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Rezension

Cover Die schreckliche Deutsche Sprache
Kategorie:
Genre:
SprecherInnen:
Regie:
Medium:
Laufzeit:
Verlag:
Preis:
ISBN:
Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:

CD 1:

Die Eine-Million-Pfund-Note
CD 2:

Kannibalismus auf der Eisenbahn
Meine Uhr
Wie man eine Erkältung kuriert
Der berühmte Springfrosch von Calaveras

CD 3:

Die schreckliche deutsche Sprache

CD 4:

George Gershwin (1898-1937):

Rhapsody in blue
Ein Amerikaner in Paris
Concerto in F, für Klavier und Orchester (Philharmonia Slavonica, Leitung: Henry Adolph)

Meine Meinung:

Auf dieses Hörbuch war ich in dreierlei Hinsicht neugierig. Zum einen auf Mark Twain selbst, der mir bisher nur durch seinen legendären „Tom Sawyer“ bekannt war. Zum anderen auf den Sprecher, da mir Sven Görtz bisher noch nicht zu Ohren gekommen ist. Drittens wollte ich wissen, ob das ansprechende Äußere des Verlags nicht über Mängel in der Produktion hinwegtäuscht. Alle drei Punkte haben mich überrascht – aufs Positivste!

Erst einmal zu Mark Twain: Welch entzückende Geschichten er geschrieben hat, ist mir bisher doch tatsächlich verborgen geblieben. Eine schöner und amüsanter als die andere! Er sprüht vor Humor, den man sicher als aberwitzig und charmant charakterisieren könnte. Aber diese Worte beschreiben das Vergnügen, das er bereitet, nur unzulänglich. Ich bin kein Freund von Kurzgeschichten. Doch das hat sich nun geändert. Von Mark Twain möchte ich sie alle kennen lernen, seit mir dieses Hörbuch zu Ohren kam. Wie er sich in „Die schreckliche deutsche Sprache“ über unsere Sprache lustig macht, ist nicht nur köstlich sondern allzu wahr. Dieser, wollen wir sagen, auf Tatsachen beruhende Essay, ist ebenso vergnüglich und zugleich absurd, wie die frei erdachte Geschichte „Der berühmte Springfrosch von Calaveras“ um den mir unvergesslichen Frosch namens Daniel Webster – der Name allein!! Aber auch in dieser Erzählung handelt es sich nicht um bloßen Klamauk. Sondern es stecken scharfe Beobachtungen der Spezies Mensch dahinter. Eine Sorte – den Aufschneider – hat er hier auf frischer Tat ertappt!

Doch was wäre Mark Twains unvergleichlicher Humor, wenn er fade und unpassend vorgetragen würde? Dass wir das nicht erfahren müssen, dafür sorgt Sven Görtz. Anfangs dachte ich noch, sein Vortrag gefällt zwar, ist aber gewagt. Kurze Zeit später musste ich das revidieren. Das Wörtchen gewagt muss gegen die Beschreibung trifft es genau ersetzt werden. Eine Leistung! Denn gewagt (da ist das Wörtchen wieder) ist es schon. Ein Quäntchen zu viel hätte alles zerstören können. So ist es z. B. sehr mutig, dass er Mark Twains Essay über unsere schreckliche deutsche Sprache, welches er in der 1. Person geschrieben hat, mit einem auffälligen amerikanischen Akzent spricht. Durchweg, ohne zu schwächeln. Das hätte ganz schnell to much sein können. Aber selbst hier übertreibt er es nicht zu arg, wenn er es auch ausspielt, bis aufs Letzte. Wohlgemerkt: Hier könnten, das muss ich einräumen, die Geschmäcker auseinander gehen. Ich fand seine Interpretation erfrischend und einfach köstlich! Und beinahe bin ich mir sicher, Mark Twain, der Schelm, wüsste diesen Vortrag zu schätzen. Wem eben dieser Essay nüchterner gesprochen lieber gewesen wäre, soll sich dennoch nicht entmutigen lassen. Denn die anderen Erzählungen sind zwar sehr engagiert vorgetragen, aber nicht so überspitzt.

Zum Verlag selbst habe ich auch nur Worte des Lobes. Die Verpackung spricht schon beim Betrachten an: griffig, untypisch im Format, dezente Covergestaltung, wie ich es mir für Klassisches wünsche. Aber auch innen ein Augenschmaus: Klappt man das Hörbuch auseinander, so befinden sich 2 CDs auf der linken und 2 CDs auf der rechten Innenseite. Überlappend angeordnet geben sie dem ganzen Erscheinungsbild eine gewisse Raffinesse. Sehr einfallsreich. Und dann noch so sicher in der Auswahl der Vorlagen und der Umsetzung. Was will man mehr? Vielleicht einen vernünftigen Preis? Auch den bekommt man. Denn dieses Hörbuch kostet faire 14,95 €. Bald zu schön um wahr zu sein!

Zum Schluss noch einen Hinweis auf das dem Hörbuch beigefügte „Bonbon“: Auf der CD Nr. 4 befindet sich klassische Musik von Gershwin. Muss nicht sein, aber es wird keiner gezwungen die 4. CD zu hören. Wer aber möchte, der hat hiermit ein kleines Extra erhalten. Das Produkt scheint es nicht teurer gemacht zu haben.

Fazit: Welch ein Spaß! Meine Forderung: Mehr von Twain! Mehr von Görtz! Mehr von ZYX! (Petra)

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 21.08.2005, letzte Änderung am 30.08.2005, Layout by abrakan