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Rezension

Cover Tod und Teufel
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Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:  

Köln Anno Domini 1260

Die politische Lage in Köln ist gespannt. Die Patrizier fühlen sich um ihre Macht betrogen und begehren auf, während das einfache Volk auf den Straßen rund um den Markt nicht immer etwas zu beißen hat.

Die Dombaustelle beherrscht das Stadtbild. Die Träume, die der Dombaumeister in diesem Gebäude verwirklichen möchte, lassen sich langsam erahnen.

Der Hunger treibt Jacob auf den Markt. Ein fehlgeschlagener Kotelett-Diebstahl treibt den findigen Mann letztlich in den Garten des Erzbischofs. Dort will er nur ein paar Äpfel stehlen. Wenn es schon jeden Tag Äpfel gibt, so sollen es heute mal besondere Exemplare sein.

Warum musste es nur genau dieser Tag sein?, das wird sich Jacob später noch häufig fragen, denn von nun an, ist es mit Jacobs Ruhe vorbei. Er beobachtet nämlich, wie der Dombaumeister vom Gerüst gestoßen wird. Geschickt hat es der Mann mit dem langen Silberhaar eingerichtet, dass von einem Fehltritt berichtet wird. Nur Jacob kann die wahre Geschichte erzählen, die ihm jedoch zuerst niemand glaubt. Leider hat der Mörder einen Mann mit feuerrotem Haar auf dem Gerüst gesehen, Jacob den Apfeldieb, und er weiß nun, dass er einen Zeugen hat, den er loswerden muss.

Doch Jacob findet auf der Flucht Freunde, die zusammen mit ihm eine Verschwörung aufdecken. Die Färbertochter Richmodis, deren Vater und Onkel halten Jacob nicht für einen Lügner und sind trotz der Gefahr für Leib und Leben, die schnell erkennbar wird bereit, ihm zu helfen.

Meine Meinung:

Schon lange gibt es diesen Kölnkrimi. Sein Spannungsbogen, sein kölscher Charme und seine Figuren sind beinahe legendär, die Geschichte ist sogar schon vertont worden. Der Autor selbst spricht das Hörbuch. Und es ist eine Autorenlesung, die sich hören lassen kann. Eine Beurteilung zur Lesung kann man hier nachlesen.

Nun folgt auf den Spuren der Schwarm-Vertonung dieses Autors auch das Hörspiel zum Buch. Schon allein das Sprecheraufgebot ist bemerkenswert. Allen voran Mario Adorf als Chef der Patrizier, Anke Engelke als Richmodis, Peter Matić als Jasper Rodenkirchen (Richmodis Onkel) und Gerd Köster als Erzähler. Doch auch Schätzing selbst hat sich wieder kleinere Rollen als Sprecher ausgesucht und die Liste der namhaften Sprecher ist nicht zu Ende, Volker Niederfahrenhorst, Timmo Niesner, Heinz Ostermann, Cordula Stratmann, Sven Hasper uvm. Das Sprechercasting bietet nicht nur Namen, es war auch sehr erfolgreich.

Wie im Schwarm hat Schätzing zusammen mit Loy Wessselburg Musik komponiert und als Untermalung eingesetzt. Die Instrumentenauswahl ist abgestimmt auf den Inhalt, Soundeffekte sind stimmig eingesetzt. Das Team hat hier wieder glänzende Arbeit geleistet. Die düstere Stimmung, die frischen Dialoge - alles passt. Allein ein wenig mehr kölscher Dialekt wäre sicher noch stimmiger gewesen. Dafür ist der Einstiegssoundeffekt, der immer wieder in der Geschichte benutzt wird, einer von den genialen Einfällen, von denen sich viele im Hörspiel finden.

Auch die Kürzung der Geschichte ist gut gelungen. Wer könnte es besser als der Autor selbst, der hier wieder von einem Hörspieldrehbuch spricht?  Jacob und seine Helfer, die Gegenparteien, die Kölner Bürger der Zeit - alles wird rundum vor Ohren lebendig und wer sich nach dem Ausschalten der CDs nicht gedanklich ins historische Köln versetzt fühlt, hat vermutlich nicht richtig hingehört.

Die Ausstattung ist ebenfalls gelungen. Das dezente Cover, ein Stadtplan der Kölner Innenstadt im 13. Jahrhundert, die Besetzungsliste, und ein paar Eindrücke der Produzenten platziert in eine hübsche schwarze Pappschachtel mit einer Armbrust als Eyecatcher. Da waren findige Designer am Werk.

Wie beim Schwarm hat das Team Wesselburg/Schätzing hier ein Meisterwerk vorgelegt. Das ist ein Hörspiel, das auch Leserherzen höher schlagen lässt, weil die Geschichte nicht auf den Plot reduziert wird, weil die Stimmung der Geschichte verstärkt wird kurz, weil man sich fühlt, als sei man dabei gewesen (Binchen, September 2006)

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 22.09.2006, letzte Änderung am 09.12.2006, Layout by abrakan