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Rezension

Cover Der Schatten des Windes
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Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:

Daniel wird von seinem Vater mitgenommen an einen geheimnisvollen Ort: den Friedhof der vergessenen Bücher. Jeder, der zum ersten mal in dieser sagenhaften Bibliothek ist, darf sich eines der Bücher aussuchen, auf das fortan acht gegeben werden soll. Daniel greift zu Der Schatten des Windes von Julián Carax und ist so fasziniert von der Geschichte, dass er mehr über den - nie wirklich bekannt gewordenen Autor - herausfinden will. Schon bald lauert ihm ein unheimlicher Mann auf, der makaberer Weise Laín Coubert heißt, wie eine Figur in Carax' Roman. Auch erfährt Daniel bald, dass jemand vor einiger Zeit alle Exemplare von Carax' Büchern verbrannt hatte. Bis auf das Exemplar, das Daniel im Friedhof der vergessenen Bücher gefunden hatte. Immer tiefer gerät er in die verlorene Welt des vor einiger Zeit verstorbenen oder zumindest verschwundenen Schriftstellers.

Meine Meinung:

Die Hörspiel-Adaption eines Buches kann nur überzeugen, wenn die Stimmung der Vorlage transportiert wird. Das gilt ganz besonders für einen Roman wie "Der Schatten des Windes", der durch eine ganz eigene Atmosphäre begleitet wird. Düstere Geheimnisse im kriegsgeschüttelten Barcelona während der Franco-Ära, skurrile Figuren. Schon damals beim Lesen des Buchs hatte ich das Gefühl, als sei die Geschichte in zinngrauen Nebel gehüllt. Wie kann man solch eine eigenwillige Atmosphäre in einer Hörspielproduktion umsetzen? Nicht fragen - hören: Der WDR hat mich mit dieser erstaunlich guten Umsetzung positiv überrascht. Ausdrucksstarke und doch leicht gedämpfte Stimmen, begleitet von melancholisch-düsterer Musikuntermalung erzeugen exakt die Stimmung, mit der Carlos Ruiz Zafón die Geschichte angestrichen hat. Wirklich toll!

Der Charakter der Erzählung und ihrer Figuren wurde gut erhalten, wenn es natürlich nicht ausblieb, dass viele Einzelheiten entfallen mussten, wenn man ein rd. 500 Seiten umfassendes Buch in 154 Hörspiel-Minuten einbettet. Dafür wurden jedoch erfreulicher Weise viele der wichtigsten markanten Eigenheiten miteingebracht. So freute ich mich, dass z. B. die besonders liebenswerte Figur des Fermín Romero de Torres (Gehilfe von Daniel) auch im Hörspiel seinen Charme behalten hat. Ich hätte es sehr bedauert, hier einen platten, bis zur Unkenntlichkeit gestutzten Charakter vorzufinden. Eigentlich ist er mehr eine Nebenfigur als manch anderer Charakter und doch trägt er dazu bei, der Geschichte ihre ganz persönliche Note zu geben. Es freut mich, dass man hierauf bei der Umsetzung geachtet hat. Ebenso darauf, dass die Begegnungen mit dem mysteriösen, unheimlichen Laín Coubert schaurig gestaltet sind. All das trägt dazu bei, dass die Seele des Buchs hier zur vollen Entfaltung kommt.

Inhaltlich konnte ich der Handlung gut folgen und ich denke, das dürfte auch denen möglich sein, die die Vorlage nicht gelesen (oder als gekürzte Lesung genossen) haben. Sehr geschickt werden die Dialoge mit erzählenden Momenten vereint. In diesen erzählenden Passagen berichtet schon mal eine der Figuren einer anderen etwas, so dass der Hörspielcharakter gut unbeeinträchtigt erhalten bleibt.

Fazit: Egal ob zum Wiedererleben einer ganz besonderen Geschichte oder aber um sie erst kennen zu lernen, ist dieses Hörspiel bestens geeignet. Solch eine gute Umsetzung einer geliebten Vorlage hat man selten. Ich bin hocherfreut! (Petra)

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Button geht es zur Rezension des Buches "Der Schatten des Windes" im Buecher4um.

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 13.03.2006, letzte Änderung am 13.03.2006, Layout by abrakan