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Rezension

Cover Der Bastard von Berg
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Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:  

Rund um Köln – anno 1225  

Martin wächst bei seinem Pflegevater, einem Müller, auf. Als der von vermeintlichen Anhängern von Graf Engelbert von Berg, der auch gleichzeitig Erzbischof von Köln ist, umgebracht wird, schwört er, seinen Ziehvater zu rächen.  

Der Erzbischof von Köln wird an das Bett einer sterbenden Nonne gerufen. Die Frau war seine große Liebe, der er zu Gunsten des Bischofsamts, entsagt hatte. Allerdings war aus dieser Verbindung vorher ein Sohn hervor gegangen, von dem Engelbert keine Ahnung hatte. Nun muss er die Vaterpflichten übernehmen.  

Als er seinen Sohn findet, lässt er diesen im Unklaren über die verwandtschaftliche Beziehung. Die Erziehung, die er ihm angedeihen lässt, ist für diesen intelligenten Burschen jedoch seinem Rang angemessen. Waffenkunst, Lesen, Latein … . Allerdings sind die Neider und potentiellen Erben in Engelberts Umfeld zahlreich, Feinde hat der neue Günstling also schnell, auch wenn die Vaterschaft nicht bekannt ist. Auch die Liebe ist nicht weit, denn auf der Burg ist auch manch hübsches Frauenzimmer zu finden. 

Rom – zur gleichen Zeit

Quellen aus den Archiven des Vatikans können tödlich sein. Das erfährt der Schreiber, als er Kardinal Hugolinus über seiner ungeheuerlichen Entdeckung in Kenntnis setzt. Hugolinus beauftragt seinen Vertrauten mit den kalten Augen, Licht ins Dunkle zu bringen. Ist seine Anwärterschaft auf den Stuhl Petri durch diese Informationen gefährdet?  

Langsam entwickelt der Autor die Beziehung zwischen den beiden Zweigen der Handlung. Was hat es mit der rätselhaften Quelle für eine Bewandtnis? Und in welcher Beziehung steht sie zu Martin und Graf Engelbert?

Meine Meinung:

Schloss Burg, Köln und das Bergische Land als Zentrum eines historischen Romans? Wie reizvoll, vor allem wenn man sich in dieser Gegend auskennt. Ein Besuch auf der Burg an der Wupper und das Standbild von Engelbert vor Augen, ist der Zugriff zu dem Roman ein nahe liegender nächster Schritt. Dass diese Region einmal so stark mit Rom verknüpft war und so quasi ein wichtiger Blickpunkt in kirchenpolitischer Hinsicht war, das erweist sich durch die Lektüre des Romans als spannend.  

Noske versteht es, eine Geschichte zu stricken, die einen Leser oder Lauscher schnell fesselt. Die bösen und guten Hauptcharaktere sind ausgeprägt gezeichnet und die Sympathien sind schnell verteilt. Grautöne sind wenige zu finden, aber dafür entschädigen die schnelle Handlung, einige sympathischen Nebenfiguren und die Gegend. Da ich die Gegend um Köln auch erkunde, bin ich fasziniert, wenn ich die Wegbeschreibungen entlang der Dhünn oder bis in die Eifel lese. Irgendwie ist es, als könnte man beim nächsten Spaziergang auf historischen Pfaden wandeln, auch wenn man das bestimmt häufiger macht, als es einem bewusst wird.  

Graf Engelbert und der Papst waren schnell meine Sympathieträger – aber auch viele von Engelberts Freunden sind die meinen geworden, Noske skizziert die Wesen und der Funke springt über. Er verfügt auch über eine gehörige Portion Witz und Ironie, die mancher Autor von historischen Romanen gerne unterschlägt. 

Die vorliegende Hörbuchfassung macht es schwierig sich zwischen Buch und Hörbuch zu entscheiden. Jedoch ist hier wieder einer der seltenen Fälle aufgetreten, wo eine Version genügt, beide aber gleichberechtigt nebeneinander stehen. Vittorio Alfieri ist mir bisher als Sprecher nicht begegnet. Der Schauspieler und Übersetzer, der oft für italienisch angehauchte Rollen eingesetzt wird, ist einer von der guten, soliden Sorte ohne Übertreibungen. Sein Textgefühl besticht und seine Interpretation wirkt nie überzogen ohne jemals langweilig zu sein. Er wird vorgemerkt für weitere angenehme Hörabenteuer.  

Bei den Delta-Music-Produktionen überzeugt auch die Ausstattung. Aus der faltbaren Hülle aus bedruckter Pappe lassen sich die Cds leicht entnehmen – Infos und Bilder auf dem Cover und den Labels sind ansprechend und der Preis ist verlockend. Bei den Tracklängen wäre kürzer besser gewesen.

Der Bastard von Berg als Hörbuch – für die Fans historischer Romane mit gut gezeichneten Charakteren ein Schmankerl. (Binchen, Dezember 2005)

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 12.01.2006, letzte Änderung am 07.03.2006, Layout by abrakan