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Rezension

Cover Mitternachtsfalken
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Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:

Im Jahre 1941 kommt es immer häufiger vor, dass englische Flugformationen, die Angriffe auf den deutschen Luftraum fliegen, beinahe komplett vernichtet werden. Ein Überlebender berichtet, dass quasi ein Empfangskomitee auf ihn gewartet hätte. Hinter diesem Phänomen muss eine neuartige Warnanlage der Deutschen stecken, sonst ist diese Tatsache kaum erklärbar. Dem englischen MI5 fallen Papiere in die Hände, die von einer Aktion Freya berichten. Hinter diesem Codenamen könnte sich etwas verbergen, dass in diese Richtung weist. Hermia Mount, die Leiterin der Gruppe Dänemark, kümmert sich um die Aufklärung.

Harald Olufsen, ein Schüler, der Physik zu seinem Lieblingsfach erkoren hat, ist auf dem Heimweg, als er von einer Motorradpanne und einem Regenguss überrascht wird. Der Bequemlichkeit halber nimmt er trotz des Verbotes den Weg über seine ehemalige Arbeitsstelle, jetzt ein Deutscher Stützpunkt, und entdeckt dabei eine merkwürdige Anlage, die ihn gedanklich nicht loslässt. 

Ein Zufall führt dazu, dass Harald, Poul Kirke, einem Freund von Haralds Bruder Arne davon berichtet. Allein die Zeichnung, die Harald anfertigt könnte ihm als Verräter die Todesstrafe bringen, aber das schreckt Harald nicht, wie Poul, ein aktives Mitglied in der dänischen Widerstandsgruppe Mitternachtsfalken zu werden. Hermia, die diese Gruppe von England aus betreut, ist zufällig auch Arnes Freundin. Und so sollte es doch mit dem Teufel zugehen, wenn sich die Probleme mit den Deutschen nicht aufklären ließen, jedoch ... 

Noch wissen die Engländer nichts von Haralds Entdeckung, und Hermia konnte sich schon seit Monaten nicht mehr bei Arne melden. Hinzu kommt, dass ein Exfreund von Arne und Harald als dänischer Beamter stark für die Deutsche Sache engagiert ist, im blinden Hass auf die Familie Olufson ist er den dänischen Verrätern auf der Spur. 

Ob Hermia dem Mi5 und damit Winston Churchill wirklich helfen kann, steht also noch in den Sternen.

Meine Meinung

Wir erleben den 2. Weltkrieg im besetzten Dänemark, im neutralen Schweden, und in England. Viele Dänen sind im Widerstand aktiv, jedoch sind, wie in allen besetzten Ländern, auch einige Dänen bereit den Deutschen aktiv und willig in die Hände zu arbeiten. Diese Beamtenmentalitäten, die vorher nicht viel zu melden hatten, werden in diesen Zeiten gefährlich, weil sie den Buchstaben der Gesetze folgen und nicht mehr an die Menschen denken. Endlich scheint sich das Blatt zu ihren Gunsten zu wenden, ein Machtgefühl beflügelt die Menschen und macht sie blind. 

Dieser Aspekt wird in der Geschichte um Harald und Hermia deutlich herausgearbeitet. Streckenweise wurde ich wegen der Pflichterfüllung an 'Die Deutschstunde' erinnert, die Landschaftsbeschreibungen haben dazu die Bilder geliefert. Wut stieg in mir hoch - das hat Follett glänzend hinbekommen. Die menschlichen Zwischenspiele zwischen Beamten, Widerstandskämpfern und Juden im Land sind absolut glaubwürdig und gut gestyled - allein deshalb ist das Hörbuch spannend.

Wir lauschen hier einer von vielen typischen Geschichten um Spionage und den zweiten Weltkrieg. 
Wer sollte gerade diese lesen oder hören? 

Jemand, der zu den oben geschilderten Punkten auch noch waghalsige Flugszenen liebt. 

Nach dem letzen Klang der Lesung habe ich nur gedacht: Hoffentlich hat Mr Follett auch gut recherchiert. Hoffentlich sind die technischen Details auch wirklich so möglich gewesen. Ein Besuch auf seiner Homepage hat mich da besänftigt. Ein paar Bilder von der Hornet Moth, die auch seinen technischen Berater zeigen, haben mich dahingehend beruhigt. Und so muss es gerade für Hobby-Flieger, sei es auch nur im Kopf oder am Flugsimulator, reizvoll sein mit Harald und seiner Freundin die technischen Details in den Flugszenen mit zu erleben.

Auf seiner Site, die Irrtümer in seinen Büchern aufzählt, die weder ihm noch seinen Lektoren vorher aufgefallen sind, tauchen bezüglich der Fliegerei keine auf. Deshalb gehe ich mal davon aus, dass alles so möglich war. Klasse!

Das Hörbuch wird gelesen von Anne Moll und Philipp Schepmann. Zwei Stimmen für zwei Seiten, ist wie schon bei 'Die Leopardin', eine Idee, die für Abwechslung sorgt. Das Zuhören wird durch die Variation leichter, auch wenn die Kürzung auf 5 CDs nicht zu viel Umfang hat. Den Unterschied zwischen Buch und Hörbuch kann ich leider nicht beurteilen, jedoch wirkt die Geschichte rund. 

Die Interpretation ist lebendig und attraktiv. Die Geschichte wird trotz der Schilderung technischer Details nie langweilig und das Timbre von Anne Moll hat mir sehr gut gefallen. Philipp Schepmann hat es verstanden, die Dänen zu verkörpern und ihnen echtes Leben einzuhauchen. Ein gelungene Sprecherwahl. 

In bewährter Lübbe-Qualität sind auch Einstiegsmusik, Tracklängen und die Ausblendung aus dem Hörbuch wieder einmal gelungen. 

Ein Spionageroman mit spannenden Fliegerei-Aspekten, sympathischen, findigen Widerstandskämpfern in dänischer Nordseelandschaft. (Binchen, März 2004)  

Button HIER klicken die Rezension zur 'Leopardin' - ein Ken Follett Roman derselben Kategorie.

Button HIER klicken ist Ken Folletts Homepage mit vielen Infos zu seinen Büchern zu finden - teilweise auch in Deutsch.

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 21.03.2004, letzte Änderung am 17.04.2004, Layout by abrakan