Daniel Alexander Delphin ist anders als seine Artgenossen. Während jeder in seinem Schwarm täglich fischen geht, um für den Lebensunterhalt zu sorgen, surft Daniel Alexander Delphin in den Wellen. Denn das ist sein Lebenstraum, der ihn erfüllt. Die anderen haben dafür kein Verständnis, nicht einmal sein Freund Michael Benjamin Delphin. Eines Tages weiß Daniel Alexander Delphin, was er tun muss. Er muss seinem Traum treu bleiben und entfernt sich schweren Herzens von seinem Schwarm, um seinen Weg zu gehen. Was er auf dieser Reise über sich selbst lernt, kann er später an andere weitergeben...

... so auch an den Leser, bzw. hier an den Hörer! Denn die Geschichte des Delphin Daniel Alexander lässt sich wunderbar auch auf uns Menschen übertragen. Auch wir haben das Träumen verlernt. Viel schlimmer noch, glauben wir fest daran, dass es viel wichtiger ist, Realist zu sein und das zu tun, was halt getan werden muss. Für das, wovon wir einst geträumt haben, ist längst kein Platz mehr in unserem geschäftigen Dasein. Es zählt nur noch mehr Kapital anzuhäufen, ebenso wie für die Delphine in der vorliegenden Geschichte, der Fischfang Ausmaße annimmt, die nicht mehr dazu dienen, den Lebensunterhalt zu sichern, sondern bereits weit darüber hinausgeht.

Darüber hinaus vergessen nicht nur die Delphine, sondern auch wir Menschen, wir selbst zu sein und wundern uns, warum wir nicht glücklich sind. Daniel Alexander Delphin macht uns allen in dieser Geschichte vor, wie es geht. Und ich denke, es könnte vielen Menschen gut tun, sich davon etwas anzunehmen, in einer Welt, in der kein Platz mehr zu sein scheint für Träume und für das Individuelle. Alle schwimmen im Strom, keiner dagegen. Keiner wagt allein den Gedanken daran, seine Träume und sich selbst ernst zu nehmen. Ein Fehler - wie hier auf so bezaubernde Art nahe gebracht wird.

Zudem ist die Geschichte von Markus Hoffmann auch noch ganz wundervoll vorgetragen. Seine Stimme allein schon lädt zum Träumen ein und unterstreicht die besondere Note dieser Erzählung. Darüber hinaus ist auch dem Verlag zu verdanken, dass hieraus eine äußerst gelungene Produktion wurde. Szenen, in denen das Meer als übergeordnete allwissende Macht zu Daniel Alexander Delphin spricht, um ihn in seiner Suche zu unterstützen und in seinem Glauben an seine Träume zu bestärken, sind mit einem leichten, wohlklingenden Echo hinterlegt, so dass ohne Erläuterung klar wird, dass es sich hier um ein überirdisches Phänomen handelt. Auch eine begleitende Musikuntermalung schmeichelt dieser Geschichte und macht sie zu einem abgerundeten Hörerlebnis. Zudem verhelfen die musikalischen Sequenzen dem Hörer dazu, das Gehörte richtig wirken lassen zu können.

Fazit: Eine Geschichte zum immer wieder hören. Diejenigen unter uns, die auf der Suche nach dem Glück und dem tieferen Sinn des Lebens sind, werden diese Erzählung zu schätzen wissen. Und Hand aufs Herz - wer ist das nicht? (Petra)