Rezension |
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Inhalt: Auf
seinem Sterbebett nimmt Mr. Dashwood seinem Sohn John aus erster Ehe das
Versprechen ab, dass er seiner Stiefmutter und seinen drei Schwestern
Elinor, Marianne und Margret, helfen
wird, wenn er sein Erbe antritt. Die Erbfolge verbot es ihm, sein Gut,
Norland Park, den Menschen zu hinterlassen, die seiner Hilfe am meisten
bedurften. Johns
Frau Fanny schaffte es jedoch ihren Mann davon zu überzeugen, dass damit
in keinem Fall finanzielle Hilfe gemeint gewesen sein konnte, denn das
Erbe seiner eigenen Enkel zu schmälern, konnte doch nicht die Absicht des
Verstorbenen sein. Das
Auskommen der hinterbliebenen Frauen ist ohne zusätzliche Geldmittel
ziemlich karg und das Angebot, in ein Cottage eines Verwandten
umzusiedeln, das sehr günstig zu mieten ist, kommt sehr gelegen. Während
sich die die Eheleute John Dashwood in Norland Park in Sussex einrichten
ist einzig der Besuch von Edward, dem Bruder Fannys ein angenehmes
Ereignis. Der verständnisvolle junge Mann freundet sich mit Elinor an. Beim
Umzug ins Cottage nach Devonshire wird dieses Band eine schwierige Bewährungsprobe
zu bestehen haben. Auch ein Besuch Edwards dort in Bartons Cottage
verspricht nichts weiter als Freundschaft zwischen Schwager und Schwägerin,
auch wenn Elinor von mehr zu träumen scheint, nach außen allerdings
nichts davon zugibt, schließlich wird ihr kühler Kopf gebraucht, als
Marianne sich verliebt. Kaum
im Cottage angekommen ist es nämlich die zweitälteste, auf die gleich
zwei Männer ihr Augenmerk richten. Während Colonel Brandon ein
gestandener ruhiger Mann von 35 Jahren sich für Marianne begeistert, ist
es der stürmische, offene, Willoughby, der ihr Herz erobert und es dann
zerbricht, als er nach London aufbricht und dort bald einer reicheren Frau
den Vorzug gibt. Eine
gesicherte Existenz, die zu der Zeit nur durch eine aussichtsreiche Heirat
erreicht werden kann, scheint so für beide Frauen in weite Ferne gerückt.
Die intriganten so genannten Freunde und wohlmeinenden Ratschläge von
Verwandten, sind dazu alles andere als hilfreich. Welche
Freunde sich jedoch als echte Freunde bewähren, welche Schicksalsschläge
noch für beide zu erwarten sind und ob den beiden Damen noch ein Happy End
gegönnt wird? Darüber verraten wir hier noch nichts, um den Genuss an der Story nicht zu verderben. Meine
Meinung: Was bitte ist DAS? Ich bin vollkommen fassungslos, wie solch ein Hörbuch in den Verkauf kommen konnte! Dann auch noch unter dem Slogan "Starke Stimmen"! Eine schiere Frechheit! Die Stimme dieses Hörbuchs gehört Sibel Kekilli. Und ihr Vortrag ist katastrophal, ja - so leid es mir für sie als Mensch tut - sogar richtiggehend peinlich! Wenn ich bisher gedacht habe, schlimmer als das Hörbuch von Charlotte Link Die Rosenzüchterin kann es nicht kommen, habe ich mich gründlich getäuscht. Es kann schlimmer kommen - viel schlimmer sogar! Sibel Kekilli erzählt nicht, sondern sie liest. Zeile für Zeile. Sie macht dabei den Eindruck, als wenn sie in der Schule säße, die Lehrerin sie gerade aufgerufen habe und sie unter Beweis stellen wollte, dass sie schnell und fehlerfrei lesen kann. Das sind aber genau die beiden einzigen Eigenschaften, die