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Rezension

Cover Sylvesterglocken
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Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:

Der arme alte Trotter hat seiner Tochter nicht viel zu bieten. Sie leben in Armut. Als sich Richard, Sohn aus wohlhabenden Hause, in die Tochter von Trotter verliebt und um ihre Hand anhält, ist die Familie Richards entsetzt und versucht die nicht standesgemäße Hochzeit zu unterbinden. Wird die für den Neujahrstag geplante Hochzeit stattfinden?

Die das Neujahr einläutenden Glocken haben auf vieles eine Antwort; aber sie fällt nicht immer so aus, wie man es sich wünschen würde. Denn gegen das eingegrenzte Denken der Menschen, das unterteilt ind arme Menschen gleich böse Menschen und reiche Menschen gleich gute Menschen, vermag auch der bezaubernde Klang der Sylvesterglocken nichts auszurichten. Das können nur die Menschen selbst...

Meine Meinung:

Charles Dickens - einer der größten Schriftsteller seiner Zeit - ist wohl jedem ein Begriff und es gibt sicher kaum jemanden, der seine Weihnachtsgeschichte nicht kennt: Ob als Buch oder eine der zahlreichen Hörbuchversionen der Geschichte um den Geizhals Ebenezer Scrooge oder eine der vielen Verfilmungen, als da wären zum einen die klassische, aber auch moderne wie z. B. "Die Geister die ich rief" oder "Die Weihnachtsmuppets".

Doch von seinem Werk "Sylvesterglocken", das an Botschaft ebenso reich ist wie seine Weihnachtsgeschichte, hört man nicht viel. Das ist sehr schade. Dickens erzählt hier von Menschen in Armut. Dass er wusste, wovon er schrieb, merkt man der intensiven Erzählung an. Dickens musste, bevor er in noch sehr jungen Jahren zu einem berühmten und erfolgreichen Schriftsteller wurde, schon hart arbeiten. Sein Vater kam ins Schuldgefängnis und fortan musste Dickens, selbst noch ein Kind, für den Unterhalt der Familie sorgen.

Für mich war auch sehr interessante, druch die Geschichte einen Einblick in die damalige Zeit zu erhalten, in der Nahrung und Wärme für sehr viele Menschen noch unerschwingliche Güter waren.

Die Botschaft ist auch in diesem Werk absolut klar und ebenso voller Wärme und Menschlichkeit. Ein Appell an die Menschheit, den man nicht nur an Neujahr beherzigen, sondern tagtäglich praktizieren sollte. Diese Aussage findet bis in die heutige Zeit Anwendung, denn immer noch sind in zahlreichen Teilen der Welt Menschen ohne eigenes Verschulden in Not. Das, und die unvergleichliche Atmosphäre einer Dickens-Erzählung, sind Grund genug, diese Geschichte vor dem Vergessen zu bewahren. Der Ascolto Verlag macht es in Form dieses Hörbuchs möglich.

Dickens Sprache wird nicht nur beibehalten, sondern noch unterstrichen. Empfinde ich es auch meistens nicht als eine so glückliche Entscheidung, einen Theater- oder Filmschauspieler als Hörbuchsprecher einzusetzen, so tut es dieser Erzählung dennoch gut. Nicht, dass man sich nicht an die sehr theatralisch anmutende Stimme Klaus Jürgen Mads erst gewöhnen müsste. Ganz im Gegenteil, ich halte sie für sehr gewöhnungsbedürftig. Aber sie wirkt belebend auf die Sprache, die heute so keine Anwendung mehr findet. Und ich freue mich dennoch, keine moderne Übersetzung vorgesetzt zu bekommen, denn es würde der Geschichte ihren Charme rauben. Um die Lesung lebendig und interessant zu halten, und Dickens feinen Humor zu unterstreichen, ist Klaus Jürgen Mad somit eine gute Besetzung, wenn man sich erst einmal eingewöhnt hat. Zumal er nicht den Fehler vieler Schauspieler beim Hörbuchsprechen begeht, die oftmals alles an sich reißen und eine Selbstinszenierung daraus machen und die Geschichte nur noch als Mittel zum Zweck eingesetzt wird. Klaus Jürgen Mad trägt einwandfrei einen Dickens vor - halt auf seine Art - aber so ist es nun mal mit Interpretationen, man bekommt immer EINE von VIELEN möglichen. Und wenn Klaus Jürgen Mad zum Schluss erleichtert und freudig aufschreit, so ist man versucht, mit einzustimmen. Doch mehr sei hier nicht verraten.

Unbedingt erwähnen möchte ich hier aber noch die Aufmachung des Hörbuchs. Der Ascolto Verlag bietet auch etwas fürs Auge. Die Cassetten sind nicht in Plastikhüllen sondern in eine schöne stabile Schachtel verpackt. Vorne aufgedruckt in silberfarben ein Portrait von Charles Dickens.

Fazit: Wer noch einen Büchergutschein von Weihnachten übrig hat, von Dickens mal etwas anderes als die Weihnachtsgeschichte hören möchte, sich auf das neue Jahr einstimmen will, ist hier bestens beraten! (Petra)

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 26.12.2002, letzte Änderung am 30.05.2003, Layout by abrakan