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Rezension

Cover Im Rausch der Stille
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Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:  

Der Ich-Erzähler, ein irischer Freiheitskämpfer, dieser Geschichte möchte vor dem Leben fliehen. So flüchtet er sich in die absolute Abgeschiedenheit auf eine winzige Insel, auf die er sich für Wetterforschungszwecke absetzen lässt. Bei seiner Ankunft muss er feststellen, dass sein Vorgänger, der auch für ein Jahr dort war, verschwunden ist. Im Leuchtturm der Insel wohnt neben dem Ich-Erzähler der einzige menschliche Bewohner der Insel: Batis Caffo.

In der ersten Nacht geschehen bereits grauenvolle Dinge. Der Neuankömmling überlebt knapp einen Angriff von monströsen Amphibien. Ein Gespräch am nächsten Tag mit Batis bringt nicht viel. Doch langsam nähern sich die beiden Männer in einer Zweckgemeinschaft aneinander an. Zusammen wollen sie gegen die Amphibien kämpfen, um ihr eigenes Überleben zu sichern...

Meine Meinung:

Alles ist Geschmackssache. Diese Erzählung jedoch sicher ganz besonders. Meint man einen Horrorthriller vor sich zu haben, trifft man die Wahrheit genauso wenig, als wenn man meint, es mit einer Robinsonade zu tun zu haben. Von beidem hat diese Geschichte zweifellos Elemente, doch im Grunde ist sie etwas anderes. Etwas, das man nicht so leicht in eine Schublade stecken kann.

Der Ich-Erzähler flüchtet vor dem Leben, aber auch vor der Erinnerung. Er weiß aus Erfahrung, dass ein Krieg keine Gewinner hat. Und doch bekämpft er hier – um selbst zu überleben – diese merkwürdigen grauenhaften Amphibien. Hieraus erwächst im Verlauf der Geschichte eine Erkenntnis. Diese Gedanken zum Krieg und dessen Sinn oder Sinnlosigkeit und die möglichen Alternativen werden hier zur inneren Diskussion gestellt.

Mag man meinen, dass Albert Sánchez
Piñol die Amphibien dazu einsetzt, um seinen Lesern möglichst viel Grauen einzuflößen, so mag man sich irren. Mir erschien es vielmehr als Mittel, dessen er sich bedient, um eine andere Einheit (ein Volk, eine Rasse, eine Art) möglichst allgemein gültig zu schildern. Es ist gar nicht wichtig, warum man diese Wesen ablehnt. Sie sind fremd, man versteht ihre Motivation nicht, man versetzt sich nicht in sie hinein – das reicht aus, um für vieles stehen zu können. Meines Erachtens hat Albert Sánchez Piñol eben das beabsichtigt. Denn hätte er einen Horrorroman schreiben wollen, dann gäbe es sicher ekelerregenderes als diese von ihm geschilderten Wesen. Sie reichen aus, um die Angst der beiden Inselbewohner glaubhaft zu vermitteln. Und sie genügen auch, um Verständnis für deren kriegerische Handlungen gegen diese Geschöpfe beim Leser zu wecken.

Eines dieser Amphibien hält sich Batis als Gehilfen. Er nennt es das Maskottchen. Meiner Ansicht nach könnte das ebenfalls ein Trick
Piñols sein, der dazu dienen mag, diesem Wesen die nötige Anonymität zu verpassen, um es schlecht behandeln zu können. Auch hier gibt es eine Wendung, die verdeutlicht, was Piñol sagen möchte.

Eine geschickt verpackte Parabel über die Gründe für kriegerische Handlungen und gleichfalls deren Unnötigkeit. Vielleicht kein Genuss, weil die Geschichte nichts schönes enthält, sondern viele Szenen in denen die Wesen angreifen und sich die Bewohner zur Wehr setzen und ansonsten auch keine entzerrenden Nebenhandlungen. Aber wegen der Motive
Piñols eben nicht belanglos. Alles Gründe, froh zu sein, zum Hörbuch gegriffen zu haben. Das Buch hätte ich nicht lesen wollen, da es mich sicher ermüdet hätte, mich durch all die Kämpfe zu lesen und den skurrilen Szenerie zu folgen. Der Sprecher nimmt einem hier sehr viel ab. Er trägt durch die Erzählung mit einer ausgesprochen passenden Tonlage: ein wenig abgestumpft, wie der des Lebens überdrüssige Ich-Erzähler nun mal ist, aber trotzdem mit der passenden Portion an Engagement wenn es darum geht, das eigene Leben zu retten oder sich für die richtige Sache einzusetzen. Darüber hinaus, dass Bernd Michael Lade die passende Stimme für diese Erzählung ist, werde ich mir seinen Namen merken, weil er sicher auch losgelöst von dieser Handlung ein wirklich guter Sprecher ist. (Petra)

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 24.07.2006, letzte Änderung am 10.12.2006, Layout by abrakan