Rezension

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	Bewertung:	(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:

Gustav Doré,der am Ende seines Lebens mit recht makaberen Werken die Kunstwelt schockierte, ist auch die Hauptperson in Walter Moers witzigem kleinen Werk. Aber es ist nicht der alte Doré, der die "wilde Reise" durch die Figuren seiner Bilder unternimmt. Es ist das Kind Gustav. Die Reise beginnt gleich mit einer Katastrophe. Das Schiff, welches der kleine Gustav befehligt, gerät in einen Zwillings- Tornado und geht mit Mann und Maus unter. Am Grund des  Meeres erwartet ihn leibhaftig der Tod. Im Gefolge des Knochenmannes ist seine Schwester Demenzia, die mancherlei Unsinn redet. Der Tod aber möchte Gustavs Seele haben, damit er sie in die Sonne werfen kann, auf daß diese weiter scheinen wird. So der übliche Brauch. Sein Ende vor Augen überlegt Gustav krampfhaft, ob es noch einen Ausweg gibt.

Aber da verplappert sich die dusslige Demenzia und spricht von Aufgaben, welche Gustav das Leben retten könnten. Der Tod ist wütend, muß aber doch mit der Sprache heraus. Der Junge soll sechs Aufgaben erfüllen, um seine Seele, sein Leben retten zu können.

1. Eine schöne Jungfrau aus den Klauen eines Drachen befreien.
2. Den Wald voller bösartiger Gespenster durchqueren und sich dabei auffällig benehmen.
3. Die Namen von sechs Riesen erraten.
4. Einen Zahn vom schrecklichsten aller Ungeheuer beschaffen.
5. Gustav soll sich selbst begegnen.

Meine Meinung:

Walter Moers wäre nicht Walter Moers, wenn er aus diesem Paket schauerlich schöner Forderungen des Todes eine hinreißende Erzählung schaffen würde. Und schon sind wir mitten in einer bizarr romantischen Handlung.

Dirk Bach verleiht dem Geschehen (wie auch in den dreizehneinhalb Leben des Käpt'n Blaubär) die hinreißende Klangfarbe. Man springt gleich mitten hinein und wird in viereinhalb Stunden durch manches ironisch, witzig dargebotene Abenteuer fortgerissen. Dazu wünsche ich viel Hörvergnügen! (Johannes Weidner im September 2002)