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Rezension

Cover Die stille Mitte der Welt
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Verlag:
Preis:
ISBN:
Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:

Vier Kurzgeschichten aus dem gleichnamigen Buch sind hier ausgewählt, die Patricia Highsmith in frühen Jahren geschrieben hatte und die erst im Rahmen der neuen Werkausgabe des Diogenes erstmalig veröffentlicht wurden. Folgende Geschichten sind auf diesem Hörbuch enthalten:

Die stille Mitte der Welt
Stille Nacht
Ein wahnsinnig netter Mann
Die Morgen des ewigen Nichts

Meine Meinung:

Auch ihren frühen Geschichten merkt man schon deutlich an, was man später über ihr Können sagen wird: Sie ist die Meisterin der unbestimmten Beklemmungen. Wie wahr!

Besonders gut hat mir die längste Geschichte gefallen. Allein schon der Titel lässt die Tiefe erahnen, die Highsmith Werk begleiten wird: Die Morgen des ewigen Nichts. Zu schön! Diese und auch die anderen Kurzgeschichten zeigen auf, welche Themen Patricia Highsmith schon früh faszinierten. Man kriegt die Thematik nie ganz zu fassen, aber über allem liegt ein Hauch von berechtigtem Misstrauen gegen die Menschheit. Die Protagonisten merken in ihren Geschichten meist sehr spät, oft gar nicht, dass sie blind Vertraut haben. Vertraut in die Menschen, in eine friedvolle Welt, um dann enttäuscht zu werden. Friedvolles wird als Illusion enttarnt, mit Selbsttäuschung nicht mehr ganz zu überdecken. Eine Spitze Misstrauen hat sich durchgebohrt und ist stecken geblieben. In den Figuren dieser Geschichten und auch im Hörer. Beachtlich! Diese Autorin fasziniert mich immer und immer wieder aufs Neue! Selbst mit diesen frühen Geschichten, die glücklicher Weise endlich im Zuge der neuen Werkausgabe des Diogenes Verlages veröffentlicht wurden. Ein Geschenk. Ebenso, dieses Hörbuch mit dieser gelungenen Auswahl an Geschichten aus dem Buch.

Die Sprecher sind ebenfalls gut gewählt. Die weibliche Stimme von Eva Mattes schien mir zunächst ein bisschen zu harmlos. Aber nicht doch! Denn diese frühen Geschichten sind noch keine Thriller, durch die Patricia Highsmith später zu Weltruhm gelangte. Sie lösen bereits ein Unbehagen aus, ja! Aber sie brechen, wie für Kurzgeschichten üblich, an einer Stelle abrupt ab und lassen den Leser (hier den Hörer) allein. Und das just in dem Moment, wo noch nichts wirklich geschehen ist. Lediglich eine gewisse Beunruhigung tut sich auf. Eine Beklemmung, eine Verletzung, über die sich nicht mehr hinwegtäuschen lässt, obwohl wir Menschen doch genau darin Meister sind.

Der männliche Sprecher, Gerd Wameling, der die Geschichte Die Morgen des ewigen Nichts vorträgt hat mich auf Anhieb schon überzeugt. Zunächst das Suchen nach Ruhe und Geborgenheit in einem kleinen Dorf, später die Unmöglichkeit weiter an diese Illusion glauben zu können und die damit verbundene Hoffnungslosigkeit, ob des Gedankens, dass der einzige Ort, wo er sich Ruhe und Frieden für sich erhoffte, ihm eben dieses verwehrt - all dies versteht Gerd Wameling vortrefflich in seiner Stimme mitschwingen zu lassen. Erst erleichtertes Aufatmen, dann das lockerer und zufriedener werden, die Zuversicht. Am Ende dann die Trostlosigkeit und die leise Stimmung der Verletzung. Exzellent umgesetzt!

Wie gut, dass aus dem Band Die stille Mitte der Welt noch einige Geschichten als Hörbuch ausgesucht wurden. Dieses Hörbuch heißt Das verwunsche Fenster (Stories 1938 - 1949 - Volume 2) und ist im gleichen Verlag erschienen. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt darauf! (Petra)

Button HIER klicken gibt es ein paar wirklich interessante Infos zur Autorin und ihrem Werk!

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 09.02.2004, letzte Änderung am 09.02.2004, Layout by abrakan