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(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze) |
Inhalt:
Die Geschwister Jerry und Joanna Burton mieten in Lymstock
ein kleines Haus. Inmitten der dörflichen Idylle will sich Jerry von einem
Flugzeugabsturz erholen. Doch vorbei ist es mit dem geruhsamen Landleben, als sich anonyme
Briefe mit schmutzigen Verleumdungen im Briefkasten finden. Die Schattenhand",
die schon seit einer geraumen Weile im Dorf ihr Unwesen treibt, hat wieder zugeschlagen.
Es ist eine Frage der Zeit, wann eine der in den Briefen vorgebrachten Verleumdungen ins
Schwarze trifft. Denn schließlich, so sind sich fast alle Bewohner Lymstocks einig:
Wo Rauch ist, da muss auch Feuer sein." Und tatsächlich wird bald aus den
üblen Scherzen blutiger Ernst: Die schamlosen Schriftstücke treiben Mrs. Symmington, die
Frau des Anwalts, in den Selbstmord. Jerry beginnt sich der Sache anzunehmen, und das
nicht nur wegen Megan, der vernachlässigten Tochter der Symmingtons.
Als bald darauf noch Agnes, das Dienstmädchen der Familie,
erstochen aufgefunden wird, herrscht bei der Polizei hektische Betriebsamkeit. Hatte Agnes
vielleicht die mysteriöse Schattenhand" beobachtet als sie den Brief an Mrs.
Symmington eingeworfen hat, der so schlimm gewesen sein muss, das Mrs. Symmington sich
daraufhin das Leben nahm?
Die Ermittlungen führen zu keinem Ergebnis, als plötzlich
Miss Marple, ein stiller Gast im Hause des Pfarrers von Lymstock, einschreitet ...
Meine Meinung:
Ein klassischer Agatha-Christie-Krimi - genial, bis hin zur
Auflösung, die durch ihre Einfachheit und Logik besticht. Agatha Christie erspart dem
Leser sowohl Hinweise, die in Krimis anderer Autoren oft leider erst zum Schluss
eingestreut werden und ein Mitraten somit unmöglich machen, als auch unnötige Effekte um
Spannung erzeugen. Denn all das hat die Queen of Crime - den Namen trägt sie in meinen
Augen zu Recht - nicht nötig. Ihre Krimis leben von einer logischen, bis ins kleinste
Detail durchdachten Handlung, die dem Leser direkt von Beginn an zugänglich ist. Aber wie
alle Beteiligten Charaktere auch, tappt der Leser im Dunkeln. Denn im falschen Licht
betrachtet, ergeben die Hinweise, die Agatha Christie gut portioniert einstreut, ein ganz
anderes Bild. Erst wenn jedes Teilchen an seinen rechten Platz gerückt wird, ergibt sich
die Lösung, die gerade in Die Schattenhand genial einfach und völlig logisch ist.
Der Kreis der Verdächtigen bleibt, wie für Agatha
Christie typisch, überschaubar. Eine kleine Anzahl Personen wird dem Leser vorgestellt
und einer davon muss der Täter sein, darauf kann man sich bei ihren Krimis stets
verlassen. Miss Marple spielt, anders wie in den Filmen, die wohl fast jeder kennt, eine
recht untergeordnete Rolle, was aber überhaupt nicht stört. Denn die Charaktere sind
alle so liebevoll gezeichnet und die kleinen Geschichten in der Geschichte einfach reizend
und zudem very british! Ein Krimi, der keine Wünsche offen lässt.
Gewöhnungsbedürftig war für mich jedoch, dass dieser
Krimi von einer Frauenstimme gesprochen wurde, obwohl der Erzähler - Jerry Burton - ein
Mann ist. Das hat mich gerade zu Anfang schwer irritiert, zumal lange Zeit gar nicht aus
der Geschichte hervorgeht, dass es sich bei dem Erzähler um einen Mann handelt. Im Buch
weiß man das zwar auch nicht, jedoch wird da auch nicht durch eine Stimme der Eindruck
erweckt, dass es sich um eine Frau handeln müsste. Auch später, als dann klar wurde,
dass der Erzähler männlich ist, verwirrte mich die weibliche Stimme immer noch, denn
Joanne, die Schwester des Erzählers, tritt in der Handlung auch oft in Erscheinung und
ich musste mich in Gedanken sehr oft korrigieren, dass ja nicht Joanne erzählt, sondern
ihr Bruder.
Verstehen kann ich die Entscheidung für die weibliche
Sprecherin jedoch trotzdem. Denn Ursula Illert spricht alle in dem Verlag erschienen
Miss-Marple-Hörbücher - bis auf eine Ausnahme, denn in 16 Uhr 50 ab Paddington spricht
Yvonne Frey, aber eben auch eine weibliche Stimme. Es hätte somit jeden, der an sie
gewöhnt ist, irritiert, wenn ein anderer, ein männlicher, Sprecher für diesen einen
Miss-Marple-Krimi gewählt worden wäre.
Hiervon jedoch einmal abgesehen, ist Ursula Illert die
ideale Besetzung für die Miss-Marple-Krimis und somit auch für diesen. Bestens findet
sie sich in die verschiedenen Charaktere ein. Ob es nun eine verstockte, gehässige, alte
Dame ist oder ein verliebter, feiner Herr - jeder erhält eine angemessene Stimme, ohne
dass daraus ein Hörspiel wird. Sehr kunstvoll, wie es ihr gelingt so unaufdringlich und
nuanciert die Charaktere und die Atmosphäre herüberzubringen und Agatha Christies Stil
somit perfekt zu unterstreichen. (Petra)
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