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Rezension

Cover Der König auf Camelot
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Verlag:
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ISBN:
Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:  

Eine etwas andere König Artus-Saga.  

Die Geschichten um König Artus sind vielfältig, die meisten basieren auf den keltischen Mythen rund um Avalon, Merlin und den Gral. Dann gibt es noch ‚ Die Nebel von Avalon’, die Morgaine in den Vordergrund rücken oder eben Terence Hanbury Whites Geschichte, die endlich auch einmal von Artus Sicht der Dinge spricht.  

Auch hier startet Artus als Nebenfigur. Wart (Die Warze) ist nur der Ziehsohn von Sir Ector. Er erhält zusammen mit dessen Sohn Kay eine ordentliche Ausbildung. Viele Kapitel Rüstungspflege, Lanzenkunde sind zu lernen  – aber auch praktische Übungen wollen gemeistert werden.  

Wart gelingt es denn auch, einen guten Lehrer aufzutreiben, es ist Merlin, den er auf einer Aventüre trifft. Der bevorzugt den unscheinbaren Wart bei der Wissensvermittlung. Das könnte daran liegen, dass er rückwärts in der Zeit reist. Seine Unsicherheit, ob er etwas schon erlebt hat oder erst erlebt haben wird, seine Zeitverwechslungen, die bis in die Neuzeit reichen, sorgen schon mal für Verwirrung. Sollte er mit Wart mehr vorhaben? Kay ist nicht wirklich helle und so genießt Wart einige Spezialstunden, die er als Fisch, im Ameisenstaat und z.B. im Taubenschlag verbringt. Überall lernt er sich anzupassen.    

Doch am Ende soll dann doch Kay Ritter werden, und Wart nur sein Knappe. Hatten die Stunden von Merlin denn so gar keinen Sinn?

Meine Meinung:

Dieser erste Teil der vierteiligen Artus-Saga von T.H. White beginnt genial. Das ist natürlich  dem Sprecher Jochen Malmsheimer zu verdanken. Bereits mit den ersten Worten : „Montags, Mittwochs und Freitags gab es ‚Gotische Kanzleischrift ‚ …“  - dachte ich – ja was ist denn das? Erinnerungen an die Brautprinzessin wurden wach. Nicht nur wegen des Sprechers, sondern auch weil der Stil von T.H. White ähnlich anmutet. Endlose Aufzählungen, charakterisieren von leidigen Übungsstunden als das, was sie sind – langweilig überflüssig. Verhaltensweisen von Menschen auf den Punkt gebracht. Die Ritter mit dem Blick auf das Wesentliche gezeichnet. Dies alles in der richtigen Genervtheit oder Achtung herüber gebracht, ja das kann Herr Malmsheimer. 

Und der Sprecher ist es, der dieses bestimmt auch witzige Buch zu einer tollen Hörbuchproduktion macht. Da ist es egal, dass die Tracks irrelang sind, (Techniker bitte lest dieses) der Hörsog ist gigantisch. Die Sprecherleistung ist einfach Spitze. Wer ein Hörbuch à la Brautprinzessin sucht, ist hier mit Story und Sprecher wunderbar bedient. Die sprachlichen Abstufungen für die einzelnen Figuren, die Gefühlsregungen, es gibt nichts, was Malmsheimer nicht zu etwas Besonderem macht. 

Die Geschichte ist jedoch auch allein schon eine Betrachtung wert. Der Autor hat sie in der Zeit der Nazis begonnen. Nur der letzte Band wurde erst 1958 geschrieben. 'Das Schwert im Stein' zeigt politische Möglichkeiten auf, Analogien zu Gesellschaftsformen der Zeit sind satirisch versteckt, der Umgang mit Macht ist das zentrale Thema. Diese Hintergründigkeit so dargeboten zu bekommen hat mir viel Freude gemacht. Wer eine Nacherzählung der Artus-Saga in Reinkultur sucht, hat mit dieser Geschichte jedoch nicht den idealen Einstieg gefunden.  

Wer jedoch den Disney-Film ‚Die Hexe und der Zauberer’ kennt, der wird wissen, was ihn hier erwartet. Nicht gar so überdreht, aber die Tendenz des Films stimmt auch auf das Hörbuch ein.

In der Plastikbox verbirgt sich ein Booklet, das hübsch gestaltet ist und den Namen Booklet wirklich verdient hat. Es birgt mehr als ein Mini-Faltblatt. Das Inhaltsverzeichnis macht schon als Vorbote Lust auf das Hörbuch. Eine sehr ansprechende Präsentation.

Wer witzige, satirische Unterhaltung sucht, die genial dargeboten wird, der liegt mit dem König von Camelot genau richtig. (Binchen, August 2006)

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 23.08.2006, letzte Änderung am 09.12.2006, Layout by abrakan