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Rezension

Cover Wie weihnachtelt man?
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Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt / Meine Meinung:  

Die Weihnachtsgeschichten: In „Nico geht zum Nikolaus“ von Lorenz Pauli macht der kleine Nico sich auf den Weg, um dem Nikolaus einen Besuch abzustatten. Er möchte den Nikolaus dafür tadeln, dass er im vergangenen Jahr nur gesagt hat, was Nico alles falsch gemacht hat, obwohl er selbst findet, dass er doch auch vieles richtig macht. Ausgestattet mit einer kindertypischen Logik – man mag es auch Fantasie nennen –, kann der echte Nikolaus dies nur von einem Nikolaus gesagt bekommen. So verkleidet sich Nico mit dem Bademantel seiner Mutter als Nikolaus, packt für den echten Nikolaus ein Geschenk ein und macht sich auf den Weg...

„Am Schneesee“ von Franz Fühmann ist ein einziger Zungenbrecher. Genial angeordnete Wortketten entführen die kleinen (und großen – denn diese Geschichte hat mir besonders viel Spaß gemacht!) Zuhörer an einen See, an dem viel Schnee liegt – den Schneesee. Und dort gibt es den Schneeseeklee, den das Schneeseekleereh so gern mag. Zauberhafte Protagonistin der Geschichte ist jedoch die Schneeseekleerehfee. Und diese Fee hat sechsundsechzig Zehen – fünfundsechzig zum gehen und einen zum drehen – den Drehzeh. Und genau der tut ihr weh. Da muss Hilfe her, um das Drehzehweh schnell abzustellen. Einfach köstlich!!

Mit „Wie weihnachtelt man?“ liefert Lorenz Pauli noch eine Geschichte für dieses Hörbuch. Eine besondere noch dazu. Man stelle sich die Tiere im Wald zur Weihnacht vor. Die Eule weiht den Hasen ein, wie man weihnachtelt. So macht sich der Hase auf den Weg und trifft auf andere Tiere, die auch mit weihnachteln wollen. Gemeinsam gelingt es ihnen die Vorgaben der Eule zu erfüllen. Aber nur fast. Doch nicht schlimm – und genau hierin liegt die Aussage dieser Geschichte, die natürlich hier nicht verraten wird. Am Ende stehen die flötespielende Maus und alle anderen Tiere singend um einen Tannenbaum im nachtblauen Wald, der geschmückt ist von den blinkenden Sternen des Himmelszelts, die durch das dichte Nadelkleid funkeln, und dem Mond, der wie Baumschmuck auf der Tannenbaumspitze prangt. Eine wunderschöne Idee!

John Burningham erzählt von „Hansi Schlumfenbergers Weihnachtsgeschenk“. Das liegt nämlich noch im Sack des Weihnachtsmannes, als dieser – nach vollendeter Arbeit – am Heiligabend endlich im warmen Bett liegt. Dem Weihnachtsmann ist klar, dass er – koste es, was es wolle –, das Geschenk zu Hansi bringen muss. Denn die Schlumpfenbergers haben nicht viel Geld und dieses Geschenk wird, wie jedes Jahr, Hansis einziges sein. So begibt sich der Weihnachtsmann auf den langen Weg, mitten durch dicksten Schnee. Mit Hilfe vieler netter Menschen gelingt es ihm schließlich, Hansi sein Geschenk zu bringen. Nicht nur der Erzähler der Geschichte stellt am Ende fest, dass er zu gern gewusst hätte, was in dem Päckchen war – auch die Hörer würden es sicher gerne wissen.

Der Sprecher: Martin Seifert fühlt sich in jede Geschichte perfekt ein und passt seine Stimme an. Meine besondere Bewunderung gilt seiner Leistung in der Bandwurm-Wort-Geschichte „Am Schneesee“. Herrlich, wie er scheinbar mühelos all die ähnlich klingenden Worte aneinander reiht, so dass sich der Sinn dem Hörer mühelos erschließt und das Lächeln auf den Lippen des Hörers unweigerlich immer breiter wird. Wunderschön! Aber auch sein einfühlsamer Vortrag in „Wie weihnachtelt man?“ ist famos. Wie er jedem Tier seine eigene Persönlichkeit zukommen lässt, ohne albern zu wirken, ist einfach ganz große Spitzenklasse! Der Hase ist so richtig unbedarft und tappsig. Die Maus – um eigens zur näheren Beschreibung ein neues Wort zu kreieren – nagerhaft, was auch immer das sein mag. Näheres kann Martin Seifert sicher dazu sagen, denn er muss gewusst haben, was typisch für einen Nager ist! Einfach schön! Ebenso gekonnt quengelt er mit bubenhafter Stimme als Nico in der ersten Geschichte. Martin Seifert ist die ideale Besetzung!

Die Weihnachtslieder: Sehr passend waren die Weihnachtslieder zu Anfang, zum Schluss und zwischen den Geschichten. Schon zu Beginn wird man durch das schneeweiche und herzenswarme Lied „Leise rieselt der Schnee“ für das Hörbuch eingenommen und in weihnachtliche Stimmung versetzt. Begeistert hat mich auch, dass die Lieder sehr schön zu angeordnet und ausgewählt sind, so dass sie zu den Geschichten passen. Nach der Geschichte von Nico und dem Nikolaus stimmten Kinder das fröhliche Lied „Lasst uns froh und munter sein“ an, nach der Schneesee-Zungenbrechergeschichte wurde musikalisch in „A, B, C, die Katze liegt im Schnee“ weitergereimt und am allerschönsten „Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen“ im Nachklang zu „Wie weihnachtelt man?“. Denn Martin Seifert zaubert gerade dem Hörer das Bild vor Augen, wie die Tierschar um den Tannenbaum steht, dessen Schmuck der Mond und die funkelnden Sterne des Nachthimmels sind, als auch schon im Anschluss dieses Lied so passend erklingt, als wenn der Chor der kleinen Waldbewohner selbst es singen würde.

Die Lieder spiegeln, wie auch die Geschichten, eher die kindliche fröhliche ausgelassene Stimmung des Weihnachtsfestes wider. Fern aller Schwermut, die diese Jahreszeit auch beinhaltet. Und das finde ich gut so! Denn: Es ist schon so, dass man sich in dieser Zeit auf das Wesentliche im Leben besinnen sollte und auch den Kindern sollte man das mit auf den Weg geben. Aber darüber hinaus sollte man sicher nicht vergessen, sich am Fest der Liebe zu erfreuen. Und genau hierzu ist dieses Hörbuch bestens geeignet.

Altersempfehlung: Wie schön, dass auf diesem Hörbuch drauf steht, dass das Hörbuch geeignet ist für Kinder ab 4 Jahren. Das ist nicht selbstverständlich – auf Hörbüchern steht es leider nicht immer drauf. Da ich an dem Hörbuch auch meinen Spaß hatte, würde ich sagen, dass die Obergrenze nicht klar festzulegen ist. Auch „reifere Kinder“ können diese Erzählungen und Lieder in weihnachtliche Stimmung versetzen. Mir hat das Hörbuch so viel Freude gemacht, dass ich sie zur Adventszeit sicher immer mal wieder hören werde. (Petra)

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 30.11.2005, letzte Änderung am 04.12.2005, Layout by abrakan