Banner Hoerbuecher4um
Button Home Button Rezensionen Button Neuigkeiten Button Diskussionsforum

Rezension

Cover Die Nebel von Avalon
Kategorie:
Genre:
SprecherInnen:
Regie:
Medium:
Laufzeit:
Verlag:
Preis:
ISBN:
Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:

Dies ist die Arthus-Saga aus der Perspektive von Morgaine, seiner Halbschwester, die normalerweise nur als böse Hexe charakterisiert wird.  

Beide wuchsen ein paar Jahre lang zusammen mit ihrer Mutter Igraine und Arthus Vater, dem berühmten Uther Pendragon, auf. Aber die wissbegierige Morgaine wird bald zu ihrer Tante Viviane, der Herrin vom See, in die Lehre gegeben. Dort, auf der Insel Avalon, wird sie zur Priesterin ausgebildet, wo sie auf ihren Cousin Lancelot trifft. Beide zusammen sehen dort auch zum ersten Mal die spätere Gemahlin von Arthus, Gwenhwyvar. Hier wird ein Grundstein für Eifersucht, Liebe und Verrat gelegt.  

Morgaine ist nur unter dem Einfluss des Christentums erzogen worden. Ihr Glaube weist vor allem der der Göttlichen Mutter der Natur eine hervorstechende Rolle zu. Die Geheimnisse, die sich zwischen Morgaines altem Glauben auf der einen und dem Christentum auf der anderen Seite abspielen, beherrschen das Geschehen. Die Christen drängen an die Macht und verdrängen das alte Volk und die alten Lehren. Keine der beiden Seiten ist zu Toleranz bereit, das führt zu Machtkämpfen und Streitereien.

Die Tafelrunde, Freundschaft, der wahre Glaube, der Merlin, Harfen, Barden, Macht, Sünde, Einflüsterungen und Verschwörungen beherrschen das 1000-seitige Werk und die 920 Minuten der gekürzten inszenierten Lesung.

Meine Meinung:

Ein 1000-seitiges Buch als Hörbuch mit 12 CDs zu produzieren, bedeutet, dass man eine Menge Kürzungen vornehmen muss. Diese halte ich in diesem Fall für gelungen. Der Tenor des Buches ist komplett erhalten geblieben. Vor sieben oder acht Jahren hatte ich das Buch verschlungen. Das Hörbuch hat vieles wiederbelebt. Vermisst habe ich nur ein wenig die Bosheit von Morgause, einer Tante von Morgaine. Sie ist zwar weiterhin böse, aber sie spielt eine etwas kleinere Rolle.  

Da ich das Böse nicht im Übermaß brauche, war ich mit den Kürzungen zufrieden.  

Die Faszination, die für mich im Buch von dem Machtkampf zwischen der Ignoranz der Christen und dem Naturglauben des alten Volkes ausging, rückte für mich beim Hören in den Vordergrund. Dadurch, dass die Geschichte nicht ganz neu für mich war, ging mir jedoch zum ersten Mal auf, wie vermessen Viviane handelte und dass von ihrer Seite eine ähnliche Vehemenz und Intoleranz ausging, wie von den Christen. Gwenhwyfar ist genauso künstlich und verlogen gläubig, wie es die Buchvorlage nahe legt. Vielleicht sind einige Ritter etwas zu kurz gekommen. Aber das war in meinen Augen zu verschmerzen.  

Das Hörbuch steckt in einer hübschen Schachtel mit Papp-CD-Hülsen. Eine edle Gestaltung, die wirkt. Kurze Infos auf den Rückseiten machen dem Hörer klar um welche umfangreiches Werk es sich hier handelt. Technisch einwandfrei mit kurzen Tracks und guter Bedienbarkeit lässt dieses Hörbuch keine Wünsche offen.

Die Wahl der Sprecherinnen ist ebenfalls gelungen. Katharina Thalbach spricht die echte Morgaine. Sie war erst gewöhnungsbedürftig für mich. Doch mit zunehmender Laufzeit stellte sie sich immer mehr als erstklassige Besetzung heraus. Sie hat das bedrohliche Timbre einer Hexe, Fee oder bösen Zauberin, deren rolle sie verkörpert, jedoch versteht sie es genauso gut die Trauer und Wärme, die von Morgaine für mich ausgeht, allein mit der Stimme hervor zu zaubern. Rauchig und geheimnisvoll trifft es vielleicht am Besten.  

Katharina Thalbach leistet den Hauptteil der Hörbucharbeit. Sie spricht alles, was Morgaine nicht selbst aus ihren Erinnerungen erzählt, damit ist ein Komplettrepertoire vom  naivem Kind bis zum weisem Druiden gefragt. Sie deckt die Rollen sehr gut ab. Wer sie mit weinerlichen Interpretationen in Verbindung bringt, der wird hier eine angenehme Überraschung erleben.  

Die Gattung des Hörbuches ist: inszenierte Lesung. Dabei bezieht sich das inszeniert vor allem auf Musikzwischenstücke und –Untermalung. Diese ist passend zu den Themenbereichen gewählt. Sie unterstreicht die Handlung genau so, wie man es von einer Inszenierung erwartet.  

Eine gelungene Inszenierung der besten König-Arthus-Saga, die ich kenne. (Binchen, November 2004).

[Home] [Rezensionen] [Neuigkeiten] [Infos zum Hörbuch] [Sprecher-Info] [Specials]
[Tipp des Monats] [Dykes Ohrenleser-Tipps] [Diskussionsforum] [Chat] [Gästebuch] [Links]
[Über mich] [Pressespiegel] [AGB] [Impressum/Kontakt] [Disclaimer]
© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 09.12.2004, letzte Änderung am 13.03.2005, Layout by abrakan