![]() |
![]() |
![]() |
||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||
Inhalt: Im Wolfspelz - ein Roman mit autobiographischen Zügen
von Wolfgang Joop. Wolf, so der Protagonist der Lesung, ist auf der
Suche nach der Liebe. Ob die idealer Weise zu einem Mann, zu einer Frau,
oder nur so generell sein sollte, darüber ist er sich noch nicht klar. Als er den sehr viel jüngeren Stripper Josh kennen lernt, glaubt er sie gefunden zu haben. Wir erfahren, wie er zusammen mit Josh und einigen skurrilen Wesen die New Yorker Modeszene erlebt. Wir hören von seinen Sehnsüchten, Gefühlen und Gedanken. Wir nehmen teil an Puppencastings, so nennt Wolf die Auswahl der Models für seine Show, erfahren wie weit der Körperkult in dieser Gesellschaft eine Rolle spielt, lauschen hohlem Geschwätz und sind auf Partys zu Gast, die durch Sex, Alkohol und andere Drogen, ihren Kick erhalten. Überall trifft Wolf auf Leute, bleibt dabei jedoch einsam und auf der Suche nach der Liebe. Meine Meinung: Wolfgang Joop liest
seinen Roman in leicht gekürzter Version selbst. Und er kann lesen. Eine
der wenigen Autorenlesung bisher, die nicht darunter leidet, dass sich
wieder einmal ein Autor als Sprecher versucht. Leicht melancholisch,
liest er die Passagen von Wolf, schrill, bizarr oder exaltiert sind
viele andere Abschnitte, die sich um die Modewelt und deren extravagante,
abgehobene aber sinnentleerte Mechanismen drehen. Der Jargon, der für den
klischeehaft schwulen Friseur im Ohr ist, herrscht häufig vor. Diese Mischung ist es
auch, die mich zwiegespalten zurücklässt. Meine Vorstellung, die sich über
einige Fernsehberichte fixiert hatte, ließ mich erwarten, dass er anders
ist als die Anderen aus der Modebranche. Und ich habe beinahe bis zum Ende
der Geschichte gebraucht um zu verstehen, dass es auch so ist. Dadurch, dass dieser
exaltierte Stil dermaßen vorherrschend ist, drang diese Botschaft leider
erst sehr spät zu mir durch. Hinzu kommt, dass dieser Roman in der
dritter Person von Wolf erzählt. Dies erzeugt eine Distanz. Diese Distanz
scheint zum einen gewollt, damit Wolf sich besser selbst betrachten kann,
zum anderen nimmt sie mir den Zugang zu dieser Person. Diesen benötige
ich allerdings um mich mit einer Handlung anzufreunden und sie gerne zu hören
oder lesen. Daher war ich erst zum
Ende des Romans mit der Darstellung versöhnt. Eine Lesung, die
authentisch und mit viel Gefühl 'rüberkommt, mich persönlich jedoch
nicht begeistern, aber beeindrucken konnte. Eine Erwähnung hat das Booklet verdient. Es ist ansprechend gestaltet. Der Wolf als Skizze und auch ein Wolfgang Joop-Portrait sind abgebildet, die Eingangstextsequenz ist abgedruckt und die Tracklängen werden tabellarisch angegeben. (Binchen, Januar 2004) |
||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
![]() |
[Home] [Rezensionen] [Neuigkeiten]
[Infos zum Hörbuch] [Sprecher-Info]
[Specials]
[Tipp des Monats] [Dykes Ohrenleser-Tipps] [Diskussionsforum] [Chat] [Gästebuch] [Links]
[Über mich] [Pressespiegel]
[AGB] [Impressum/Kontakt]
[Disclaimer]
© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt
am 12.01.2004, letzte Änderung am 10.03.2004, Layout by abrakan