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(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / ****
spitze) |
Inhalt:
Kim, alleinerziehende Mutter von zwei Mädchen, verdient
ihr Geld indem sie gegen Bezahlung mit Männern schläft. Eines Tages tritt Gregor in ihr
Leben. Kim wurde ihm empfohlen und er verbringt eine Nacht mit ihr bei der er einen
Schwächeanfall erleidet. Kim ruft ihre Schwester Mona an, die einst Medizin studiert hat,
denn Gregor will nicht das ein Arzt gerufen wird. Mona kann ihm helfen und weiß auch den
Grund, warum Gregor keinen Arzt will: Er ist mit einer der reichsten Frauen Deutschlands
verheiratet und möchte nicht, dass jemand davon Wind bekommt, dass er sie betrügt. Diese
neue Erkenntnis will Kim sich zunutze machen und versucht Gregor zu erpressen. Sie kann
nicht ahnen, dass sie Gregor dadurch auf einen Gedanken bringt, der fatale Folgen für
ihrer aller Leben haben wird ...
Meine Meinung:
Zunächst ist da das Vorurteil (ja - ich hatte es!): Ein
Hörbuch von Amelie Fried. Die Inhaltsangabe hörte sich vielversprechend an, aber ob das
wirklich was für mich ist?
Schon nach ein paar Minuten fing das Hörbuch an mir zu
gefallen. Eine interessante Geschichte, Charaktere in die ich mich hineindenken- und
fühlen konnte, die mir mit jedem Stück der Handlung wichtiger wurden und mehr ans Herz
wuchsen. Viele Verwicklungen, an manchen Stellen vielleicht zu viele. Dies stört für
mein Empfinden jedoch nicht den Genuss an der Geschichte. Es ist mir lediglich
aufgefallen. Es kann aber auch durchaus möglich sein, dass es an der gekürzten Fassung
des Hörbuchs liegt, dass es ein bisschen zu sehr Schlag auf Schlag zugeht.
Je weiter die Geschichte jedoch gedieh, umso mehr wurde ich davon mitgerissen. Jede Figur
für sich auf der Suche nach dem eigenen Glück: Mona, die stets zurückgestanden hat,
Kim, die nicht an die Liebe glaubt und sie doch insgeheim sucht, Gregor, der eigentlich
alles hat aber doch nie zufrieden und ständig auf der Jagd ist, Helen, die das betrogen
und hintergangen werden leid ist, Berger, der hartnäckig an seine Liebe glaubt und
geradlinig seinen Weg geht ...
Zuweilen glaubte ich beim Hören das Ende schon zu kennen. Alle auf der Suche nach dem
Glück und am Ende wird es jeder finden, außer Gregor, der es nicht verdient zu haben
scheint. Doch ich habe mich geirrt. Vielleicht hätte ich dem Titel größere Beachtung
schenken sollen, denn "Glücksspieler" spielen oft um Alles oder Nichts. Dieses
Buch ist kein Lebensrezept nach dem das Glücklichsein funktioniert, sondern es ist wie
das Leben selbst: Nicht immer gerecht, aber ohne Einsatz hat man sowieso verloren. Und
somit setzen die "Mitspieler" dieses Buches auf volles Risiko. Doch nicht jeder
kann gewinnen, manch einer verliert alles, andere erkennen, dass das Glück in einem wohnt
und nicht im Nervenkitzel des Spiels.
Fazit: Ich bin froh Amelie Fried eine Chance gegeben zu haben; es wird mit Sicherheit
nicht die letzte gewesen sein, sondern die erste. Die Autorin hat ein ausgesprochenes
Erzähltalent. Charaktere und Handlung sind so echt geschildert, dass sie lebendiger nicht
sein könnten. Ein tolles Buch, das Sehnsüchte weckt und Wunden hinterlässt. Bloße
Unterhaltung - toll gemacht, gewürzt mit einer Prise sarkastischen Humors! Und zum
Schluss sogar mehr als das, denn das Ende stimmt doch sehr nachdenklich.
Zum Hörbuch noch eine Anmerkung:
Ich fand es gut, dass die Autorin die Geschichte selber liest. Autorenlesungen sind halt
immer etwas besonderes. Eine angenehme Stimme und gut vorgetragen. Wenn es auch sicher
geschultere Sprecher gibt, so hat sie ihre Sache doch auch in dieser Hinsicht wirklich gut
gemacht. (Petra)
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