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(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze) |
Inhalt:
Der Hörer verfolgt den Briefwechsel des Ehepaares Fontane in den Jahren 1845 – 1857 (CD 1) und 1856 – 1884 (CD 2) in gekürzter Form. Es geht um Sehnsüchte, politische Ansichten, Sorgen um die Gesundheit, um Schwangerschaft, um die Kinder - man hört liebende Worte und ärgerliche Zurechtweisung. Als Fontane längere Zeit in ministeriellem Auftrag in London weilte, betrieben Emilie und Theodor einen intensiven Briefwechsel.
„Mein Herzens-Mann“ oder „Mein geliebter Mann“ beginnt Emilie ihre Briefe, Theodor nennt sie u.a. „Meine liebe Mila“ oder „Mein liebes süßes Herz“. Tröstend und aufheiternd geht der Briefwechsel hin und her.
Kurz erwähnt seien die Jahre....
1870: Fontane lebt in Berlin und seine Frau ist mit Tochter Mete in London zu Besuch bei
Bekannten, als er seinen Broterwerb bei der Kreuzzeitung aufgibt. Er berichtet Emilie erst davon als sie kurz vor ihrer Rückreise stand. Er wollte dem Konflikt entgehen. Emilie ist alles andere als begeistert, doch am Ende der brieflichen Debatte lenkt sie ein.
1883: Emily und Theodor korrespondieren und debattieren über den französischen Naturalismus und über Fontanes neuen Roman „Graf Petöfy“. Aber im Gegensatz zu den früheren Jahren ist der Ton milder, ironischer. Verletzungen werden vermieden.
Meine Meinung:
Ein Eheleben mit Höhen und Tiefen, aber immer hatten sich die Eheleute etwas zu sagen. Wenn auch
einrenkende Worte eher von Emilie ausgehen als von Theodor Fontane. Auf Worte wie
„Nimm mir die Stimmung und du nimmst mir das Leben“, „Du reizt mich bis aufs
Blut“, reagiert sie mit Besonnenheit und Versöhnlichkeit. Eine Emilie, die über ihre Einsamkeit schreibt, aber auch gerne plaudert. Eine Emilie die
selbstbewusst auf die Kritik ihres Mannes eingeht.
Wenn man in „Frau Jenny Treibel“ liest: „Über Ehe kann nur sprechen, wer sie durchgefochten hat, nur der
Veteran, der auf Wundenmale zeigt....“ so trifft das auch auf das Ehepaar Fontane zu.
Da der Briefwechsel sehr umfangreich ist, kann ein Hörbuch, das auch noch unterhalten soll, nur in gekürzter
Form gesprochen werden. Doch ein wenig mehr hätte es schon sein dürfen. Gisela und Gert Westphal sind die
perfekte Besetzung für die Sprechrollen, hier sprechen nicht 2 Personen, hier spricht ein Ehepaar!
(JMaria im Februar 2006)
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