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Rezension

Cover Das verbotene Haus
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Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:  

Auch ein Mord ist nur eine Grenze, die überschritten wird, wie eine Linie … - Sinngemäß beginnt das Hörbuch mit diesem Satz. Damit wird schon einiges klar ….  

Die Geschichte entwickelt sich aus den 50er/60er Jahren und aus der heutigen Zeit. Da ist einmal Snyde, das Kind, des trinkenden Hausmeisters aus dem Pförtnerhaus der Schule St. Oswalds. Nirgendwo gehört es so recht dazu – aber es erprobt seine Grenzen. Was passiert, wenn man das verbotene Schulgelände betritt. Wer bemerkt es? Als keine üblen Folgen eintreten, wird Snyde waghalsiger und waghalsiger, doch keiner bemerkt das Kind, das nicht zur Schule gehört.   

Das zweite Ende beginnt am Anfang eines neuen Schuljahres. Nur noch ein Trimester, dann hat er die 100 voll. Eine ganz schön lange Zeit, die er nun schon an St. Oswalds unterrichtet. Doch neue Strukturen vertreiben ihn aus seinem Klassenraum, den er schon lange als sein Privatgemach betrachtet. Ein neuer Chef versucht den Altphilologen aus dem Kollegium zu verdrängen. Doch in diesem Trimester ist noch etwas neu. Schüler verschwinden und Lehrer werden bestohlen. Aus zwei Perspektiven wird diese Gegenwart geschildert – einmal aus der des Lehrers, doch langsam ist auch die eines Täters dabei – und alle Ebenen beginnen sich zu vermischen.  

Welche Grenze kann nun noch überschritten werden?

Meine Meinung:

Joanne Harris, das ist doch die, die ‚Chocolat – Himmlische Verführung’ geschrieben hat! Richtig, aber auch ‚5/4 einer Orange’ oder ‚Die blaue Muschel’. Ihr Stil ist keineswegs festgelegt, und so lauert auch in diesem psychologischen Roman eine Überraschung.  

Die Privatschulatmosphäre versetzte mich in Patrick Redmonds ‚Wunschspiel’. Ein Kind das gerne dazu gehören möchte, eine geheimnisvolle Freundschaft, das alles wurde spannend aufgebaut.  

Die Annäherung der Erzählebenen ist atemberaubend gelungen. Was ist da los? Worauf kann eine Geschichte hinauslaufen, wenn eine Mordbeurteilung so ganz selbstverständlich am Anfang steht – und … - welchen Mord meint der Erzähler da? Eine Geschichte, die langsam auf einen überraschenden Höhepunkt zusteuert. Hier war ich vom Ende dann wirklich überrascht, fieberte mit dem Lehrer und hoffte das Beste für ihn.  

Einzig eine Übersetzung hat mich während der Lesung genervt. Classzimmer und Classlehrer … - was soll dieses d(eutsch)englisch?  

Der Überraschungseffekt wird vom Sprecher des Hörbuchs Karl-Heinz Tafel noch unterstrichen. Ist er normalerweise einer der variantenreichen Art, werden hier nur wenig Unterscheidungen benutzt. Sehr dezent akzentuiert er und seine Art lässt den Verblüffungsfaktor am Ende so richtig zu einem Knaller werden. Glänzend gemacht, auch wenn ich mir Anfangs, zur Strukturierung der Geschichte, mehr Unterscheidungen gewünscht hätte. Vom Ende her betrachtet hatte das alles seinen Sinn. Da Karl-Heinz Tafel schon ein paar Mal seine Sprecherkunst demonstriert hat, ist hier wirklich von Absicht auszugehen.  

Die Delta-Pappschachtel ist wieder praktisch, Tracks sind unauffällig kurz genug gesetzt, das Cover passt trostlos zur Atmosphäre des Kindes am Anfang.  

Das verbotene Haus als Hörbuch birgt echte Überraschungen. Besonders die Fans von ‚Gott schütze dieses Haus – oder eben Redmonds ‚Wunschspiel’ sollten mal ein Ohr riskieren. Ich habe es sehr genossen. (Binchen, Juni 2006)

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 20.06.2006, letzte Änderung am 25.06.2006, Layout by abrakan