Rezension |
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Inhalt: In einer eisigen Februarnacht zu Zeiten der Inquisition ist Jacob fast am Ende seiner Kräfte. Was hat er sich nur angetan mit dem alten Mönch auf seinem Karren? Der Mann liegt im Sterben, aber Jacob hatte versprochen ihn bis zum Zisterzienserkloster Himmerod, in der Eifel, zu bringen. Erst am Ziel sollte er für seine gute Tat entlohnt werden. Dort
angekommen, ist von Bezahlung keine Rede mehr. Zuerst argwöhnisch, dann
unter Androhung von Folter, wird Jacob über seine Gespräche mit Pater
Anselm, dem Mönch auf dem Wagen, ausgefragt. Keiner will ihm glauben,
dass er nichts über dessen Vorleben weiß. Als
es Jacob gelingt vom Kloster zu fliehen, kann er noch nicht ahnen, dass ihm
brutale Verfolger auf den Fersen sind. Aber es naht Hilfe, auch wenn diese
nicht so uneigennützig ist, wie sie zuerst scheint. Was steckt hinter den
Machenschaften der Kleriker? Wer sind seine Helfer, und was führen diese
im Schilde? Jacobs Leben erhält eine entscheidende Wendung. Meine Meinung: Ein
historischer Jugendroman für Wesen ab 12 Jahre. 'Ab' ist hier korrekt, denn
auch historisch bisher wenig erfahrene Leser werden auf ihre Kosten
kommen, sie können sich langsam an die Grausamkeiten der Inquisition
herantasten. Die
Geschichte ist ansprechend aufgebaut. Die Leiden, die der junge Fuhrmann
Jacob erdulden muss, werden drastisch, aber nicht unnötig grausam
geschildert. Für Krimi-Experten sind einige Wendungen jedoch zu erahnen.
Trotzdem habe ich mich gut unterhalten. Hexenverbrennung, Ketzerei,
machtgierige Kirchenfürsten aber auch deren Gegenspieler, die Zeit der
Inquisition erwacht vor dem geistigen Auge. Eine Geschichte nicht ohne
menschliche Tief- und Höhepunkte. Gelesen
oder besser ausgedrückt, hervorragend interpretiert, wird das Hörbuch
von Marc Oliver Schulze, den man auch schon von Allendes ‚Stadt
der wilden Götter’ kennt. Bei der vorliegenden Lesung brilliert er
mit diversen Dialekten und entsprechend der Vorlage vielen Charakteren.
Ohne großartige Übertreibung legt er besonders dem französischen Mönch
und einem Schweden auffällige Klangfärbungen zu, aber auch die
einfacheren Leute sind gut zu erkennen ohne schrill zu werden. Ein armer
Dorfbewohner ohne Zähne spricht nun einmal anders als ein Domherr. Seine
Art zu lesen passt glänzend zum Buch und gibt ihm trotz einiger
erschreckender Passagen einen freundlichen Anstrich. Auch die
traurigen Kapitel werden glaubhaft ohne sentimental zu wirken. Bei
diesem Hörbuch stimmen Geschichte und Umsetzung. Eine Empfehlung für
jugendliche Geschichtsfans ab 12 Jahren. (Binchen,
Dezember 2004) |
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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt
am 07.01.2005, letzte Änderung am 07.01.2005, Layout by abrakan