Rezension

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	Bewertung:	(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:

Wolfgang Amadeus Mozart schuf unsterbliche Musik. 1756 wurde er geboren und entpuppte sich schon als Kleinkind als musikalisches Genie. Sein Vater bereiste mit ihm und seiner Schwester Nannerl, die ebenfalls hoch begabt war, viele Städte und Länder und die Welt nahm Notiz von den Wunderkindern - besonders von Wolfgang Amadeus Mozart. Doch so einfach sollte es nicht bleiben. Dass wir heute seine vollendeten Kompositionen bewundern und genießen dürfen, verdanken wir dem Einsatz seiner Eltern, die ihn stets - bis zur Selbstaufopferung - gefördert haben und ihm selbst, der für seine Liebe, die Musik, bis zur Erschöpfung gearbeitet hat. Denn die Menschen um ihn herum haben es ihm nicht leicht gemacht. Seinen Lebensweg zeichnet Brigitte Hamann in dieser Biografie nach und führt den Hörer an die Schauplätze seines Lebens und Wirkens. 

Meine Meinung:

Über diese Hörbiografie muss ich meine Meinung splitten, um sie dann zum Schluss hin zu einer zusammenzuführen.

Zur Biografie: Brigitte Hamann ist Historikerin und schon mehrfach ausgezeichnet worden. Ich persönlich kannte von ihr noch nichts. Diese Biografie über Mozart hat sie eigens für die Hörversion gekürzt. Was mir da zu Ohren kam, hat mich trotz der Kürzungen sehr begeistert. Frau Hamann hat mich in Mozarts Leben und in seine Zeit entführt. Scheinbar nebensächlich fügt sie Begegnungen Mozarts mit einigen sehr berühmten Zeitgenossen ein: Kaiserin Maria Theresia, Franz Joseph Haydn, Marie Antoinette, Beethovens Mutter, Goethe (zumindest was er über Mozart einst dachte) u.v.m.. Das verleiht der Biografie Lebendigkeit. Vor dem geistigen Auge erwacht die Zeit Mozarts zu Leben, ebenso sein Werdegang, seine Sorgen. Davon hatte er genug, denn - wie Frau Hamann mit spielerischer Leichtigkeit erzählt - war es finanziell nicht sehr gut um Mozart bestellt. Auch war er nicht immer erfolgreich. Er musste hart kämpfen. Ebenso nahe bringt Frau Hamann dem Hörer sein Werk. Zu welcher Zeit er welche Kompositionen schrieb, wie er sich entwickelte, wo äußere Einflüsse seine Arbeit beeinflusst haben - all das ergibt ein stimmiges und imposantes Bild. Mir hat es sehr großen Spaß gemacht, den großen Musiker durch sein Leben zu begleiten und somit auch einen Ausflug in seine Zeit zu unternehmen, in der Krankheiten wie die Pest noch Thema waren, als Perücken gepudert wurden, das Reisen beschwerlich war und noch kein Urheberrecht dafür sorgte, dass der Komponist ein gerechtfertigtes Auskommen hatte - nicht zuletzt, um Zeit zu haben für seine Berufung. Wie gut, dass Mozart sich von so mancher Widrigkeit nicht abhalten ließ, sein großes Lebenswerk zu erfüllen. Meine Hochachtung für sein Genie. Und mein Kompliment an Frau Hamann, die es versteht, den Menschen und den Künstler Mozart nahe zu bringen!

Zur Sprecherin: Hier jedoch muss ich an Frau Hamann leider auch Kritik üben und hierfür gibt es auch in der Wertung einen kleinen Abzug. Es handelt sich bei dieser Hörbiografie um eine Autorenlesung. Und wieder einmal musste ich feststellen, dass ein Autor nicht unbedingt - oder sogar nur sehr unwahrscheinlich - auch ein guter Sprecher ist. Bei Brigitte Hamann artet es nicht zur Katastrophe aus. Sie kann lesen. Flüssig trägt sie dem Hörer den Text ans Ohr und es gelingt ihr auch, dass es nicht ein Text bleibt, sondern sich Bilder im Kopf formen und man in Mozarts Welt versinken kann. So verzeiht man ihr auch, dass sie an einen ausgebildeten Sprecher nicht heranreicht, dass ihr - vielleicht mangels Atemtechnik? - in manchen Sätzen die Kraft zu fehlen scheint und dass man - zumindest über Kopfhörer - ein leicht schmatzendes Begleitgeräusch (Speichelfluss) vernehmen kann, was jedoch auch an der technischen Umsetzung liegen mag. Doch diese Mängel stören nicht lange. Zu sehr versinkt man in die von ihr rekonstruierte Zeit und im Leben des Musikgenies Wolfgang Amadeus Mozart. Denn eines ist klar und auch wieder ein Plus für Frau Hamann: Sie hat sich eingehend mit Mozart beschäftigt. Und man kann sich gut vorstellen, dass diese intensive Zeit, die sie mit ihm verbracht hat, ihn ihr sehr nahe sein ließ. Und genau das merkt man ihrer Biografie an - aber auch ihrem Vortrag! Mozart war ihr nicht gleichgültig und ist es dem Zuhörer somit auch nicht. Insofern finde ich die Entscheidung, die Autorin selbst sprechen zu lassen, im Endeffekt nicht verkehrt.

Mit einem wahren und besinnlichen Schlusssatz lässt sie den völlig in Mozarts Welt versunkenen Hörer zurück - traurig, da Mozart einen so frühen Tod fand, aber auch glücklich, so viel über ihn erfahren zu haben. Und beinahe zwangsläufig stellt sich das Bedürfnis ein, sich näher mit seiner Musik zu befassen. Was will man mehr?

Fazit: Mozart ist für mich nicht mehr nur der Name eines der größten Musikgenies, sondern er ist prall mit Leben gefüllt - Dank Brigitte Hamann! (Petra)