Schwarz ist er, tapfer sowieso. Obwohl er erst wenige Wochen alt ist, tyrannisiert Nero Corleone, der schwarze Kater mit der weißen rechten Vorderpfote, seine tierischen Mitbewohner auf einem italienischen Bauernhof von morgens bis abends. Er stiehlt den Hühnern die Eier aus den Nestern oder der Bäuerin den Vanillepudding von der Fensterbank. Rührend kümmert er sich aber um seine furchtsame Schwester Rosa, und selbstverständlich nimmt er sie mit auf das kuschelige Sofa der Ferienhausbesitzer Robert und Isolde, die jedes Jahr mehrmals aus dem fernen Köln am Rhein anreisen. Isolde erklärt die beiden neuen Hausgenossen verzückt zu ihren ‚Schätzchen’ und bereitet ihnen eine kulinarische Köstlichkeit nach der anderen zu. So lässt es sich leben, ciao Bauernhof. Auf Nero wartet ein abenteuerliches Leben in Deutschland. Neue Freund- und Feindschaften wollen geknüpft und so manche Liebschaft gepflegt werden.

Meine Meinung:

Nero Corleone ist - Gott sei Dank - keine dieser verkitschten Katzengeschichten. Elke Heidenreich lässt uns aus der Sicht ihres rotzfrechen Helden die Katzen- und Menschenwelt erleben. Und die ist alles andere als süßlich oder ausschließlich harmonisch, die hat Höhen und Tiefen, die kennt Freude und Trauer. Genau das hat mir an dieser Geschichte, die sowohl für Kinder als auch Erwachsene geeignet ist, besonders gefallen. Fast überflüssig zu erwähnen, dass es sich bei Elke Heidenreich um eine phantasievolle Autorin handelt, die nicht nur gut schreiben, sondern ihre eigenen Texte auch ausgezeichnet vorzulesen versteht. Man kann und mag sich keine andere Sprecherin als sie selbst vorstellen. (© Fevvers 2003)