Der New Yorker Professor Samson Greene wird eines Tages orientierungslos in der Wüste von Las Vegas aufgefunden. Er kann sich an nichts mehr erinnern, was nach seinem 12. Lebensjahr passiert ist. Hilflos stehen er und seine Frau Anna wahrlich vor dem Nichts. Sie haben einander nichts mehr zu sagen, da ihm völlig die Erinnerung fehlt.

Als dann das Angebot eines Arztes aus Kalifornien kommt, der in der Hirnforschung experimentiert und Samson für seine Versuche gewinnen will, macht er sich auf die Reise dorthin...

Meine Meinung:

Beeindruckt hat mich hier - auch nicht zum ersten Mal - der Sprecher Ulrich Noethen! Samson Greene lernt auf der Reise zu der kalifornischen Klinik einen Mann kennen, dessen Stimme (die, die Ulrich Noethen ihm gibt), erst merkwürdig anmutet. Wie sehr sie passt, erfährt der Hörer aber noch früh genug. Und auch ansonsten, beweist Ulrich Noethen in einer zur Geschichte passenden ruhigen und leicht mutlosen Art großes Gespür für die Figuren.

Aber auch Nicole Krauss selbst beeindruckt. Mit den Beschreibungen von Samson Greenes Lage und wie es ist, wenn man keine Erinnerungen mehr hat. Was einem fehlt. Wie wichtig sie sind. Aber auch, was im Gehirn passiert. Wer selbst schon mal mit jemandem zu tun hatte, der an Erinnerungslücken leidet, weiß, wie treffend manches ist, was Nicole Krauss hier beschreibt.

Die Geschichte selbst ist auch interessant angelegt. Wenn sie mir auch mehr als Rahmen haften bleiben wird, um das Thema zu behandeln. Das aber ist umso interessanter, denn jeder Augenblick unseres Lebens brennt sich als Erinnerung ein. Was, wenn sie verloren geht? Wer sind wir dann noch? Hut ab, an die noch junge Autorin! (Petra)