeitschriften, Sportmagazinen und politischer Wissenschaft sollten sich mit einer Kinderbuchfigur beschäftigen? Das sei doch nicht mein Ernst? Ein strahlendes Schulterzucken war meine Antwort darauf.

Der Erste meinte dann, er könne ja 'mal, gnädiger Weise, in so eine Kassette hineinhören. Großzügig, wie ich bin, hab ich für den Heimweg durch den Stau auf der A3 eine Kassette ausgeliehen. Das Ergebnis ist für jeden ebenfalls HP-Suchtbefallenen sicher leicht vorzustellen. Am anderen Tag wurde um den Rest gebettelt, oder besser gebeten. Das wäre ja eine Geschichte ...! Woher die Faszination kam, vermochte mir keiner zu sagen, jedoch war sie unverkennbar vorhanden. Mittlerweile gibt es sogar wissenschaftliche Abhandlungen zu diesem Thema. So mancher Autofahrer hat von Extra-Touren durch die Siedlung erzählt, nur weil das Quidditch-Match noch nicht zu Ende war oder weil man erfahren wollte, was denn hinter diesem oder jenem Phänomen steckte. Nicht enden wollende Diskussionen um Figuren, Sichtweisen und Ideen waren das Ergebnis. Die Infizierten sprechen über Harry! Der Fesselzauber wirkt.

Es scheinen ganz simple Einzelheiten zu sein, auch bekannte Sichtweisen und eine einfache Internatsgeschichte nach altbekanntem Muster. Aber ein genauerer Blick zeigt, so einfach ist die Welt von Harry nicht mehr, die Themen werden genial variiert, erweitert und für den Leser nachvollziehbar und trotzdem oft verblüffend aufbereitet. Gerade mit dem fünften Band ist z.B. eine eindringliche Darstellung der Entwicklung einer Gesellschaft hin zur Diktatur gelungen. Begriffe, wie Versammlungs- oder Pressefreiheit, Berufsverbot oder Widerstandsbewegung, die im Geschichtsunterricht manchmal eher blass bleiben und wenig nachvollziehbar sind, werden hier durch lesen oder hören greif- und erfahrbar. Die Satire, die immer auf dem Boden von politischen Missständen blüht und gedeiht, wird selbst innerhalb dieses Jugendbuches anhand der Weasley-Zwillinge deutlich gemacht. Jeder Schüler kann sich durch dieses Buch eine Vorstellung davon machen, wie man sich in solch einer Zeit fühlt. Und das Ganze wird freiwillig zur Kenntnis genommen, und eingesogen. Kein Geschichts-, oder Deutschlehrer sollte sich bei einer Unterrichtssequenz über die NS-Zeit oder Neuzeitliche Diktaturen wundern, wenn er zu hören bekommt: 'Ist doch wie bei Harry Potter'. Ich hoffe, der Lehrer kann das dann positiv werten.  

Der freundlichere Ton im 'Halbblutprinzen' ist Rufus Beck sehr gut gelungen, bis auf die Hauselfeneffekte eine deutlich ruhigere Leistung als in den ersten vier Bänden. Die Vorbereitung auf den Showdown in Band 7 schürt die Spannung. 

Zumindest das Hörbuch sollte sich auch jedes Wesen gönnen, das viele Staus auf der Autobahn zu durchstehen hat, einen Grund braucht um mal später nach Hause zu kommen, einfach mal mit seinen Kindern sprechen, bzw. ob seiner Sachkenntnis in Sachen Harry überraschen will, oder jemand, der in einem zauberhaften Internat und dessen Umgebung ein paar spannende und fantasievolle Stunden verbringen will.

Das Hickhack, das es zu Harry Potter und der Orden des Phönix gegeben hat, sorgte zwar für einen Schrecken in der Hörbuchwelt, aber es scheint nun sicherer, dass Rufus Beck auch das letzte Hörbuch der Serie sprechen wird. Ein Highlight für die Potter-Hörbuchfans, denn er ist der Magier der Stimmen, der im Fantasybereich Seinesgleichen sucht.

(Verfasserin des Berichts: Binchen)

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 02.05.2003, letzte Änderung am 09.07.2006, Layout by abrakanfill.gif (807 Byte)