Rezension |
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Inhalt: Nils
Holgersson, lebt als frecher kleiner Bengel auf dem kleinen Bauernhof
seiner Eltern. Kein Tier ist vor seinen Schandtaten sicher, kein
Schabernack, der die Tiere schädigt ist nicht schon von ihm ausprobiert
worden. Eines
Sonntags, Nils hat sich vor dem Kirchgang gedrückt, taucht ein Wichtel im
Hause der Holgerssons auf. Nils neckt, beleidigt und ärgert den Wichtel -
und eh er sich versieht hat der Wichtel ihn verzaubert: Nils ist auf
Daumeslänge geschrumpft. Mit Schrecken erkennt Nils, dass er seine
menschliche Gestalt verloren hat und niemand auf dem Hof will ihm helfen.
Eine
Schar Wildgänse, die auf dem Weg nach Lappland ins Sommerquartier ist,
lockt die Hofgänse aus den Ställen. Besonders ein junger Gänserich ist
von den Lockrufen der Gänse so angetan, dass er spontan beschließt mit
ihnen zu fliegen. Nils versucht noch ihn zurück zu halten, aber als
Mini-Wicht gelingt ihm das natürlich nicht. Eh er sich versieht ist er
zusammen mit dem weißen Gänserich auf der Reise nach Lappland. Die
Wildgänse, und vor allem ihre Anführerin, die alte Akka von Kebnekajse,
sind nicht so erfreut, als sie entdecken, wer sich da an ihre Gesellschaft
angeschlossen hat, denn Menschen, seien sie auch noch so klein, sind von
je her die Feinde der Tiere. Schließlich haben sie Gewehre. Doch
Nils beweist der Gänseschar immer häufiger das Gegenteil. Er errettet
eine Gans vor Smyrre, dem Fuchs, hilft einem Eichhörnchen, trifft auf
einen Adler und diverse andere Tiere. Auf dem Weg nach Lappland entwickelt
sich Nils zu einem Freund der Tiere und verzichtet beim ersten Angebot
sogar auf die Chance wieder ein Mensch werden zu dürfen, um bei seinen
neuen Freunden bleiben zu können. Als sich der Sommer in Lappland dem Ende zu neigt, machen sich die Gänse auf den Rückweg in den wärmeren Süden. Auf diesem Weg kommen sie auch am Hof von Nils Eltern vorbei. Da stellt sich nur noch die Frage, ob Nils im Sommer wirklich geläutert worden ist: Kann er seinem Heimweh wiederstehen, obwohl er dafür seinen Freund opfern muss? Meine Meinung: Die
Geschichte des kleinen Nils, der auf dem Rücken der Gans Martin mit den
Wildgänsen reist, ist sicherlich beinahe jedem bekannt. Die Verfilmungen
werden häufig wiederholt - was soll man sich da noch ein Hörbuch dazu
anhören? Diese
Frage stellt niemand mehr, der einmal diese Hörversion von Peter
Striebeck dazu gehört hat. Denn er versteht es glänzend jeden
Tiercharakter zu interpretieren. So erleben wir den listigen Smyrre, den
arroganten Adler, die fiesen grauen Ratten, die alte weise Ganz Akka, die
arroganten Schwestern der zarten Gans Daunenfein und nicht zuletzt auch
Nils Däumling. Sein Staunen und seine Entwicklung in seinem neuen Leben
als Tierfreund und -Beschützer. Jede
Figur erhält ihre Sprachnuance und das ohne Übertreibung, sondern in
einer unaufdringlichen, wohlklingenden lebendigen Intonation. So erlebt
auch ein Erwachsener die Geschichte von Nils Holgersson mit staunenden
Ohren. Die
sprachliche Vorlage wurde in eine angepasste, aber nicht übertrieben
modernisierte Fassung gebracht. Für kleinere Kinder werden nur einige
Begriffe, wie z.B. die Botanisiertrommel oder die Güsselchen unklar sein.
Wenn man sich klar macht, dass dieses Buch zu Beginn des 20. Jahrhunderts
erschienen ist, wurde der Charakter und die Sprache der Geschichte gut
erhalten, was angeblich nicht in allen gedruckten Büchern der Fall ist. Die Darstellung von Land, Gesellschaft und Tieren ist bemerkenswerter Weise gar nicht süßlich oder niedlich. Kindgerecht werden die Probleme aufgearbeitet, so wie hier dargestellt, kann der Stoff auch heute noch Bezug zur Umwelt der Kinder haben. Da ist die Autorin ihrem Auftrag, eine Geschichte des Landes für Volksschüler zu schreiben, glänzend nachgekommen. Sogar ca. 100 Jahre nach dem Erscheinen ist diese wunderbare Märchen noch immer erzählens- und hörenswert. Eine liebevolle Märchenproduktion mit Charaktertieren nicht nur für Kinderohren. (Binchen im Oktober 2003) |
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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt
am 15.10.2003, letzte Änderung am 22.10.2003, Layout by abrakan