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Rezension

Cover Tod im Skriptorium
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(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:  

Als ein Gelehrter im Kloster seines Cousins ermordet wird, bittet der designierte König von Cashel seine Schwester um Hilfe. Fidelma ist eine Rechtsgelehrte ihrer Zeit und so kann sie vielleicht doch noch verhindern, dass die Wiedergutmachung, die gefordert wird, erfüllt werden muss.  

Die Familie des Königs von Cashel hat das Gastrecht des Gelehrten verletzt und ihn nicht geschützt. Deshalb soll der König als Sühneschuld eine Grafschaft abtreten, die vor 600 Jahren einmal an Cachel abgetreten wurde. 

Die Ermittlungen von Fidelma erweisen sich als schwierig. Sie beginnen in der Zelle des Gelehrten im Kloster, führen jedoch auch zu abgelegenen Teilen des Reiches. Fidelma muss dabei mehr als einmal erkennen, dass die Gegner über Leichen gehen, was jedoch ihre Entschlusskraft bestärkt, nicht nur ihren Bruder zu entlasten, sondern auch die Schuldigen bestraft zu sehen.  

Am Ende steht ein großer Schauprozess – und dies im Irland des 7. Jahrhunderts, einer Zeit und einem Land, in dem Frauen zu der Zeit noch erstaunliche Rechte hatten.

Meine Meinung:

Ein Hörspiel zur Eröffnung der Reihe um 'Schwester Fidelma', das klingt vielversprechend, auch wenn es der dritte Band ist. Der Einstieg ist verheißungsvoll. Die Authentizität der Musikuntermalung kann ich zwar nicht beurteilen – aber ein Gefühl für englische Landschaft in alter Zeit stellt sich ein.  

Fidelma reitet zur Burg ihres Bruders und soll von einer weisen Alten abgehalten werden. Doch Fidelma wäre nicht Fidelma, wenn sie sich von bösen Prophezeiungen abhalten ließe. Dazu Regen, Gewitter und Hufgetrappel, das klingt gut.  

Einzig über die hohe Singstimme, die das gesamte Hörspiel immer wieder begleitet, kann man sicher unterschiedlicher Meinung sein. Für mich war sie ein erheblicher Störfaktor. Ich habe das Hörspiel trotz dieses Gesangs genossen.  

Die Casting-Crew für die Figuren hat Wert auf junge Frauenstimmen gelegt, dass die Romanfiguren so jung waren, war mir im Buch nicht so bewusst. Im Vordergrund Sissi Höfferer, die ihre Sache glänzend macht. Selbstbewusst, aber weiblich in allen Nuancen, diese Charakterzüge vermittelt ihre Darbietung. Ihr nimmt man die Schocks genauso ab, wie die souveräne Gerichtsverhandlung. Um nicht zu spoilern will ich nur soviel sagen: Auch eine der zentralen Figuren ist wunderbar treffend vertont worden, soviel verstecken wie notwendig. Klasse! Ein Blick auf die Sprecherliste könnte da ggf. auch schon ein Spoiler sein. Nur sei soviel verraten. Die akustische Besetzung ist glänzend gelungen. 

Ein Manko hat diese Buchvorlage, wenn sie stumm als Buch aus Papier zu einem Leser durchdringen möchte. Die Vielzahl altirischer Namen und Bezeichnungen hat keinen echten Klang, wenn man diese alte Sprache nicht kennt. Auch dafür ist dieses Hörspiel eine tolle Ergänzung. Wie klingen Colgú (Fidelmas Bruder), Cashel  ... Allein die Namen der Familien einmal zu hören, rundet das Bild von den Geschichten um Fidelma ab, ganz zu schweigen von den ganzen Bezeichnungen. Dafür ist das Hörspiel beinahe unverzichtbar.  

Dafür treten hier die rechtlichen Gegebenheiten gegenüber dem Buch etwas in den Hintergrund. Die Geschichte ist jedoch gut gekürzt. Die zentralen Hinweise des Buches sind gut platziert und geschickt reduziert, so dass noch immer ein vollständiges Bild der Vorgänge entsteht.  

Dieses Hörspiel ist ein hörenswertes Werk für die Liebhaber von Schwester Fidelma, und alle, die es werden wollen. (Binchen, Dezember 2006)

Button HIER klicken gibt es die Rezension zum gleichnamigen Buch im Buecher4um.

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 13.10.2006, letzte Änderung am 21.01.2007, Layout by abrakan