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Rezension

Cover Muscheln in meiner Hand
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Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:  

Als Anne Morrow Lindbergh sich für ein paar Wochen auf eine nahezu menschenleere Insel zurückzieht, um dem geschäftigen Treiben zu entkommen und wieder zu sich zu finden, sammelt sie bei ihren Strandspaziergängen Muscheln. Jede Muschel steht für ein Thema, welches sie anschließend hin- und herwiegt und von allen Seiten betrachtet, wie die Muscheln in ihrer Hand. Dabei kommt erstaunliches zutage...

Meine Meinung:

Dieser im Jahr 1955 niedergeschriebene innere Monolog ist schier erstaunlich. Anne Morrow Lindbergh setzt sich mit ihrem eigenen Leben auseinander und somit mit dem Leben des Menschen in der heutigen Gesellschaft im Allgemeinen und dem Leben der Frauen in unserer heutigen Gesellschaft ins Besondere. Wobei erstaunlicher Weise mit „heutige Gesellschaft“ sowohl die der Gegenwart als auch die von 1955 gemeint ist. Denn Anne Morrow Lindberghs Gedanken treffen auch heute noch auf die meisten Frauen zu.

Wir Frauen zerreißen uns innerlich immer noch zwischen den Pflichten. Für alles wähnen wir uns verantwortlich. Bis zur totalen Überforderung und dem Verlust der inneren Mitte. Woher das kommt, bezieht die Autorin ebenso in ihre Überlegungen mit ein, als auch was frau dagegen tun kann und sollte. Um ihretwillen, aber auch um ihren zahlreichen Pflichten in der Gesellschaft auch weiterhin nachkommen zu können, ohne irgendwann schlapp zu machen. Denn nur wer immer wieder zu sich selbst findet, kann sich selbst in Projekte einbringen.

Dieses Buch ist eine Ruheoase. Wer es zur Hand nimmt, hält für diese Augenblicke inne. Denkt nach, überlegt, besinnt sich. Und das ist gut. Denn der Trott zieht uns durch das Leben. Wenn wir nicht, wie Anne Morrow Lindbergh es hier vorgemacht hat, ab und zu stehen bleiben, werden wir weiter durch das Leben gehetzt. So passiv wie sich der letzte Satzteil ausnimmt, ist er auch gemeint: Wir sind gehalten uns unsere Freiräume zu schaffen und zu nehmen. Wer das nicht tut, wird gelebt. Auf Frauen trifft das vielleicht um einiges mehr zu als für Männer, die aufgrund ihres Naturells in viel wenigeren Bereichen gefordert werden.

Somit ist dies in erster Linie ein Buch für Frauen. In zweiter Linie aber auch für Männer. Und sei es nur darum, sich in das weibliche Geschlecht besser hineinversetzen zu können und Hilfestellung zu leisten. Aber nicht nur ein Buch für Frauen, sondern auch geschrieben von einer Frau. Einer starken zudem, das hört man zwischen den Zeilen dieser ungekürzten Lesung heraus.

Mit Ursula Illert kommt noch eine Frau ins Spiel. Ebenfalls eine starke Frau, mit einer starken Stimme. Sie ist so weich und verständnisvoll und doch so ausdrucksstark. Eine ideale Besetzung für dieses seit 50 Jahren erfolgreiche Buch. Sehr schön sind auch die eingeblendete Geräuschkulissen. Das dezente Meeresrauschen untermalt den Handlungsrahmen und unterstreicht die beruhigende Wirkung von Anne Morrow Lindberghs Worten.

Einzig die Tracks könnten teils etwas kürzer sein, um den Wiedereinstieg nach einer Hörpause leichter zu machen. Aber das hat den Hörgenuss nicht wirklich gestört. (Petra)

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 03.02.2004, letzte Änderung am 03.02.2005, Layout by abrakan