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Rezension

Cover Malibu

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Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:

22. Dezember 2000, USA, Mirjam wird 17 Jahre alt, Wetterverhältnisse: Es ist neblig. 

Damit beginnt das Hörbuch. Joop, ein derzeit erfolgloser holländischer Drehbuchautor, hat seiner hübschen intelligenten Tochter gerade noch ihr Geschenk, einen noblen Terminkalender, überreicht, sie mit Ermahnungen für die folgende Geburtstagsfeier in einem nahen Restaurant versorgt und startet einen Radausflug, um sich mit Philip einem alten Schulfreund zu treffen. 

Philip wirbt Joop für den israelischen Geheimdienst an, um einen mutmaßlichen marokkanischen Terroristen zu bespitzeln. 

Am 23. Dezember 2000 stirbt Mirjam kurz nach einem Motorradunfall; auf einer Ölspur hatte Godzilla, ein Freund von Mirjam, die Kontrolle über das Motorrad verloren und Mirjam wurde unter ein entgegenkommendes Fahrzeug geschleudert. 

Joop ist von der Trauer um seine Tochter überwältigt, lässt sich jedoch zur Organspende des Herzens überreden. 

God hat die irrwitzige Idee Joop zumindest die Gesellschaft, die Joop durch den Tod von Mirjam verloren hat, zu ersetzten. Er will sich aufopfern, sein Leben Joop zur Verfügung stellen, da er ihm die Tochter nicht zurückbringen kann. 

Zwischenzeitlich tritt auch noch Linda, seine Cousine und erste Sex-Partnerin, wieder in Joops Leben. Diese ist mittlerweile Anhängerin des Buddhistischen Glaubens und versucht Joop von der Reinkarnationstheorie zu überzeugen. 

Über Joop schlagen so viele Ereignisse zusammen, dass er nicht dazu im Stande ist, den Tod seiner geliebten Tochter zu verarbeiten. Die Verschachtelung der oben aufgeführten Handlungsstränge macht die Geschichte dieses Hörbuches aus.

Meine Meinung:

Eine genial konstruierte Geschichte, in der Art, wie auch bei Leo Kaplan Details, die vordergründig nichts miteinander zu tun haben, hintergründig ineinander greifen und zu einem Ganzen zusammengefügt werden ( Stichwort: rosa Tischtuch -  für alle, die Leo Kaplan kennen) 

Mein zweiter Leon de Winter, der ggf. für mich positives Wesen besser der erste gewesen wäre. Die Geschichte kommt leicht, wie im Plauderton daher. Trotz Mirjams Tod, ist sie freundlicher angelegt, als z.B. Leo Kaplan. Der Mann kann Geschichten erzählen. Er verknüpft aktuelles politisches Tagesgeschehen und Ideen zu einer anschaulichen Erzählung. Ich wurde in den Sog der Geschichte gezogen, obwohl mich die meisten Einzelthemen normalerweise gar nicht interessieren. Die Sprache de Winters ist schlicht und anschaulich, er kann fabulieren. 

Allerdings gibt es bei der Hörversion zwei, drei Punkte, die mich nicht recht glücklich werden ließen. Das unerwartete Ende ist es nicht, denn da ich De Winter nun schon kannte, hatte ich nicht erwartet ein Ende mit 'Er lebte glücklich und in Freuden' zu hören.

Folgende Punkte sind es: 

Am Beginn jedes Kapitels stehen Beschreibungen der Wetterverhältnisse. Diese erscheinen im Hörbuch zusammenhanglos. Erst wenn man Rezensionen zum Buch dazu nimmt (oder wahrscheinlich besser das Buch selbst), machen sie Sinn, denn daran wird ersichtlich, dass der Prolog, der sich mit der Trennung der Urkontinente beschäftigt, den Anfang dieses Gespinstes bildet. (vgl. Rezension im Buecher4um). Diese Art der Kürzung ist unglücklich gewählt. 

Diverse Amerikanismen, die wie selbstverständlich in das Buch einfließen, sind ähnlich, wie bei Leo Kaplan die jüdischen Begriffe, Teil des Lokalcolorits, erklären sich aber nicht jedem von selbst. 

Und - die Buddhistische Glaubenslehre. Sie ist mir zwar nicht geläufig, jedoch erscheinen mir die Darstellungen arg verkürzt und teilweise respektlos. Aber da ist es ggf. wieder so, wie bei Leo Kaplan und der Liebe, es könnte genau so, einfach ehrlich so geschrieben sein, wie er, Leon de Winter, oder der Protagonist, es empfinden. 

Das Hörbuch wird gesprochen von Gunter Schoß. Diese warme Stimme schaffte es schon mit den ersten Sätzen, mich in die Geschichte zu locken, wie die griechischen Sirenen. Die Stimmlage vermittelt auch den freundlicheren Ton, der in Malibu im Gegensatz zu Leo Kaplan herrscht. Variantenreich und niemals langweilig bewährt sich Gunter Schoß während der gesamten Lesung.  

Die weiche Softhülle mit dem bebilderten Innenleben erfreuen zudem Hand und Auge. Eine gelungene Produktion. (Binchen, April 2004)

geht es zu vielen Meinungen zu Malibu als Buch im Buecher4um.

 

     

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 26.04.2004, letzte Änderung am 13.07.2004, Layout by abrakan