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(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze) |
Inhalt:
Der Welt den Rücken
Franziska Steinmetz möchte ihr 'Erstes Mal' nicht mit einem unerfahrenen Jüngling,
sondern mit einem erfahrenen Mann begehen. Zusammen mit Heinrich einem Bundeswehrsoldaten,
verlebt sie 10 unvergessliche Tage.
27 Jahren und um die entsprechenden Erfahrungen reicher, versucht sie den Zauber
von damals erneut heraufzubeschwören.
Der Tag als Boris Becker ging
30.6.1999 der letzte Auftritt von Boris in Wimbledon und ein Abend in einer Stammkneipe mit
Stammtischgesprächen, Rückblicken in die Sportgeschichte, aber nicht nur, sondern auch
Erinnerungen an frühere Zeiten der Stammtischbeteiligten. Die Ehemaligen 68er, sind in die
Jahre gekommen, sie sinnieren über die alten Einstellungen, die, wie sich zeigt, auch heute noch Auswirkungen
auf ihr Verhalten haben.
Silberhochzeit
Hier geht es um einen 'Netten' Abend unter sogenannten Freunden mit gutem Essen in stilvollem
Ambiente zu Hause bei Alma und ihrem Mann anlässlich der Silberhochzeit.
Es wird zuviel getrunken, die bekannten Sprüche werden ausgetauscht,
Geheimnisse kommen an das Tageslicht - Marotten werden nicht mehr ertragen - und am Ende des
Abend stehen einige Überraschungen.
Karl, Bob Dylan und ich
Eine Geschichte über Freundschaft und verflossene Liebe und eine Bob-Dylan-Nacht vor dem Fernseher.
Meine Meinung:
Elke Heidenreich muss man hören!
Die Lesung in der Buchhandlung zu 'Die Welt den Rücken' hatte mich dazu bewogen das Buch
auch mitzunehmen und zu lesen. Welche Enttäuschung, denn dabei musste ich feststellen,
dass die Geschichten von ihr nicht wirken, wenn IHRE Stimme fehlt.
Diese Geschichten brauchen die Stimme der Heidenreich.
Sobald SIE anfängt zu lesen, ist die Faszination da und das Zuhören ist die reinste Freude.
Mit der CD war ich mit Franka und Heinrich im Hotel, saß in der Kneipe als Boris Becker ging,
war stiller Beobachter bei der Silberhochzeit und saß mit vor dem Fernseher als Karl zum Bob-Dylan-Abend eintrudelte. Beim
selberlesen war ich nicht betroffen
Erst durch ihre spezielle Art zu lesen war ich gefesselt. Besser kann ein Hörbuch zum Buch nicht sein.
Die CDs zum Buch sind daher die willkommene Vervollständigung. Ergänzung, weil nur vier von den sieben Geschichten gelesen werden.
Größtes Manko ist, dass die m.E. beste Geschichte, 'Die schönsten Jahre' fehlt. Darin meint eine lesbische Tochter ihre Mutter
über diese Tatsache im unklaren lassen zu müssen um nach deren Tod festzustellen, dass diese sich darüber gefreut hätte und eine
Chance auf eine Echte Mutter-Tochter-Beziehung bestanden hätte.
Die Geschichten selbst sind nicht heiter, jedoch gut beobachtet,
locker und flapsig im typischen Heidenreich-Jargon formuliert,
nicht künstlich sondern geradeheraus geschrieben und nicht ohne Tiefgang.
Viele Passagen bieten Wiedererkennungsmomente und so fühlte ich mich gut unterhalten.
Meine Lieblingsgeschichte ist die von der Silberhochzeit. Dort ist
der Erkennensgrad am höchsten. Ich kann Alma so gut verstehen:
Wenn noch Einer sagte, dass das Keine so könne wie sie, dann würde sie ausrasten
(ein Essen arrangieren und die Wohnung dazu) - die Warnung an den Mann, doch nicht
schon vorher zu trinken, die Pflichtblumen weil sie teuer sind - und nicht schön -
die ungeliebten Partner von Freunden, die man einladen muss, weil es sich gehört usw.
Und dann kommt E. Heidenreich und gibt der Geschichte eine Wendung, die man im echten Leben
nur selten so konsequent durchführen würde.
Schon allein für diese Geschichte hat sich die Investition in das Hörbuch gelohnt.
Die Techniker hätten sich ruhig etwas einfallen lassen können. Nur 4 Tracks auf 2 CDs
lassen den Wiedereinstieg in die Geschichten umständlich werden. (Binchen im Januar 2003)
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