Rezension |
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Inhalt: I m Bellona-Club ist es ein Running-Gag: "Herr Ober, nehmen Sie doch Lord Sowieso mit hinaus, der ist doch schon seit zwei Tagen tot". Das Durchschnittsalter des noblen Clubs liegt aber auch extrem hoch.Eine ärgerliche Sache wird daraus, als der alte General Fentiman eines Tages wirklich tot in seinem Sessel aufgefunden wird. Besonders den Erben vergeht das Lachen, denn durch den Tod von General Fentimans Schwester und deren merkwürdigem Testament ist der Todeszeitpunkt des Generals von entscheidender Bedeutung. Damit die alten noblen Herrn des Clubs nicht allzu sehr gestört werden, wird Lord Peter Wimsey vom Hausanwalt des Generals mit den Ermittlungen in dem Fall betraut. Schon bald stellt sich die Frage, ob der Tod des alten Herrn eine natürliche Ursache hatte. Doch wer hatte ein Motiv den alten Mann umzubringen? Wer hatte die Gelegenheit? Lord Peter, sein Diener Bunter und sein Freund Parker von New Scotland Yard ermitteln in bewährter Weise. Sie werden auch diesen Fall lösen, obwohl er so verzwickt ist. Meine Meinung: Fasziniert von der ersten Folge der Lord Peter Wimsey Krimis, war ich gespannt auf den nächsten. Wird es gelingen mich erneut zu fesseln, obwohl Lord Peter nun nicht mehr ganz neu für mich ist? Was wird sich Frau Sayers einfallen lassen, damit man auch diesmal wieder mit Genuss dem Verlauf der Geschichte lauscht? Lord
Peter ist diesmal eher der Frauenversteher. Viele Fragen werden dadurch
gelöst, dass er die Frauen ernst nimmt und ihnen zuhört. Dies ist zu der
Zeit, den Zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts weiß Gott nicht
selbstverständlich. Leider ist seine Mutter diesmal nicht mit von der
Partie. Trotzdem
fühlte ich mich schnell wieder heimisch in der Aura des Lords. Er ist
schlicht unterhaltsam. Wir
treffen wieder auf den Diener und Fotografen Bunter und auf Lord Peters
Freund Parker. Seine Marotten sind geblieben, seine Hobbys, sein Savoir-Vivre
- und vor allem seine charmante Art mit Leuten umzugehen. Die Zwanziger
Jahre werden uns vorgeführt: Standesdünkel, Kriegsfolgen, unangenehme
Vermieter, alte Generäle, Modeärzte, Frauen, die im Berufsleben stehen
und das Geld für die Familie verdienen und trotzdem nicht wirklich
anerkannt sind; Dienstboten, später Mädchen und Damen die einen
Zeitvertreib brauchen, damit sie überhaupt etwas zu tun haben....
Die
Krönung des Hörvergnügens ist auch bei dieser Vertonung die Stimme von
Christian Brückner. Durch ihn werden die gut sieben Stunden der
Geschichte zu einem Genuss. Trotz seiner angenehm männlichen Stimme
kommen auch die Parts der Damen glaubwürdig an. Er verleiht Bunter die
kultivierte Stimme, Lord Peter die kühle Spritzigkeit, den Damen eine
passende Würde, selbst Szenen mit viel Weinerlichkeit wirken nicht
nervig, so wie es bei vielen anderen Sprechern der Fall ist. Diese Stimme
ist einfach ein Gedicht. Noch mehr Ausführungen dürften als Schwärmerei
gedeutet werden. Technik:
Das Einzige, was auch bei dieser Hörbuchproduktion nervt: Die Tracklängen!
Wann erkennen die Techniker, dass eine Tracklänge von ca. 20 Minuten
unangemessen ist? Die Einschnitte müssen doch nicht deutlich hörbar
sein, nur ablesbar, damit der Wiedereinstieg in die Geschichte nicht zu
einer mühsamen Suchaufgabe wird. (Binchen im Mai, 2003) |
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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt
am 22.05.2003, letzte Änderung am 06.08.2003, Layout by abrakan