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Rezension

Cover Ein perfekter Freund
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Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:

Fabio Rossi, Journalist, erwacht nach 50 Tagen aus dem Koma. Er weiß weder woher er die Kopfverletzung hat, noch wie er ins Krankenhaus gekommen ist. Auch die Frau für die er seine große Lieber Norina verlassen hat, kennt er nicht, als sie an seinem Krankenbett steht.

Frisch aus dem Hospital entlassen versucht er herauszufinden, wer er war und was geschehen ist, denn durch die Verletzung leidet er an einer Amnesie. Die Spur führt ihn zum „Sonntag-Morgen" - das Blatt, für das er geschrieben hat. Kurz vor dem Unfall war er anscheinend einer heißen Sache auf der Spur. Er nimmt diese erneut auf und seither kreuzt sich sein Weg ständig mit Lucas, einst sein bester Freund...

Meine Meinung:

Eigentlich mag ich keine Kürzungen, oder stehe ihnen zumindest skeptisch gegenüber. Aber hier, denke ich, schadet die Kürzung nicht sondern tut dem Buch vielleicht sogar ganz gut. Zum einen ist sie mir gar nicht aufgefallen. Ich kenne zwar das Buch nicht, aber bei manchen Lesungen merkt man schon, dass ein Teil der Geschichte - meist eine nicht so wichtige Nebenhandlung - herausgenommen wurde. Im Idealfall tut es dem Verständnis keinen Abbruch, aber es klingt für den Hörer manchmal durch, dass ein Teil ausgelassen wurde, da ein sauberer Schnitt oft nicht machbar ist. Das ist hier nicht der Fall. Es gab auch nichts in der Story, was ich gern mehr vertieft gesehen hätte. Es reichte so in dieser Länge - es war schön und interessant anzuhören. Beim Buch, was ja ausführlicher sein muss, da der Text dort ja ungekürzt ist, hätte es sich für meinen Geschmack dann wohl doch etwas gezogen. Zumal, wer Martin Suter kennt, weißt, dass er einen sehr sachlichen, kühlen Schreibstil hat. So auch in „Ein perfekter Freund", was die Geschichte und die Figuren zwar real und glaubwürdig wirken lässt, aber nicht unbedingt ein sympathisches, warmes Bild im Kopf entstehen lässt.

Hier gleicht der exzellente Sprecher, Sebastian Koch, sehr gut aus. Seine Art zu erzählen passt zum einen sehr gut zum sachlichen und nüchternen Erzählstil Suters, belebt aber gleichzeitig die Geschichte, die zwar schon spannend aber eben doch ein bisschen unterkühlt ist.

Somit kann ich hier uneingeschränkt die Hörbuch-Version empfehlen und würde sie, müsste ich nochmal entscheiden, dem Buch vorziehen. Und von Sebastian Koch werde ich gern wieder etwas hören, seine Arbeit hat mir sehr gefallen.

Zur Story selbst sei noch gesagt, dass Martin Suter in seinen Romanen gern ein beeiträchtigtes Bewusstsein als Thematik aufgreift - sei es in Form von Alzheimer („Small world"), Drogenmissbrauch („Die dunkle Seite des Mondes") oder nun hier die Amnesie. Das empfinde ich als sehr interessant, zumal er sich dabei nicht wiederholt, sondern die Ursachen für den Verlust des Gedächtnisses oder der Beeinträchtigung der Wahrnehmung stets von verschiedenen Seiten beleuchtet, indem er die Ursachen dafür variiert. Ich bin schon gespannt, was ihm zu dem Thema als nächstes einfällt.

Der Plot begründet sich in einem aktuellem Thema - ein eindeutiger Pluspunkt. Denn ich bevorzuge Themen, die aus dem Leben gegriffen sind gegenüber an den Haaren herbeigezogenen Einfällen, die unglaublich originell sein wollen und doch oft nur als unrealistisch herüberkommen. (Petra)

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 06.11.2002, letzte Änderung am 30.05.2003, Layout by abrakan