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(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze) |
Inhalt / Meine Meinung:
Alfred Edmund Brehms Lebenslauf verrät
eindeutig seine Passion und lässt erahnen, dass man in „Das Illustrirte
Thierleben“ (Titel der 1863 veröffentlichten Erstausgabe) das Werk eines
ganzen Lebens vor sich hat, das ganz und gar der Tierwelt gewidmet war.
Neben einem naturwissenschaftlich interessiertem Vater (Pastor und
Vogelkundler) und einem Naturwissenschafts-Studium, sowie leitenden Stellen
als erster Direktor des Zoologischen Gartens in Hamburg und als Leiter des
Berliner Aquariums, waren es besonders seine langjährigen Reisen und
Expeditionen in ferne Länder (Nordafrika, Westsibirien), die Grundlage
seines berühmten Tierlexikons wurden.
Akribisch dokumentierte er seine geduldigen und genauen Beobachtungen,
gliederte die verschiedenen Tiere in Kategorien (und Untergruppen, die ihre
Art präzisierten) und machte sie den Menschen zugänglich durch seine
Enzyklopädie „Das Illustrirte Thierleben“ in sechs Bänden.
In späteren Neuausgaben wurden Brehms Beschreibungen auf das rein sachliche
verkürzt. Seine liebevollen Schilderungen der Tiere sind dem heutigen Leser
nicht mehr zugänglich, außer man besitzt eine frühe Ausgabe, die jedoch
nur noch antiquarisch erworben werden kann.
Das ist bedauerlich, da Brehms ursprüngliche Beobachtungen eine Idee davon
verschaffen könnten, wie man sich der Tierwelt im 19. Jahrhundert näherte.
Auch ist Sachlichkeit für ein Nachschlagewerk sicher von Bedeutung. Die
Tiere jedoch nicht auf ein reines Forschungsobjekt zu reduzieren, hat auch
seine Vorteile: Brehms liebevoller Blick auf die Tiere übermittelt auch
etwas von deren Lebendigkeit und zeigt sie dem Leser auf eine nicht rein
sachliche Art. Sie werden somit greifbarer. Das entfällt in den neueren
Ausgaben.
Dieses Hörbuch trägt dazu bei, Brehms Werk in seiner Ursprungsform zu
erhalten. Denn die ausgewählten Auszüge, die hier von Thomas Holtzmann
vorgetragen werden, entstammen der ursprünglichen Ausgabe, in der Alfred E.
Brehm seine Beobachtungen so detailiert, liebevoll und lebendig festgehalten
hat. Ich betrachte dies als großes Geschenk; es wäre sehr schade, wenn
Brehms Schilderungen einst durch die Verfremdungen vollkommen in
Vergessenheit geraten würden.
Das Onlineangebot des „Projekt Gutenberg-DE“ (Link siehe unten) – das
sei am Rande erwähnt – trägt ebenfalls dazu bei, dass diese
Ursprungsfassung zugänglich bleibt. Dort finden sich ebenfalls Auszüge aus
„Brehms Tierleben“, sogar mit Illustrationen, die die Erstausgabe
bebilderten. Brehm legte großen Wert darauf, dass diese Skizzen die Tiere möglichst
naturgetreu zeigten.
Zurück zum Hörbuch: Mit Thomas Holtzmann hat man einen Sprecher gefunden,
der dank seiner (aus Altersgründen) brüchigen Stimme der Lesung viel Persönlichkeit
und Charme verleiht. Brehms wohlwollender Blick auf die kleinen Kreaturen
wird durch Holtzmanns warmen und freundlichen Ton wunderbar unterstrichen.
Die Begeisterung des Tierforschers für seine Beobachtungen und Entdeckungen
spiegeln sich in der Stimme des Sprechers überzeugend wider. Ein Erlebnis,
an Brehms lebenslangen Forschungen auf diesem Weg teilhaben zu können. (Petra)
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geht es
zu „Brehms Thierleben: Die Säugethiere 1“ im Projekt
Gutenberg-DE.
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