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Rezension

Cover Zwischen Himmel und Liebe
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Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:  

Elizabeth zieht ihren Neffen Luke groß, da ihre jüngere Schwester - lebensuntüchtig durch und durch - dazu nicht in der Lage ist. Das ist nicht die erste Verantwortung, die Elizabeth für andere übernehmen muss. Schon in ihrer frühester Kindheit verließ ihre Mutter die Familie und ließ sie mit ihrer kleinen Schwester und dem Vater zurück. Der Vater, viel zu sehr versunken in seinem eigenen Schmerz, war keine Hilfe. So zog Elizabeth ihre Schwester groß obwohl sie selbst noch ein Kind war. Und jetzt Luke. Ein eigenes Leben zu führen, scheint für Elizabeth ein ferner Traum. Einerseits weil die Verantwortung für andere sie stets davon abhält, andererseits weil sie durch all die Verletzungen völlig hart geworden ist. Keine Abweichung von der Regel ist gestattet. Für Luke nicht, aber auch für sie selbst nicht. Alles muss seine Ordnung haben, damit sie sich einigermaßen sicher fühlen kann.

So gefällt es ihr auch nicht als Luke anfängt von einem imaginären Freund zu erzählen, der Ivan heißen soll. Für solcherlei Fantastereien hat Elizabeth kein Verständnis und kann diesen Freund nicht gelten lassen. Umso verwirrter ist sie, als sie plötzlich einen selbst einen Freund gewinnt, der auch Ivan heißt. Die Verwirrung ist auch ganz seinerseits, als er merkt, dass sie ihn wahrnimmt. Dachte er doch, er sei wegen Luke dort...

Meine Meinung:

Man stelle sich vor, man lernt einen Freund kennen, als man ihn am nötigsten braucht - doch niemand sieht ihn, außer man selbst. Meistens haben Kinder solch imaginären Freunde. Vielleicht weil sie eine lebhafte Fantasie haben. Oder etwa weil sie offener sind für das Unerklärliche?

Bei Ivan haben wir es natürlich mit einem doppelt imaginären Freund zu tun, denn Cecelia Ahern hat ihn für das Buch ins Leben gerufen. Dennoch: Sie spielt mit dieser Möglichkeit - und sei sie auch noch so fantastisch - ganz vortrefflich. Keine Sekunde zweifelte während des Hörens Ivans Existenz an - ebenso wenig wie ich Elizabeths Dasein in Zweifel ziehen würde. Das spricht eindeutig für die Autorin und ihr Vermögen, eine fantasievolle Geschichte lebendig zu gestalten und glaubhaft zu machen.

Doch die eigentliche Stärke, für die ich Cecelia Ahern wirklich bewundere liegt darin, mit Elizabeth eine psychologisch stark ausgeleuchtete Figur geschaffen zu haben. Jeder, der zu früh Verantwortung übernehmen und einen schwerwiegenden Verlust hinnehmen musste, wird sich in irgendeiner Form in Elizabeth wiedererkennen. Ihr ganzes Verhalten ist darauf ausgerichtet, Schmerz - und damit überhaupt intensive Gefühle, leider auch die schönen - zu vermeiden. Sie reagiert nie angemessen: auf vieles zu heftig, auf wirkliche Verletzungen hingegen als sei es nichts. Ein ausgeprägter Ordnungssinn soll das Chaos in ihrem Leben kompensieren. Sehr glaubhaft und überzeugend dargestellt - ich konnte mich sehr gut in Elizabeth einfühlen.

Mit Ivan hat sie Hilfe erhalten, die sich manch einer, der große Sorgen hat, wünschen würde. Aber wenn die Fantasie dafür nicht ausreicht, gibt es dieses fantastische Hörbuch. Wer es hört, fühlt sich verstanden und nicht mehr allein.

Mit beteiligt daran, dass die Geschichte so nah geht, sind die beiden Sprecher - Eva Gosciejewicz und Heikko Deutschmann - die abwechselnd aus der Perspektive Elizabeths und Ivans die Geschichte erzählen. Sehr einfühlsam und liebevoll sowie gekonnt. Auch eine schöne Idee, hierfür zwei Sprecher zu engagieren. Es passt!

Fazit: Eine außergewöhnliche und schöne Romanidee, überzeugend umgesetzt - von der Autorin und den Sprechern dieser Hörbuchproduktion! (Petra)

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 13.03.2006, letzte Änderung am 13.03.2006, Layout by abrakan