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Interview zum Hörbuch "Kiria fliegt quer":

Das Hörbuch "Kiria fliegt quer" aus dem Buchbäcker Verlag widmet sich einem ernsten Thema: Terrorismus. Doch die Geschichte richtet sich nicht nur an große Hörer, sondern vor allem an kleine Hörer ab 5 Jahren -- ein Experiment, das unserer Meinung nach sehr gelungen ist. Wir sprachen mit der Schauspielerin Carola Wegerle, die das Hörbuch geschrieben und auch selbst gesprochen hat -- eine der wenigen guten Autorenlesungen auf dem Markt.

Kiria will den Plan des bösen Zauberers Kurago vereiteln, ein Flugzeug voller Menschen mit einem magischen Spruch vom Himmel zu holen. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, eine solche Geschichte zu schreiben?

Mir fiel am Flughafen die wenig ermutigende Wirkung der Sicherheitsvorkehrungen auf Kinder auf und wollte daher eine leichte, helle, aber auch spannende Geschichte schreiben, die Kindern Mut zum Reisen und Fliegen machen sollte -- und darüber hinaus natürlich: Mut, etwas zu riskieren, wenn man ein wenig nachgedacht hat. Deshalb bin ich auch so glücklich über das Cover von Annegret Reimann, das eine intelligente und nachdenkliche Kiría zeigt, der man dennoch Abenteuerlust zutraut.

Das Thema Terrorismus in Form einer Kindergeschichte -- geht das überhaupt?

Wenn Sie jeder Kindergeschichte einen Stempel dieser Art verpassen, sind die Märchen der Brüder Grimm eine einzige Folge von Mord, Vergewaltigung, Raub etc.

Ich sehe die Geschichte so: Ein Kind sitzt im Flugzeug. Es hat leichte Flugangst und viel Fantasie. Und aus dieser entstehen: ein mutiges Mädchen, ein böser Zauberer, ein nicht sehr mutiger Papagei und andere Figuren -- und eine abenteuerliche Geschichte über Mut, Gefahr, eigenverantwortliches Handeln und Freundschaft. Ich überziehe das Thema niemals. Es gibt kleine, spannungsgeladene Augenblicke, die der Hörer durch Antons Augen und Gedanken miterlebt -- mehr jedoch nicht. Der Zauberer wird mit feiner Ironie gezeichnet und ist mindestens so lächerlich wie gefährlich.

Außerdem verbinde ich in meiner Geschichte Realität mit Fiktion auf eine Weise, dass dem Zuhörer beides als ganz selbstverständlich erscheint. Beide Welten existieren gleichberechtigt nebeneinander. Anton hat seine persönlichen Probleme mit seiner Familie, und Kiría gelingt es trotz einiger ungewöhnlicher Fähigkeiten nicht, sich was zu essen zu kochen und ein Haargummi zu finden. Kinder können sich mit beiden Figuren und zudem noch mit Gregor leicht identifizieren, sie tun es sogar ausgesprochen gern.

Die Geschichte ist lustig und spannend, vermittelt Werte, ist literarisch anspruchsvoll geschrieben -- gut fürs Deutsch und den Zugang zur Literatur. Sie ist neu, und sie berührt -- nicht nur Kinder.

Ist das Ihr erstes Hörbuch, das Sie gesprochen haben? Ist es leicht oder schwer gefallen?

Nein, ich bin ja Schauspielerin und Sprecherin. Allerdings ist mein Text ziemlich anspruchsvoll, wie ich zu meinem eigenen Erstaunen feststellen musste -- den musste ich schon sehr solide erarbeiten.

Gibt es irgendwelche Anekdoten von der Aufnahme oder der Entstehung der Geschichte?

Na ja, durch das Üben der Stimmen von Gregor und Kurago ausgerechnet in der Grippezeit klang meine Stimme bei der ersten Aufnahme nicht gerade sehr frisch. Rauh wie ein Reibeisen. Wir mussten die Aufnahme um ein paar Wochen verschieben, bis ich mich wieder normal anhörte.

Etwas provokant gefragt: Warum sollten Kinder sich Ihr Hörbuch anhören, statt eventuell das Buch zu lesen?

Weil es meine Geschichte nur als Hörbuch gibt! Außerdem tut es sehr gut, in unserer visuell orientierten Zeit auch mal den Ohren ein wenig Futter zu geben. Ein Inhalt kann so tiefer berühren, stärkere innere Bilder produzieren und ist nicht so schnell vergessen.

Warum ist es so wichtig, dass Kinder Geschichten vorgelesen bekommen oder auch übers Hörbuch hören?

Vorlesen ist noch mehr: Jemand ist da und liest nur für den Zuhörer, nimmt sich Zeit für ihn -- ein ungeheurer Luxus in unserer Zeit -- und bereichert die Geschichte durch seine eigene Stimme, seine eigenen Emotionen. Das heißt, der Vorlesende gibt Energie, Liebe, Aufmerksamkeit. Sprache erlernen Kinder durch das Hören, nicht durch das Lesen.

Welches sind Ihre Favoriten unter den Hörbüchern, die Sie schon gehört haben?

"Hüterin des Lichts", eine Fantasy-Geschichte auf 9 CDs, erschienen im Buchbäcker Verlag, erzählt von Achim Höppner, einem wunderbaren Sprecher.

Danke fürs Interview!

Button geht es zur Rezension zu "Kiria fliegt quer".

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 18.11.2007, letzte Änderung am 18.11.2007, Layout by abrakan