auf ihren Vortrag zutreffen. Sie rattert den Text einem Maschinengewehr gleich herunter, als wolle sie es unbedingt schnell hinter sich haben. Das wünscht sich er Hörer allerdings auch. Seelenlos und stümperhaft ist ihr Vortrag, so dass ich mir ganz im Ernst gewünscht habe, es würde mir lieber von einer Computerstimme vorgelesen, da sich dies wenigstens entspannter anhören würde. Schlimm ist auch, dass Sibel Kekilli anscheinend im Abstand von 2 oder 3 Sätzen immer ins Bewusstsein kommt, dass es sich um eine Hörbuchproduktion handelt und dass ein bisschen Betonung angebracht wäre. Aber auch das entwickelt sich bei Sibel Kekilli zur Katastrophe. Denn sie setzt das um, sobald es ihr in den Sinn kommt. Und das sind dann meist genau die Stellen, wo keine besondere Betonung gefragt ist. Gekoppelt damit, dass sie an den Stellen, wo es angebracht wäre, ausbleiben, hört es sich einfach nur grausig an. Und wenn sie dann noch Edwards Nachname (Ferrars) ausspricht, meint man Ohrenschmerzen bekommen zu müssen. Ich persönlich kann und will auf den Inhalt des Buches nicht eingehen, da ich gestehen muss, dass ich es nicht zu Ende gehört habe. Ich konnte der Handlung nicht folgen, obwohl sie mir bekannt ist, da sich das zuhören durch Sibel Kekillis Unvermögen als zu anstrengend gestaltete. Auf den Inhalt und die Kürzung geht jedoch anschließend noch eine weitere Rezensentin ein, um der Sache abschließend gerecht zu werden. Wem möchte man mit solch einer Produktion einen Gefallen tun? Es schadet dem Ansehen der Schriftstellerin und dem Image der Sprecherin. Dem Geldbeutel der Kunden, der Hörbuchindustrie, wegen vergraulter potenzieller Neukunden, die mal in ein Hörbuch hineinschnuppern wollten und dachten hier wären sie preislich gut bedient und würden ein Hörbuch mit einer von 12 auserwählten sog. "starken Stimmen" erhalten. Davon einmal ganz abgesehen, wie schade es für den abgeschreckten Hörbuchneuling ist, dass er dem Hörbuch vielleicht nie wieder eine Chance geben wird. Letztlich aber schadet sich die Zeitschrift Brigitte auch noch selbst. Mich persönlich haben sie schwer verärgert. Hatte ich von deren Buch- und Hörbuchengagement zuvor noch gutes gehört, so traue ich nun den Leuten dieser Zeitschrift nichts mehr zu. Im Hörbuchbereich jedenfalls keinesfalls. Denn es kann den Initiatoren der Serie nicht entgangen sein, was sie den Kunden da zumuten. Entweder halten sie ihre Kundschaft für so dumm, dass sie nicht merken, was sie dort vorgesetzt bekommen oder aber sie sind fachlich einfach vollkommen inkompetent. Dahinter steckt nicht die Idee dem Hörbucheinsteiger den Weg zu wirklich guten Sprecherinnen zu weisen, sondern wohl vielmehr sich an den Kanon-Boom anzulehnen, der spätestens seit der SZ-Bibliothek ausgebrochen ist, um sich auch noch ein Stückchen von dem gewinnträchtigen Kuchen abzuschneiden. Hierfür spricht auch die Gestaltung der Gesamtausgabe von "Starke Stimmen" im Schuber, die der Aufmachung der SZ-Bibliothek ein in gewisser Weise ähnelt. Lieber wäre es mir gewesen, sie hätten sich deren Qualitätsanspruch angeschlossen. Zu guter Letzt kommt auch noch die Verlagsgruppe Random House ins Spiel, die dieses Hörbuch produziert hat. Random House hat sich dadurch