Hierbei handelt es sich um zwei Kurzgeschichten von
Patricia Highsmith. In "Der Schneckenforscher" geht es um Mr. Peter Knoppert,
der als Hobby Schnecken züchtet. Zunächst einmal ein schönes und faszinierendes Hobby
für Mr. Knoppert. Aber da hat er noch nicht damit gerechnet wie schnell und zahlreich
sich seine glitschigen Freunde vermehren können und wie verhängnisvoll diese kleinen
Tierchen, die er so liebt sein können, wenn sie eine unüberschaubare Anzahl erreicht
haben.
In "Die Schildkröte" macht es nicht die Masse. Es ist
nur eine Schildkröte. Diese Schildkröte liebt der kleine Victor. Doch seine
gefühlskalte und dominante Mutter mag diese Schildkröte auch. Aber nicht lebend, sondern
als Ragout frisch zubereitet. Was das in dem kleinen Jungen auslöst, bleibt dem Hörer
nicht verborgen...
Meine Meinung:
Schön schaurig oder schaurig schön! Insbesondere "Die
Schildkröte" hat mir sehr gut gefallen und mich zugleich sehr abgestoßen. Absolut
beklemmend, wie die Mutter der armen Schildkröte zuleibe rückt und ihrem Sohn einen
derartigen seelischen Schaden zufügt. Ich sah alles bildlich vor mir und es ging mir
genauso wie dem Jungen: Ich fühlte den gleichen Ekel, die gleiche Verzweiflung und den
gleichen Hass. So plastisch ins Geschehen eintauchen zu können geht nicht ohne eine
phänomenale Erzählweise. Die hat Patricia Highsmith - hiermit einmal mehr bewiesen. Aber
Vorsicht: Ekelhaft und beklemmend!
"Der Schneckenforscher" ist auch ziemlich widerlich.
Aber ausnahmsweise nicht eher aus dem psychologischen Aspekt sondern widerlich an sich dem
Schneckenforscher zu lauschen, wie sein Hobby sich ausbreitet.
Beide Geschichten von der einzigartigen und unvergleichlichen
Evelyn Hamann vorgetragen runden das ganze ab. Denn die nüchterne und sachliche Stimme
unterstreicht das Grauen noch. (Petra)