Rezension |
||||||||||||||||||||||||
Inhalt: Konrad Schackstedt weiß
nur eines sicher: Sollte sein Freund Christian Lapaczinsky der
gleichzeitig bei seiner Hausbank, der GBE (Global Bank Europe) für hohe
Kreditbeträge zuständig ist, den
Kreditantrag für seine Firma heute ablehnen, kann er sich nur noch
umbringen. Das Treffen des
Firmeninhabers, seines Prokuristen Dr. Roitzsch und dem Bankier findet in aller
Abgeschiedenheit auf dem Landgut Hohen-Vietz statt. Die alten
Freundschaftsbande halten, und kaum hat der Bankier seine Zustimmung zum
Kreditantrag mündlich gegeben, ist er auch schon tot. Herzanfall scheint es
– was nun? Der arbeitsloser
Schauspieler, Enver Volle, der Lappa, wie aus dem Gesicht geschnitten ähnelt,
soll die Rolle des Bankiers übernehmen und in zwei Tagen eine gültige
Unterschrift unter den Kreditvertrag setzten. Das Briefing für die Rolle
kann nur äußerst knapp ausfallen, wird es trotzdem genügen um Sekretärin,
Haushälterin, Geliebte, Kollegen und sogar die Tochter des Bankiers zu täuschen? Sprachfehler, Stempelgang
und einige Eigenheiten zu imitieren sind eine Kleinigkeit für den
Schauspieler, aber das alltägliche Leben ist doch weniger vorhersehbar als
gedacht. Wird es gelingen die Umwelt zu täuschen und so Arbeitsplätze und
den Konzern zu retten? Und wenn, wie wird man danach die Leiche los und kann
zudem noch jegliche Beweise vernichten, die einen in eine Beziehung zu dem
Todesfall bringen könnten? Meine Meinung Diese Romanvorlage muss
einfach vertont werden. Allein der Sprachfehler des Herrn Bankiers, ein CH
an Stelle eines SCH zu sprechen, ist so genial und erfordert soviel
Sprachbeherrschung, dass ich mir kaum vorstellen kann, dieses Buch einfach
nur zu lesen. Was Frank Arnold allein
in dieser Hinsicht leistet ist Spitze. Aber nicht nur diese offensichtlichen
Sprachschmankerl werden mit Bravour gemeistert, auch alle anderen Figuren
gelangen differenziert an des Lauschers Ohr. Keine Hektik, keine Langeweile
- genau das rechte Maß an Engagement des Sprechers ist hier zu hören. Witzig angelegt ist die
Geschichte, ständig muss das Double irgendwelche abstrusen Situationen
meistern, und das ohne Drehbuch oder Regieanweisungen, eine Qual für einen Schauspieler. Er
stolpert von einer Ohnmacht in die nächste und diese Situationen sind
gerade für Hörer wunderbar geeignet. Als ob dieses Buch direkt als Hörspielvorlage
geplant gewesen ist. Allerdings ist die Story
für mein Empfinden etwas schrill angelegt. Sie entbehrt bis fast zum Ende
nicht der Logik, die eingeführten Personen haben alle etwas mit dem Fall zu
tun. Die Geschichte ist durchgestyled und stimmig - aber laut. Gegen Ende überschlagen
sich die Ereignisse, die Lösung des Falles ist so sicherlich nicht
vorhersehbar, aber ein wenig mehr Ruhe für die Erarbeitung des Höhepunktes
hätte sicherlich noch einen Knalleffekt schaffen können. Der Krimi hätte
einen würdigeren Abschluss verdient gehabt. |
||||||||||||||||||||||||
[Home] [Rezensionen] [Neuigkeiten]
[Infos zum Hörbuch] [Sprecher-Info]
[Specials]
[Tipp des Monats] [Dykes Ohrenleser-Tipps] [Diskussionsforum] [Chat] [Gästebuch] [Links]
[Über mich] [Pressespiegel]
[AGB] [Impressum/Kontakt]
[Disclaimer]
© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt
am 16.10.2003, letzte Änderung am 27.10.2003, Layout by abrakan