nicht mit Ruhm bekleckert. Sie können es besser! Dieses Hörbuch behalte ich dennoch. Aus einem einzigen Grund: Es ist das beste Beispiel jemandem zu zeigen, von welchen Untiefen bis zu welchen Höhen die Qualität von Hörbüchern reicht und das aus einer guten Vorlage ein grottenschlechtes Hörbuch werden kann. Mit dem Sprecher steht und fällt ein Hörbuch, wie das Buch mit dem Autor und der Film mit dem Schauspieler (hierin soll Sibel Kekilli ja sehr gut sein!). In diesem Fall fällt das Hörbuch mit der Sprecherin. Und zwar sehr, sehr tief! Der Sinn einer solchen Produktion bleibt mir somit verschlossen! Von Sinnlichkeit braucht man bei einem Vortrag wie diesem erst gar nicht anfangen zu sprechen! Fazit: Dieses Hörbuch aus der Reihe „Starke Stimmen“ macht mich richtig böse! Eine Unverschämtheit, so etwas zum Verkauf anzubieten! Wer den Hörbüchern der Brigittereihe dennoch eine Chance geben möchte, sollte lieber zu beispielsweise Connie Palmens Die Freundschaft greifen oder zu Arthur Schnitzlers Fräulein Else. Beide Produktionen gab es schon zuvor und wurden in diese Reihe aufgenommen. (Die Links führen zu den Rezensionen der ursprünglichen Ausgaben, für die Brigitte die offenbar Lizenzen für ihre Reihe erhalten hat.) Bei dieser Jane Austen-Lesung handelt es sich offensichtlich um eine Produktion, die eigens für diese Serie produziert wurde. Traurig, denn manch ein Hörer mag auf den Gedanken kommen, dass es keine wirklich guten Sprecherinnen gibt. Denn wenn Sibel Kekilli schon zu den starken Stimmen zählt, wie hören sich dann die schwachen an? Ich fürchte mit dieser Produktion hat Brigitte ihre Reihe "Starke Stimmen" ad absurdum geführt. (Petra) Meine Meinung: Rund um die Story: Mit
ihrem Erstlingswerk hat Jane Austen schon 1795 im Alter von 20 Jahren
begonnen. Es wurde 1811 anonym veröffentlicht, mit dem Zusatz: 'By a lady'.
Die erste Auflage war schnell vergriffen d.h. das Buch wurde ein
Erfolg. In Deutsch erscheint es als 'Verstand und Gefühl' – oder nach der
erfolgreichen Verfilmung mit Emma Thompson, Alan Rickmann und Hugh Grant
auch als Sinn und Sinnlichkeit. Die Romanvorlage zu diesem Hörbuch ist auf deutsch ca. 400 Seiten stark. Der Umfang von nur 4 CDs weist daher schon darauf hin, dass einiges fehlen muss. Diese Kürzungen bestehen vor allem im Weglassen von liebevollen Details. Der Text wurde gestrafft, die Züge der Handlung blieben erhalten. Viele Ausschmückungen, die den Charakter des Buches ausmachen, wurden entfernt, so dass die Stimmungen, die Jane Austen so zauberhaft heraufbeschwören kann, schon allein durch die nüchternere Wortwahl nicht hervor tritt. Der charakteristische Satzbau voller Schachtelsätze, blieb jedoch erhalten. Die hohen Erwartungen, die eine Hörbuchversion zu diesem Klassiker allein schon inhaltlich zu erfüllen hat, sind damit nur knapp erfüllt. Es ist jedoch überdies sehr schwierig, diesen Sinn dem Hörbuch überhaupt zu entnehmen, denn zwischen dem Text und dem Hörer steht - in diesem Fall LEIDER, wie oben bereits ausführlich erwähnt - die Sprecherin. (Binchen) |
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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt
am 01.03.2005, letzte Änderung am 12.04.2005, Layout by abrakan