Rezension |
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Inhalt: Jette
lebt in Berlin mit ihrer Mutter zusammen. Der Vater hat sich letztes Jahr
von der Familie getrennt. Freunde sind da, aber es ist nicht gar so
einfach ohne Papa zurecht zu kommen. Fantasie hilft da schon mal - und so
spinnt sich Jette oft Geschichten zusammen. Der Besuch in einer
Buchhandlung zeigt ihr, dass es auch andere Menschen gibt, die mit
Fantasie auf Probleme reagieren. Die beiden älteren Buchhändler
erzählen Jette von Jettchen Gebert, Tom Sawyer und dem kleinen Muck.
Jette hat Spaß daran die beiden Herren zu besuchen. Aber ... die
liebe Nachbarin, die nichts zu tun hat, als auf Vorkommnisse zu lauern
beobachtet, dass einmal, als Jette in der Buchhandlung ist, die Rolladen
geschlossen werden ... - Es ist der Tag, an dem Herr Topf und Herr
Pleschke den kleinen Muck erzählen, als Schattenspiel. Von da an interessiert sich auch das Jugendamt für die beiden Herren und die Beziehung zu Jette. Nur weil die Herren etwas sonderbar sind und sich niemand die Mühe macht hinter die Fassaden zu schauen, sind die beiden plötzlich verdächtig. Schlimm für Jette, denn so ist ihre frisch gewonnene Freundschaft in Gefahr. Meine Meinung: Eine
schöne Geschichte mit witzigen und traurigen Elementen. Dabei scheint
sie sogar möglich. Die Darstellung der sozialen Umstände
im Kiez, das Zusammenleben Jettes mit einer alleinerziehenden Mutter und auch
die Erzählungen des Buchhändlers Topf aus der Zeit des dritten Reiches
sind sehr gelungen. Selbst Lehrer und die meisten andere Miterzieher der kleinen Jette sind freundlich und warmherzig. Der
Autor als Erzähler ist gewöhnungsbedürftig, ähnlich wie Heinrich Böll
bei den Ansichten eines Clowns, ist es eine alte Erzählstimme. Der Opa
erzählt die Geschichte von Jette. Eine Autorenlesung, die, unter diesem
Blickwinkel betrachtet, gelungen ist. Das
einzige, was nicht stimmt, ist die Altersangabe des Verlages ab 6
Jahre. Wer will diesen Stoff, der neben sexueller Belästigung auch
Themen wie Juden und den 2. Weltkrieg berührt, einem sechsjährigen Kind antun? Altersgruppe: ab 12 Jahre,
das findet man, wenn man Google benutzt und das Buch findet. Diese Angabe
halte ich auch für zutreffend. Aber nicht
jeder schaut da 'mal eben nach, und die kurze Inhaltsangabe, in der nur
dargestellt wird, dass der Buchhändler Jette die Geschichten von Jettchen
Gebert und Tom Sawyer nahe bringt, der lässt die anderen Hintergründe nicht
erahnen. Es zeigt sich einmal mehr, dass Eltern oder
Kinderbuchverschenker vorher hören oder lesen sollten, was sie
verschenken. Positiver Nebeneffekt ist, dass man hinterher mit den Kindern über
das Gehörte/Gelesene reden kann. Kinder freuen sich auch, wenn
sie über ihre Geschichten reden können. Das ist das eigentliche Präsent
beim (Hör)Buchverschenken. Ein gelungenes Hörbuch, dass Kindern Trost in Geschichten verspricht, in eine realistische Umgebung plaztiert und liebevoll vorgetragen. Für Kinder ab 12 Jahren zu empfehlen. (Binchen, im Oktober 2004) |
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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt
am 29.10.2004, letzte Änderung am 22.11.2004, Layout by abrakan