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(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze) |
Inhalt:
"Jans muss sterben": Gleich zu Beginn dieser
nachgelassenen, erst im vergangenen Jahr von ihrem Sohn entdeckten Erzählung von Anna
Seghers (1900-1983) wird klar, was geschehen wird.
Jans, der siebenjährige, muntere und braun gebrannte Sohn
der Eheleute Marie und Martin Jansen kommt abends wie gewöhnlich von tollkühnen Spielen
auf der Vorstadtbrücke nach Hause - und bricht in der Nacht darauf todkrank zusammen. Die
jeweils einsame, fast schon selbstsüchtige Liebe von Mutter und Vater zu ihrem
erstgeborenen Kind wandelt sich zunächst zu ebenso egoistischer Verzweiflung und Trauer.
Schon Jahre zuvor ist die einstige Liebesbeziehung zu einer gefühlskalten, proletarischen
Überlebensgemeinschaft geworden. Am Sterbebett des Sohnes finden Marie und Martin jedoch
wieder zueinander. Eine Tochter wird geboren, während Jans monatelang dahinsiecht.
Meine Meinung:
Mögen auch manche Metaphern dieses frühen, unbearbeitet
gebliebenen Textes (verfasst um 1925) ungeschliffen erscheinen, so beeindruckt doch vor
die allem stilistische Kraft der Autorin. Die elterliche Sprachlosigkeit, ja sogar Scheu
vor Blickkontakten angesichts einer unaufhaltsamen Krankheit sowie die wachsende
emotionale Distanz zu dem geliebten Kind, das zunehmend nicht mehr es selbst ist, das
alles wird dem/der HörerIn durch Hannelore Hogers Rezitation so eindringlich vor Augen
geführt., dass man die bedrückende Enge des einzigen bewohnten Zimmers, in dem Jans
schon tot ist, bevor er wirklich gestorben ist, nicht mehr fliehen kann. Hogers Stimme
wirkt dabei durch ihre Zurückgenommenheit und nicht etwa Exaltiertheit. Schauspielerische
Elemente setzt sie bei ihren Lesungen weitaus sparsamer ein als manche ihrer KollegInnen,
dafür wirken die entsprechenden Szenen pointierter und suggestiver. Ein Hörgenuss, live
wie auf CD. (© Fevvers)
geht es zur
Internetseite des Verlags, die ich sehr empfehlen kann - man spürt die Liebe zum Produkt!
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