Rezension |
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Inhalt: Das
Hardwick-Waisenhaus ist das freudlose Heim von Molly, Molly Moon. In einem
Karton, der vorher Moon-Marshmallows enthielt, wurde Molly in dieses
Waisenhaus gebracht und sieht sich der heimtückischen Heimleiterin Mrs.
Adderstone, der übellaunigen Köchin Edna, die nur geschmackloses Zeug kocht und einer
Gruppe Kinder gegenüber, von der sie dauernd drangsaliert und genervt
wird. Sie findet sich hässlich, langweilig und fühlt sich ungeliebt.
Einzig ihr Freund Rocky hält zu ihr. Doch
an dem Tag, an dem ein Geländelauf stattfindet, wendet sich das Blatt.
Die 10-jährige Molly drückt sich darum herum, das kostest sie erst
einmal ihren Freund Rocky, aber es führt sie auch in die Bibliothek, in
der sie ein Buch über Hypnose entdeckt. Mit
List und Tücke erschleicht Molly Lesezeit für sich allein und probiert
alle möglichen Tricks des Buchs aus. Sie ist ein Naturtalent als Hypnosekünstlerin.
Sogar Petula, der Mops von Mrs. Adderstone, wird erfolgreich hypnotisiert.
Plötzlich wird die Welt freundlicher um Molly herum, sie rächt sich an
ihren Gegnern und landet bei der Suche nach ihrem Freund Rocky sogar in
New York. Dort beherrscht sie eine Zeitlang eine Musical-Show und diverse
Manager und Schauspielerkollegen. Das Buch ist immer dabei. Diesem
Buch ist jedoch auch ein Verbrecher auf der Spur. Er verfolgt Molly und
will ihre Fähigkeiten für sich nutzen. Zusammen mit ihrem
wiedergefundenen Freund Rocky ist es ein hübsches Stück Arbeit einen
Plan gegen den Verbrecher, Professor Nockman, zu ersinnen. Ob der wohl
gelingt? Meine Meinung: Als
Buch aus dem Hanser Verlag ist Molly Moon ausgezeichnet worden. Es
stand auch auf der Empfehlungsliste für Jugendbücher des Saarländischen
Rundfunks. Was ist dran, an dieser scheinbar neuen Hype um eine
Kinder/Jugendbuchfigur? Das
freundlich knallige Cover hypnotisierte mich, und so landete Molly Moon in
meinem Kassettengerät. Fritzi Haberland liest die Hörfassung geschickt
und pointiert. Mollys Frust über ihr Leben ist sehr deutlich mit zu
empfinden. Wie sie sich anfangs beschreibt, lässt gleich das Bild eines Mädchens
vor dem inneren Auge entstehen, das einfach gerade einen Tiefpunkt erlebt,
wie jedes Kind irgendwann mal. Wer ist schon immer der Wortführer? Wer
ist nicht mal Außenstehender in einer Gruppe gewesen? Wer kann/konnte
sich immer die heißesten Klamotten leisten? Und findet sich nicht jeder
einmal hässlich? Wer hatte schon immer ein untrügliches
Selbstbewusstsein? Frech und ironisch bringt Fritzi Haberland diese
Empfindungen ans Ohr. Die
erwachsenen Figuren erscheinen sehr überzeichnet sowohl in der
Aussprache, aber auch in der Beschreibung des Buches, so dass es wieder
zusammen passt. Die Darstellung ist witzig. Sie kommt sicherlich besonders
bei der Altersgruppe um 10
Jahre gut an. Ein frischer Erfahrungsbericht erzählt auch von einem
12-jährigen, dem es gefallen hat. Auch
der Inhalt ist schrill, es sind Träume eines Kindes, die nicht viel mit
Realität zu tun haben, aber die ganze Geschichte sprüht vor Ideen.
Schnell und witzig folgen sie aufeinander, so dass der Hörsog bestehen
bleibt. Der
Kontrast zwischen dem uralten, schlecht geführten Waisenhaus, das auf
mich anfangs den Eindruck von frühen 50er Jahren macht und den
Schilderungen eines New Yorks mit Musical-Theater, Nobelhotels und –Boutiquen erscheint einfach utopisch. Es ist aber auch eine Traumwelt. Eine Empfehlung von mir besonders für Mädels mit Zahnspangen, krummen Beinen, unbändigen Haaren, merkwürdigen Figuren oder Sommersprossen, denen auch nicht immer ein kesser Spruch von den Lippen kommt. Sie werden angeregt zum ‚mutig werden’ . Und für all die anderen Kids, damit sie sich einfach an tollen Ideen berauschen können. (Binchen im Juni 2003) |
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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt
am 30.06.2003, letzte Änderung am 01.07.2004, Layout by abrakan