Rezension |
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Inhalt: V ier von neun Stücken aus dem Band: 'Kolonien der Liebe' spricht Elke Heidenreich auf diesen beiden CDs.Die
Liebe - Das Dööfchen - Der Hund wird erschossen - Kleine Reise Die Liebe - Sonja, ihre Mutter und James Dean. Hansi, der Junge, der die Geschichte vom Schulfreund erzählt, der vom Kölner Dom sprang, während er zusah, ist Sonjas (14 Jahre jung) erste Liebe. Es gesellen sich noch einige hinzu, bis zuletzt eine wirklich heftige Liebe erblüht - die Liebe zu James Dean. Das
Dööfchen - Betrachtungen von der Straße einer Siedlung Abends
auf dem Balkon lässt sich diese Staße des Ortes so wunderbar beobachten.
Wer tut was mit wem und warum? Welche Beziehungen gibt es offiziell und
inoffiziel, Gedankenspielereien an einem lauen Sommerabend. Der Hund wird erschossen - Familienleben beginnend in den 50er Jahren. Die
Familie wohnt in einem kleinen Haus, zu klein, wie die Erzählerin meint.
Aus der Sicht von Bertie, der aufmüpfigen aufgeweckten jüngsten Schwester
lernen wir das Familienleben kennen. Die ewig nörgelnde Mutter die nicht
kochen kann, den liebevollen Vater, Bella, die schöne unnahbare große
Schwester, Traudl, die mittleren Schwester, die so nah am Wasser gebaut
hat und Molly - dem Hund. Kleine
Reise Ein Reporter unterwegs in einem Berlin, das er hasst, mit Leuten, die er größtenteils nicht mag. Nur wir sind auch dabei, in seinem Kopf und lauschen seinen sarkastischen Einstellungen zur Welt. Meine Meinung: Elke
Heidenreichs Stärke ist die trocken, scharfe Beobachtungsgabe. Ihre
Betrachtungsweise bringt sie zu Papier, und ich war auf's Neue erschrocken,
wie scharfzüngig diese Frau formulieren kann - aber nie um weh zu tun,
sondern nur um treffend zu schildern. Ich
liebe es, ihrer Stimme zu lauschen - und doch war ich vom ersten Hören der
CDs enttäuscht. Das sollten die vielgerühmten 'Kolonien der Liebe' sein?
Als ich versuchte mich an den Inhalt der Geschichten zu erinnern, ist mir
zu dreien der Geschichten nichts eingefallen. Also hab ich sie noch einmal
gehört. Schließlich
ist es doch Elke Heidenreich, die da liest, das war Grund genug für eine
zweite Chance. Und
siehe da, mir erschloss sich dabei sehr viel mehr als beim ersten Hören.
Ich achtete auf mehr Details - und fand sehr viel mehr liebevolle
Darstellungen als beim ersten Mal. Wichtig wurden mir beim Hören immer
weniger die Gesamtgeschichten, sondern die einzeln herausgearbeiteten
Szenen. Davon konnte ich viele nachvollziehen, und obwohl einige recht
traurig waren, war ich angenehm berührt von den Überlegungen, die sie
bei mir damit angestoßen hatte. 'Der
Hund wird erschossen' ist meine Lieblingsgeschichte geblieben. Die
Familie, die man dort kennen lernt ist einfach zu gut getroffen. Die
Einstellungen der kleinen Schwester, spitzzüngig formuliert und so aufmüpfig,
wie ich es früher auch gerne gewesen wäre. In
der Gesamtbetrachtung erkannte ich, dass viele Arten von Liebe beleuchtet
wurden. Die Hassliebe, Mutterliebe, Geschwisterliebe, Liebe zu Stars,
feine Spielarten zwischen Menschen treffend beobachtet und geschildert.
Das zweite Hören hat sich gelohnt und wird sicherlich nicht das Letzte
bleiben! Ärgerlich
sind die Längen der Tracks. Ok, so eine Geschichte sollte man am Stück hören.
Aber 20-30 Minuten sind einfach zu lang, wenn man abends dabei einschläft
oder im Auto hört, wer will da ewig spulen um endlich auch einmal zum
Ende zu gelangen. Die Techniker sollten sich da etwas besseres überlegen.
Die
Verpackung und die Aufmachung sind sehr freundlich. Endlich keine sperrige
Plastikbox, wie bei vielen Verlagen üblich, sondern eine
handschmeichlerisch bezogene Pappbox, die ein hübsches Stilleben ziert. |
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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt
am 22.05.2003, letzte Änderung am 06.08.2003, Layout by abrakan