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Rezension

Cover Mozart. Eine Biographie
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(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt: 

Mozart, Eine Biographie. Ja – eine!

Jede Biographie versucht letztendlich einen Menschen festzumachen. In Mozarts Fall nicht „nur“ den Menschen, sondern auch den Künstler, das Genie. Das gelingt niemals ganz – auch hier nicht. Aber diese Biographie verdeutlicht genau das: Weder der Mensch, noch der Künstler Mozart lassen sich festlegen. Man kann schon einen lebendigen Menschen nicht wirklich fixieren. Umso weniger einen Menschen, der vor so langer Zeit gelebt hat. Aber neben dem wirklich gelungenen Versuch EINER Biographie, wird hier deutlich, wie unfassbar Mozart und seine Kompositionen eigentlich sind. Er war viel zu vielfältig um mehr als einen Umriss ziehen zu können und eine Idee vom Künstler und Menschen Mozart zu bekommen. Aber die wenigstens wird vermittelt. Durch Martin Gecks Biografie vielleicht mehr als manch eine andere, eben weil er sich dessen bewusst zu sein scheint und nicht versucht, Wahrheiten zu offenbaren, wo die Belegbarkeit fehlt und alles eine Sache der Deutung ist. Geck macht keine Mythen zu Wahrheiten – im Gegenteil, mit so manchem Mythos räumt er auf.

Ein Vergleich zur Buchausgabe dieser Biographie ist sicher nicht möglich. Die Buchausgabe umfasst 480 Seiten, in denen 12 Kapitel dem Leben und 12 Kapitel dem Werk Mozarts gewidmet sind. Im Mittelteil befinden sich 3 Kapitel über die Ästhetik. Von diesem Komplex bleiben im Hörbuch 3 CDs. CD 1 und 2 sind Mozarts Leben gewidmet. CD 3 seinem Werk (ein Track über „Don Giovanni“, ein Track über „Harlequin komponiert“ und eines über „Eine kleine Nachtmusik“). Somit ist die eigentliche Biographie gestrafft und die Abhandlung über sein Werk im Hörbuch bei Weitem nicht so umfassend wie im Buch. Ist das Hörbuch deshalb ungeeignet? Nein – wie tief man in Mozarts Leben und Werk eintauchen möchte, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Mir persönlich reichte es im Umfang des Hörbuchs erst mal, zumal Martin Geck in seinen Betrachtungen zu Mozarts Werk schon sehr tief einsteigt. Für einen Laien nicht so einfach, wenn auch sehr interessant! Besonders aufschlussreich ist das Kapitel, in dem er das harlequineske in Mozarts Werk anspricht. Hiermit kommt er Mozart – so meine Meinung – sehr nahe. Eine schöne Anschauung!

Vermisst habe ich persönlich somit nichts. Zumal das Hörbuch den Vorteil hat, dass man in diverse Musikstücke kurz hineinhören kann. So werden Mozarts Lebensabschnitte ab und an durch ein paar Takte seiner Kompositionen verbunden. Und auf der letzten CD wird jeder der 3 Tracks mit einem Auszug der Komposition eingeläutet, die behandelt wird.

Mozarts Leben rollt Geck anhand von Fakten auf. Belegt oder untermalt hier und da etwas mit einem Briefzitat und zeigt sich erfreulich vielschichtig, wenn es um die Schilderung von Beziehungsgeflechten geht. So wird er bei der Betrachtung von Mozarts Verhältnis zum Vater Leopold nicht stereotyp, sondern lässt Raum für das undurchdringliche Netz von Fäden, das ein wirkliches Beziehungsgeflecht ausmacht.

Auch Mozarts Werdegang unterlegt er mit historischen Fakten, die zum besseren Verständnis wichtig sind. Wieso Mozart z. B. auch in Mailand aktiv wurde, erläutert Martin Geck mit Hintergrundwissen.

Bleibt noch etwas über die Sprecherin zu sagen. Senta Berger passt sehr schön. Sie findet stimmlich eine gute Mischung aus Sachlichkeit und Emotion. Sie überlädt den Text nicht mit Gefühlen, lässt Mozarts Leben und auch das Werk jedoch lebendig werden. Besonders schön ist es, wenn sie die Textstellen aus Mozarts Briefen zitiert. Hier legt sie den passenden Dialekt hinein und verleiht den Zitaten damit den gebührenden Charme.

Fazit: Unfassbares (be)greifen ist unmöglich. Aber man kann sich nähern. Und dieser Annäherungsversuch an Mozarts Leben und Werk ist Martin Geck sehr gut gelungen. Vielleicht gerade weil er EINE Biographie geschrieben hat und nicht DIE Biografie. (Petra)

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 30.08.2006, letzte Änderung am 10.12.2006, Layout by abrakan