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Rezension

Cover Was machen wir jetzt?
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(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:

Was tun, wenn die Ehe nicht mehr das ist, was sie mal war und was sie sein sollte und die Frau Trost und Antwort im Buddhismus sucht, sich gemeinsam mit der Tochter, die mit einem tibetischen Lama auf und davon will und sich gemeinsam, Seite an Seite mit der Mutter, allabendlich unzählige Male auf den Gebetsteppich wirft? Wenn Geld, Beruf, Erfolg allein nicht mehr glücklich macht?

Fred Kaufmann stellt sich all diese Fragen und begleitet seine Tochter Franka widerwillig in ein Buddhisten-Kloster, um zu verhindern, dass sie sich von ihren Eltern abwendet und auf eigene Faust ihr Glück sucht. Doch Glück und Erleuchtung findet auf der Reise auch Fred Kaufmann...

Meine Meinung:

Der Name Doris Dörrie ist inzwischen ein Garant für Originalität. Ob dieses unausgesprochene Versprechen auch bei einer Hörbuchproduktion gehalten wird, darauf war ich sehr gespannt. Doch schon nach der ersten CD war ich hin und weg. Es handelt sich bei dieser Lesung um den Mitschnitt einer Liveaufnahme aus dem Münchener Literaturhaus. Direkt zu Beginn weiht Doris Dörrie in ihre Idee ein: Das Buch wird aus der Perspektive eines Mannes erzählt. Und sie als Autorin wollte wissen, was mit ihrer Geschichte passiert, wenn sie von Männern gelesen wird. Ein überaus faszinierender Gedanke und darauf war nicht nur Doris Dörrie gespannt, sondern ich direkt ebenfalls.

Die Wahl der Sprecher begründet sie auch völlig einfach, aber ebenso logisch und genial: Es sind alles Männer, die in ihren Filmen mitgewirkt haben. Daran hat Doris Dörrie sicher gut getan, denn es ist schon vorteilhaft, wenn ihr Buch von Menschen gelesen wird, die einen Zugang zu ihren Geschichten und ihrer Art sie zu erzählen haben. Diese Voraussetzung - da konnte die Autorin sich im Vorfeld durch ihre Erfahrung mit ihnen sicher sein - erfüllten die zu ihrer Veranstaltung eingelandenen Männer. Das gab der Lesung einen unschlagbaren Pluspunkt; nicht nur das bei der Veranstaltung anwesende Publikum wurde immer mehr in den Bann der Geschichte gezogen und lachte und applaudierte, sondern auch ich. Insbesondere als Michael von Au seine erste Passage gegen Ende der ersten CD vortrug, konnte ich mich vor Lachen nicht mehr halten. Ob es daran lag, dass diese Textpassage so gut gelungen war oder an Michael von Aus vorzüglicher Interpretation, vermag ich nicht eindeutig zu klären. Wahrscheinlich war es die Kombination von beidem, die es ermöglichte, dass ich mir die einerseits so alltägliche und lebensnahe, aber gleichzeitig auch so skurile Szene so intensiv und nahezu plastisch vor Augen führen konnte. Für mich der schwächste Sprecher war Uwe Ochsenknecht, da er irgendwie immer Uwe Ochsenknecht blieb und stets eine Distanz zwischen seiner Person und der des Protagonisten Fred Kaufmann spürbar war. Von Interpretation blieb da an manchen Stellen nicht viel, vielmehr glich es einer Selbstdarstellung. Dies tut aus meiner Sicht dem Ganzen jedoch keinen Abbruch, da es einfach ein Teil des Experiments ist, das Doris Dörrie hier wagt und womit sie den Hörern wirklich etwas außergewöhnliches und überaus gelungenes bietet.

Fazit: Eine tolle lebensnahe und doch aberwitzige Geschichte, live vorgetragen, auf experimentielle Weise mit eingespieltem Team - die Rechnung von Doris Dörrie geht voll auf. Applaus! (Petra)

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 10.12.2002, letzte Änderung am 30.05.2003, Layout by abrakan