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Rezension

Cover Nirgendwo und überall zu Haus
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(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:  

Überlebende des größten Verbrechens aller Zeiten erinnern sich. Der Autor Martin Doerry, seit 1998 übrigens stellvertretender Chefredakteur des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel", reiste quer durch die ganze Welt um mit Menschen zu sprechen die der Nazi-Hölle entkommen konnten. Aus diesen Gesprächen entstand eine Ausstellung in Berlin (im Frühjahr 2007 auch in Hamburg zu sehen), dann ein Buch und nun schließlich auch das Hörbuch. Die Stimmen der teilweise prominenten Überlebenden wurden von Schauspielern bzw. Hörbuchsprechern nachgesprochen.

Mit diesem Hörwerk in Gesprächs- bzw. Interviewform liegt ein Stück Zeitgeschichte vor, das es so in naher Zukunft nicht mehr geben werden wird. Der Lauf des Lebens bringt das einfach mit sich. In der Einleitung sagt der Autor Martin Doerry dazu: „Die letzten Überlebenden des Holocaust und der Vertreibung des europäischen Judentums werden bald verstummt sein“.

Meine Meinung:

Es geht mir immer wieder unter die Haut, wenn mir erzählt wird welche Grausamkeiten Menschen Menschen antun können. Die einzelnen Gespräche werden mit einer exemplarischen Aussage des Überlebenden begonnen, einige der symbolträchtigsten habe hier hier mal hintereinander geschrieben:

"Meine Geschichte ist eigentlich undenkbar", "Warum habt ihr mir das angetan?", "Ein Schild mit Namen und Nummer um den Hals", "Wien schreit nach Antisemitismus", "Die Menschen verstummten" , "Der Begriff Rache ist mir völlig fremd", "Ein Land, wo man Jude war, kein Mensch". "Man hofft, solange man atmet", "Schwarzfahrer des Schicksals". Und Elie Wiesel sagt "Schuldig sind nur die Schuldigen. Kann es ein Verzeihen wirklich geben?

 Kann jemand, der zusehen musste wie Vater, Mutter, Bruder, Schwester, Opa, Oma oder schlicht die ganze Familie einfach so abgeschlachtet wurden – kann so jemand vergeben? Wie ist ein solcher Mensch mit der Unmenschlichkeit der Nazidiktatur klargekommen? Was hat er gemacht um zu überleben? Und dann natürlich auch: Was hat er gemacht als er überlebt hatte? Wie kann ein Mensch der so viel Leid erlebt hat mit diesen Erfahrungen und Bildern im Kopf überhaupt weiterleben oder vielmehr das Leben neu beginnen?

Konkrete Antworten können die Überlebenden hierauf auch nicht geben, aber sie können erzählen und so dazu beitragen, dass dieses Verbrechen das bleibt, was es ist: Das größte Verbrechen gegen die Menschlichkeit aller Zeiten.

Und was wir tun können: Wir können den Überlebenden zuhören – das sind wir ihnen schuldig, wenigstens zuhören sollten wir können. (Peka, Dezember 2006)

Button geht es zur Rezension zum Hörbuch von Martin Doerrys "Mein verwundetes Herz. Das Leben der Lilli Jahn 1900-1944."

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 18.12.2006, letzte Änderung am 21.01.2007, Layout by abrakan