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Rezension

Cover Die schönsten Gedichte
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(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt / Meine Meinung: 

Zweiundzwanzig Gedichte von Annette Droste-Hülshoff:

Mondaufgang, Das öde Haus; Der Knabe im Moor; Wie sind meine Finger so grün; Das alte Schloss; Am Thurme; Das Spiegelbild; An ***; An einen Freund; Brennende Liebe; Die Bank; Das Wort; Das Bild; Carpe Diem!; Halt fest!; An die Weltverbesserer; Instinkt; Junge Liebe; Die todte Lerche; Geliebte, wenn mein Geist geschieden; Im Moose; Durchwachte Nacht.

Das Gedicht „Am Thurme“ gibt viel über das leidenschaftlichen Wesen der Dichterin preis:

Ich steh' auf hohem Balkone am Turm,
Umstrichen vom schreienden Stare,
Und lass' gleich einer Mänade den Sturm
Mir wühlen im flatternden Haare;
O wilder Geselle, o toller Fant,
Ich möchte dich kräftig umschlingen,
Und, Sehne an Sehne, zwei Schritte vom Rand
Auf Tod und Leben dann ringen!

Und drunten seh' ich am Strand, so frisch
Wie spielende Doggen, die Wellen
Sich tummeln rings mit Geklaff und Gezisch
Und glänzende Flocken schnellen.
O, springen möcht' ich hinein alsbald,
Recht in die tobende Meute,
Und jagen durch den korallenen Wald
Das Walroß, die lustige Beute!

Und drüben seh' ich ein Wimpel wehn
So keck wie ein Standarte,
Seh' auf und nieder den Kiel sich drehn
Von meiner luftigen Warte;
O, sitzen möcht' ich im kämpfenden Schiff,
Das Steuerruder ergreifen
Und zischend über das brandende Riff
Wie eine Seemöve streifen.

Wär' ich ein Jäger auf freier Flur,
Ein Stück nur von einem Soldaten,
Wär' ich ein Mann doch mindestens nur,
So würde der Himmel mir raten;
Nun muß ich sitzen so fein und klar,
Gleich einem artigen Kinde,
Und darf nur heimlich lösen mein Haar
Und lassen es flattern im Winde! 

Sprecher:
Sophie Rois spricht Gedichte von Annette von Droste-Hülshoff und trifft mit ihrer Rezitation bis in die Seele ihrer Dichtung. Schaurig, leidenschaftlich, leidend, ruhig, lebendig, zart – die Sprecherin haucht den Versen Leben ein und als sie gequält ausruft „Wär' ich ein Mann doch mindestens nur“ (Im Thurme), dann ist eine Gänsehaut dem Hörer garantiert, denn der große Schmerz dieser sensiblen Dichterin ist offenbart. Eine Darbietung die mehr als überzeugt. Für Neugierige wäre dieses Hörbuch der beste Einstieg zu Annette von Droste-Hülshoffs Lyrik. Für Kenner ein Hörgenuss. (
© JMaria im August 2006)

Button geht es zu Annette von Droste-Hülshoff bei Projekt Gutenberg.

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 21.08.2006, letzte Änderung am 10.12.2006, Layout by abrakan