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Rezension

Cover Der Mob
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(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:  

Die Kinaar treffen sich jedes Jahr an ihrem Versammlungbaum um ihre Sippenangelegenheiten zu klären, gutes Fressen zu haben und sich zu amüsieren. So finden sie sich auch in diesem Jahr auf dem betagten alten Baum ein.

Kalum ist der Entscheider der Sippe. Er ist zwar nicht die prächtigste Krähe, auch nicht die pflichtbewusteste, aber es muss doch einen Grund gegeben haben, warum ihn die anderen Krähen damals in seine Position gewählt haben? Seine Ausstrahlung und Weisheit sind dafür vermutlich verantwortlich. 

Der junge Kyp ist waaghalsig, er provoziert den Roten (eine Katze), ärgert die Älteren und ist gar nicht so devot, wie man es von einer jungen Krähe erwarten kann. Vor allem hat er neue Ideen, hält sich nicht an die notwendige Disziplin und ist einfach nur ein Aufrührer in der Sippe der Kinaar. Eine waaghalsige Aktion führt dann auch zu seinem kurzzeitigen Ausschluss aus der Sippe, ein paar Tage soll er völlig allein verbringen, um zur Besinnung zu kommen. Die Strafe ist zwar hart, aber leider kann Kalum innerhalb der Regeln nicht mehr für den sympathischen Querdenker tun.  

Doch eine Naturkatastrophe zeigt, dass sich alte Strukturen und neue Denkungsart aufeinander zu bewegen müssen, damit die Sippe der Kinaar überleben kann.

Meine Meinung:

Eine Geschichte über Krähen? Aus Krähenperspektive? Wer einmal im nördlichen Amerika oder Kanada unterwegs war, lernt schnell, dass Krähen dort eine viel positivere Rolle spielen, als in unseren Breiten. ‚The Craw who made the World’ ist eine bekannte Schöpfungsgeschichte dort.  

Dass sich ein kanadischer Autor einer Geschichte über eine Krähensippe annimmt ist also nicht weiter verwunderlich. Ein Sippenmeeting im Versammlungsbaum, Mitglieder der verschiedensten Sippenfamilien, die noch stark genug sind kommen und nehmen an diesem Treffen teil. Es gibt Gerichtsverhandlungen, Spiele und Riten, die in jedem Jahr wieder nach traditionellen Regeln durchgeführt werden. Aber immer ist auch der Nachwuchs da, der sich nicht an Regeln halten will. Die Konfrontation Jung/Alt ist vorprogrammiert. Martini schafft es anhand der Krähen ein Gesellschaftsportrait zu zeichnen. Eine feine Idee, wie er die Analogien zu den Menschen umsetzt. Die Hauptfiguren sind männlich, aber auch die Krähendamen spielen wichtige Rollen, so dass bei Kindern sicher für Jungen und Mädchen Identifikationsmomente zu finden sind. Ich denke ab ca. neun Jahren macht ihnen diese Geschichte Freude, besonders wenn sie Tiere lieben. 

Anfangs ist die Geschichte etwas holprig - Die Sprünge sind etwas undurchsichtig, doch nach kurzer Zeit hat man sich eingelebt in die Familien, in der alle Namen mit K beginnen und man ist gefesselt von den Abenteuern. Seien es die mit Katzen, die eigenen Machtkämpfe oder das Leben in der Natur.  

Der Fesselkünstler dabei ist der Sprecher. Stefan Kaminski spricht hier wieder virtuos und hält das Interesse wach. Ich glaube, ohne ihn hätte mir die Geschichte lange nicht so gut gefallen. Er verleiht den Krähen die passenden Krächzstimmen oder lässt ihre Jugend und Aufmüpfigkeit durchblicken. Er findet sich in das Krähendenken ein und lässt das Eintauchen in die Geschichte zu einem Vergnügen werden, das schnell zu dem Gedanken verleitet, dass das Buch allein die Geschichte lange nicht so lebendig darstellen kann.  

Die Ausstattung des Buches, hübsche Pappschachtel mit farbigen Papp-CD-Hüllen und kurzen Informationen zu den wichtigsten Krähen, ist wieder typisch Argon, hübsch und geschenkgeeignet.

Eine Produktion, die dank des Sprechers zu Flügen durch die Natur einlädt und Gedanken über Gesellschaftsformen anregt.  (Binchen, August 2006)

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 22.08.2006, letzte Änderung am 20.01.2007, Layout by abrakan