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Rezension

Kategorie:
Genre:
Cover Schachnovelle / Der Amokläufer SprecherIn:
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Verlag:
Preis:
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Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:  

Eine Schiffsreise von Kalkutta nach Neapel endet mit einem tragischen Ereignis. Die Hintergründe hierzu kennt jedoch niemand, außer eines einzigen Passagiers. Dieser lernte während der Reise auf dem Schiff einen Arzt kennen, der in einer holländischen Kolonie in Indien seinen Dienst verrichtete und offensichtlicht bedrückt, ja, verzweifelt war. In einem langen Gespräch vertraute sich der Arzt diesem Fremden an und erzählte ihm von dem Tag, als eine Frau seine Hilfe brauchte; der Tag, der Auslöser war für das später nachfolgende tragische Ereignis...

Meine Meinung:

Der Passagier - Erzähler dieser Geschichte - sagt in einer Passage ganz zu Anfang dieses Buches, dass rätselhafte psychologische Dinge eine geradezu beunruhigende Macht über ihn haben und es ihn reizt, Zusammenhänge aufzuspüren und ihn sonderbare Menschen durch ihre bloße Gegenwart zu einer Leidenschaft des Erkennen Wollens entzünden.

Gut kann ich mir vorstellen, dass diese Aussage des namenlosen Erzählers auch auf den Autor zutreffen mag. Es ist kein Geheimnis, dass Stefan Zweig Zeit seines Lebens von der Psychologie im Allgemeinen und Sigmund Freud im Besonderen fasziniert war. Doch auch wenn man diese Tatsache außer acht lässt, ist seine Leidenschaft für die Leidenschaften seiner Mitmenschen und die psychologischen Hintergründe für ihr Handeln offensichtlich.

Wie der Arzt in dieser Erzählung sich durch einen Drang, der zwar niederträchtiger Art aber sehr wohl menschlich ist, in eine für ihn scheinbar ausweglose Situation manövriert, die sich zur Leidenschaft steigert und im Amoklauf entlädt, ist ebenso interessant wie die Leidenschaft des Erzählers, sein Gegenüber zu verstehen und seine Motive zu erkennen.

Als Hörbuch finde ich diese Novelle besonders eindrucksvoll. Reiner Unglaub spürt in jedem Winkel die Leidenschaften auf und reißt auf seine leise, besonnene aber beschwörende Weise den Hörer mit in diesen Sog. Dies gelingt ihm so meisterhaft, dass ich weltvergessen am Ende erleichtert aufatmete, als ich merkte, dass ich in diese Geschichte gar nicht selbst verstrickt bin.

Auch vermag er den Hörer durch kleine Nuancen in der Stimme vom Geschehen in der Kolonie auf das Schiff zurückzuholen. Wenn der Erzähler sich zu Wort meldet, hört man das sofort heraus, was mir ein Rätsel ist. Denn Reiner Unglaub verstellt in keinem Moment seine Stimme. Genial!

Wie auch schon in „Schachnovelle" unterstreicht er mit seinem erzählerischem Können Stefan Zweigs bildhafte Sprache und lässt die Fiktion für rund 140 Minuten Wirklichkeit werden. Reiner Unglaubs Stimme zu lauschen ist allein für sich schon Genuss pur. Gepaart mit solch einer meisterhaften Erzählung wie dieser wird der Genuss noch um ein Vielfaches gesteigert.

Hervorheben möchte ich zum Schluss noch etwas, das mich an Stefan Zweigs Werken am meisten fasziniert: Seine Geschichten machen Spaß. Bei allem Gehalt und aller Hintergründigkeit versteht er es, den Leser auf´s Beste zu unterhalten. (Petra)

Anmerkung: Der Amokläufer wird hier zusammen in einem Hörbuch mit Schachnovelle auf je 2 CDs / Wort-Cassetten herausgegeben. Also doppelter Hörspaß!

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 20.10.2002, letzte Änderung am 30.05.2003, Layout by abrakan