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Rezension

Cover Picknick auf dem Eis
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Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:

Viktor ist ein einsamer Mensch. Als Schriftsteller schreibt er hauptsächlich Kurzprosa und konnte damit bisher keine großen Erfolge feiern. Auch mit Frauen scheint er kein Glück zu haben. Sein eher trostloses Dasein teilt er mit dem Pinguin Mischa aus dem Kiewer Zoo, da dieser das Tier nicht mehr ernähren konnte. Pinguin Mischa ist herzkrank und melancholisch, aber auch sehr zutraulich und lieb.

Eines Tages erhält Viktor einen Anruf vom Chefredakteur einer großen Zeitung. Viktor soll aufgrund seines Talents für Kurzprosa Nekrologe für bekannte und bedeutende Personen schreiben. Diese Personen sind allerdings noch sehr lebendig.

Dann taucht ein Mann namens Mischa auf, für den er neben seinem Zeitungsjob ebenfalls Nekrologe zu schreiben beginnt.

Zunächst scheint das Leben von Viktor und Pinguin Mischa noch in Ordnung zu sein. Viktor verdient gut, gewinnt Freunde und Lebensgenuss stellt sich ein.

Und dennoch: bei Viktor entwickelt sich ein äußerst ungutes Gefühl und die weiteren Ereignisse können seine wachsende Unruhe nicht gerade mindern, im Gegenteil...

Meine Meinung:

Kurkow erzählt eine Geschichte, die in ihrer Einfachheit nicht der großen Gedanken dieser Welt entbehrt, die die Menschen berühren - es geht um den Lebenssinn, um Tod, um Liebe und Seelenfrieden.

Dabei entwickelt sich dieses Geschehen im Roman ganz sachte, aber zwingend logisch und mit zunehmender Spannung zu einem handfesten kriminalistischem Komplott. Das Eis, auf welchem Viktor sich mit Pinguin Mischa bewegt, ist tatsächlich dünn.

Die Realität, die hier vorgeführt wird, zeigt den täglichen Überlebenskampf in einem Russland, wo die Menschen eine positive Entwicklung ihres Landes noch eher erahnen oder wünschen denn wirklich erleben können. Wo der Staat und die Wirtschaft noch keine Hoffnung versprechen, rücken die Menschen näher zusammen, sind füreinander da. Auf der anderen Seite tobt der Machtkampf, die Mafia taucht auf im kleinen, bis dahin eher unscheinbaren Leben von Viktor.

Mit viel Komik, Menschlichkeit, Traurigkeit und Gespür für die Menschen hat der Autor Kurkow eine Geschichte entstehen lassen, die auch noch Momente später bei dem Leser bzw. Hörer ein Lächeln ob der hervorgerufenen komischen Situationen aber auch ein Nachsinnen über den harten realistischen Hintergrund hervorrufen wird.

Diese (gekürzte) Ausgabe als Hörbuch empfehle ich gern. Der Schauspieler August Zirner kann durch seine eher verhaltene Stimme die Komik und Melancholie gut vermitteln, die Nähe zur Geschichte entstehen lassen. Manchmal ist das Geschehen etwas zäh und langatmig, was beim Hörbuch dazu verleiten kann, mit seinen Gedanken abzuschweifen. Dies sei jedoch als minimale Kritik zu verstehen.

Der Roman von Andrej Kurkow gehört für mich zu den Werken der Literatur, die gelesen oder gehört werden sollten. Schade, wenn nicht. (Angela Sternke)

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 18.02.2003, letzte Änderung am 30.05.2003, Layout by abrakan